Wetterkartenschreiber Hellfax BS 110 M
Abbildungen: Debeg (1) und H. Busch (2)  - 

Oben:  Wetterkartenschreiber Hellfax BS 110  Seit Anfang der 60er Jahre gibt es im Seefunk regelmässige Wetter- FAX- Aussendungen auf Lang- und Kurzwelle. Der hier abgebildete Schreiber (Hersteller: Dr. Ing. Rudolf Hell, Kiel) aus dem Jahr 1965 schreibt die über einen Funkempfänger an Bord aufgenommenen Aussendungen im WMO-Format 18x22" (457x559 mm) mit roter Tinte auf weisses Papier. 
Unten:  Die Schreibvorrichtung des Hellfax BS 110  Ein Saphir-Röllchen, das in roter Tinte läuft, überträgt diese Tinte im Rhythmus der empfangenen NF auf ein umlaufendes endloses Kunstoffband. Das Band, das als Farbträger dient, wird vor das Papier transportiert und dort angeschlagen. So entsteht ein Abdruck auf dem Papier. Da das Papier ebenfalls mit genormter Geschwindigkeit transportiert wird, entsteht ein fortlaufendes Bild. Das Kunststoffband läuft anschliessend durch eine Abwischvorrichtung und wird erneut beschrieben. Die Versorgung des Saphier-Röllchens mit Tinte aus dem Vorratstank wird über einen Docht bewerkstelligt.
Der BS 110 kann bei guten Empfangsbedingungen im vollautomatischen, sonst im manuellen Betrieb arbeiten. Für den Gleichlauf mit der Sendestelle sorgt ein Stimmgabelgenerator. Wegen des erheblichen Geräuschpegels beim Anschlagen des Farbbandes gegen das Papier stand das Gerät an Bord meistens in einem separaten Raum oder in einem lärmgeschützten Schrank. Der Schreibarm bedarf aufwändiger Pflege. Das Lager des Saphir-Röllchens muss regelmässig geölt werden, bei schlechtem Wetter ausgelaufene Tinte ist sofort zu entfernen. Anderenfalls verharzt das System, verweigert den Dienst und muss gründlich gereinigt werden. Eine "farbenprächtige" Arbeit, nach der es oft "Diskussionen" mit meiner Frau wegen roter Tintenflecken in Uniformhemden und -hosen gab.
Oben: Die Schriftprobe des BS 110 M Die ausgedruckten Wetterkarten sind - ein gepflegtes Gerät vorausgesetzt - von guter Qualität und sehr kontrastreich. Die Karten, die das Nachfolgerät BS 114  auf metallbeschichtetem Papier liefert, können da nicht mithalten.
Bildnachweis:

Fotos (2)  Urheber gem.§7 Urh.G.: Heinrich Busch, Berne
Grafik  Quelle: Jubiläumsband "60 Jahre DEBEG" (Mit freundl. Genehmigung Niederlassung Bremen, Hohentorshafen / 1999)
Zur Seefunk-Homepage
Version: 10-Aug-00  Rev.: 27-Sep-08 / 08-Jun-11 / HBu