Forschungsplattform Nordsee / DA9100
Fotos(2): Debeg  - 

Funkraum der Forschungsplattform "NORDSEE" / DA9100 (FPN)
Im spärlich ausgerüsteten Funkraum der Plattform befinden sich zwei Bedienteile für das Seefunk-UKW SEM57 von SEL (Bildmitte) und rechts im Bild ein Grenzwellensender SE735 von Debeg (Original: "Falcon 1" von Marconi Marine). Der Sender (Einschub oben) kann mit 2182 kHz und 20 weiteren Frequenzen zwischen 1,6 und 3,8 MHz bequarzt werden. Er leistet 120 Watt bei SSB (A3J + A3A), sowie 100 Watt bei A1- und 50 Watt bei A3H-Betrieb. Ein 2-Ton- Alarmzeichengeber für 2182 kHz ist eingebaut. Der Empfänger (unterer Einschub) kann mit 44 Quarzen zwischen 1,6 und 3,8 MHz für AM oder mit 88 Quarzen für SSB-Betrieb bestückt werden. Ausserdem ist er fest schaltbar auf 2182 kHz (A3H) und kann mit einem weiteren Quarz im Bereich 170 - 300 kHz zum Empfang nationaler Wettermeldungen ausgerüstet werden. Unter dem RX befindet sich eine kleine Schalttafel für die Haupt- und Notstromversorgung der Station.
Die "Forschungsplattform NORDSEE" /DA9100 (FPN) wurde 1974/75 vom Bundes- ministerium für Forschung und Technologie errichtet. Sie stand auf der Position 54° 42' 9,3" Nord 007° 10' 7,4" Ost -  etwa 30 Seemeilen  nordwestlich Helgoland - über einer Wassertiefe von 30 Metern. Während des 17jährigen Betriebs wurden namhafte Forschungs-, Entwicklungs-  und Erprobungsprojekte der Umwelt- Unterwasser- Klima- und Wehrtechnik auf der FPN durchgeführt. 1993 wurde sie auf offener See demontiert.

Hier ein Bericht von (©) OM Bodo Scholz, DJ9CS: "Ich habe damals mit Kollegen der Amateurfunkgruppe unseres Instituts auf der FPN die Station DF0FP betrieben. Beeindruckend waren die Verbindungen auf 2m mit englischen Stationen, wenn sich der Duct über der Wasseroberfläche gebildet hatte. Vom deutschen Festland waren keine Signale zu hören, aber die englischen Mobilstationen waren direkt mit großen Feldstärken zu arbeiten. Auf den Kurzwellenbändern war der Betrieb leider nur eingeschränkt möglich. Die Forschergruppen hatten die vielen Kabel ihrer Sensoren recht frei verlegt und natürlich nicht an mögliche Beeinflussung durch HF gedacht. Je nach Messvorhaben waren so Störungen nicht zu vermeiden, der Amateurfunkbetrieb mußte dann zwangsläufig zurückstehen."
Foto links: Forschungsplattform "NORDSEE" /DA9100 im Winter


Bildnachweis:
Alle Fotos (2) Quelle: Debeg-Prospekt von 1975  (Mit freundl. Genehmigung Debeg-Niederlassung Bremen Hohentorshafen, 1999) 
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Version: 03-May-05 / 30-Sep-09 / HBu