MS Frankenfels / 9VYN
Fotos: Horst Drewes (1), Henk Kooistra (3), DDG Hansa (1) und Marianne Busch (9)  - © Heinrich Busch, Hambergen

Urheber: Horst Drewes, Lübeck
Oben:  FT-Station der "Fulda Express" (ex "Frankenfels") / 9vyn  Im linken Gestell befindet sich der Hauptsender EMGKS-1500 von Hagenuk für Mittel-, Grenz- und Kurzwelle in den Betriebsarten A1, A2 und A3/SSB. Im mittleren Gestell rechts und links neben der Uhr die beiden Antennenwahlschalter. Ganz unten der Hauptempfänger Debeg 7204, darüber der Synthesizer Hagenuk EGKS 400 für den Hauptsender, dessen ursprünglich quarzgesteuerte Frequenzaufbereitung ausser Betrieb genommen worden ist um die für Funkfernschreiben (Sitor) erforderliche Frequenzgenauigkeit zu erreichen.  Im rechten Gestell unter dem Rufzeichen steht der Notempfänger Hagenuk EE-421. Über dem Rufzeichen stecken der Notsender, das Autoalarmgerät und das Alarmzeichentastgerät. Auf dem Arbeitstisch stehr rechts eine elektronische Morsetaste vom Typ "Bartels"

Die Fotos links und unten sind 2 bis 3 Jahre älter als die Aufname von Ende 1980 ganz oben. Als Notempfänger steht unten rechts im Gestell ein mir nicht bekanntes Gerät, als Hauptempfänger steht im mittleren Gestell ganz unten ein EE 334 von Hagenuk.Frequenmzebereich: 10 kHz - 30 MHz. Original handelt es sich dabei um einen DRAKE MSR 2. Auf dem Foto unten erkennt man ausserdem noch das aufgeschlagene Funktagebuch, eine Morsetaste ETM 3 und eine Junkertaste.

Quelle: Werksfoto DDG Hansa, Bremen Links:   MS "Frankenfels" / 9VYN   wurde 1971/72 im japanischen Osaka auf der Werft Mitsui Shipbuilding & Engineering Co. unter der Nummer 921 gebaut und im Mai 1972 als "Aristandros" an die griechische Reederei Imperio Transpacifia Naviera S. A. (M. Karageorgis) übergeben. Das Schiff war mit 11513 BRT / 7026 NRT / 18858 tdw vermessen, 147,7 Meter lang und 23 Meter breit. Ein von Mitsui in Lizenz gebauter Burmaister & Wain 2-Takt-Dieselmotor mit 7 Zylindern leistete 9400 PSe auf einen Propeller. Die spätere "Frankenfels" lief damit etwa 17 Knoten.
1974 übernahm die Niederlassung der DDG Hansa in Singapur (Hansa Offshore) das Schiff und die  5 Schwesterschiffe, die jetzt in "Frauenfels" / 9VHO, "Trifels" / S6BU, "Freudenfels" / S6AG, Freienfels" / 9VIQ und "Trautenfels" / S6BQ umbenannt wurden. Die "Aristandros" erhielt den Namen "Frankenfels" / 9VYN.
1979 wurde das Schiff in Singapur um 21,75 Meter verlängert und zum Containerschiff (924 TEU) umgebaut. Dabei wurde das Brückenhaus um ein Deck erhöht. Die "Frankenfels" war jetzt 170,7 Meter lang und mit 14211 BRT / 8890 NRT / 20150 tdw vermessen. 
Oben: MS "Frankenfels" als Stückgutfrachter  In den Luken konnten 504, an Deck 420 20'-Container gestaut werden. Die drei Schiffe "Frauenfels, "Freienfels" und "Freudenfels" werden auf die gleiche Art umgebaut, im Laufe des Jahres 1979 wieder in Dienst gestellt und im Liniendienst zwischen Nordeuropa, dem westlichen Mittelmeer, Jeddah im Roten Meer und dem Persischen Golf eingesetzt.
Im Rahmen des umrühmlichen Endes der DDG Hansa ging die "Frankenfels" 1980 als "Fulda Express" / 9VYN an die Hapag-Lloyd International Pte., Singapur. Das Einsatzgebiet blieb zunächst. Während einer Werftzeit 1981 in Marseille entstand folgende Fotoserie:
Urheber: Marianne Busch, Berne
Urheber: Marianne Busch, Berne
Urheber: Marianne Busch, Berne
Die Bilder zeigen nicht nur die Wirkung von neuer Farbe auf einem Schiffskörper sondern auch die 2 Haltemasten für die Sendeantennen.
Urheber: Marianne Busch, Berne Urheber: Marianne Busch, Berne
Während das Schiff im Dock lag wurde nördlich von Marseille ein großer Waldbrand bekämpft. Dabei kamen auch Löschflugzeuge zum Einsatz. Die schwimmfähigen Maschinen nahmen während des Fluges über eine Bodenluke Wasser aus dem Hafenbecken - direkt neben unserem Schiff - auf und flogen zum Löscheinsatz. Die Aktion dauerte mehrere Tage und war uns ein willkommenes Ereignis. 
Urheber: Marianne Busch, Berne Urheber: Marianne Busch, Berne Urheber: Marianne Busch, Berne
Urheber: Marianne Busch, Berne
1984 gab die Hapag-Lloyd AG das ehemalige Hansa-Fahrtgebiet zum Persischen Golf auf. 
Die "Fulda Express" wurde in "Biscay" / 9VYN umbenannt und fuhr für einen Charterer. 
1986 wurde sie an die Costamare Shipping Co. nach Piräus verkauft, sie hiess jetzt "Carmen Carina" / SXZJ
1995 wurde sie in "Heung-A Grace" / SXZJ, 1998 in "Grace" / SXZJ umbenannt und noch im gleichen Jahr an die Goldenport Shipmanagement Ltd. verkauft und fuhr als "ZIM Constantza I" / 9HFQ6 unter der Flagge von Malta. 
2004 hiess das Schiff für wenige Wochen "Good Luck" / 9HFQ6 und dann bis 2008 "MSC Sharjah" / 9HFQ6
Unter diesem Namen wurde die ehemalige "Frankenfels" / 9VYN ab November 2008 in Alang (Indien) im Alter von rund 37 Jahren abgebrochen.

Foto links:  Am 29. Oktober 1977 liegt MS "Frankenfels" / 9VYN noch als Stückgutschiff an der nur wenige 100 Meter langen und damals einzigen Pier in Doha.


Bildnachweis:
Bild 1:  Urheber gem. § 7 Urh.G.: Horst Drewes, Lübeck  (Mit freundl. Genehmigung 1999)
Bild 2:  Werksfoto DDG Hansa  (Firma 1980 erloschen) Suche nach dem Urheber blieb trotz Bemühungen bisher erfolglos, gegebenenfalls bitte melden.
Bild 1b, Bild 1c, Bild 2b und Bild 12: Urherber gem. §7 Urh.G. / © by: Henk Kooistra  (NL / Mit freundl. Genehmigung Dec. 2011)
Bilder 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11:  Urheber gem. § 7 Urh.G.: Marianne Busch, Berne  (Mit freundl. Genehmigung 2010)

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