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links: Drei moderne Mittelwellensender von Standard Elektrik
Lorenz (SEL) für die Mittelwellenfrequenzen 444 kHz, 474
kHz und 500 kHz. Beim 500-kHz-Sender gab es bei Norddeich Radio zunächst
ernste Schwierigkeiten mit dem sogenannten "Restton". Damit war gemeint,
daß dieser Sender auch bei nominal offener Morsetaste auf der Empfangsstelle
Utlandshörn in ca 6 km Entfernung noch deutlich gehört werden
konnte und den Empfang auf der Anruf- und Seenotfrequenz störte.
Ein Arbeitstrupp von SEL hatte unter der Führung eines Dr.-Ingenieurs
dann drei Wochen zu tun, um die Trägersperrdämpfung dieses Senders
auf einen geforderten Wert von 100 dB zu verbessern. Die Forderung, daß
ein Sender bei offener Taste nicht strahlen darf, ist eigentlich im Seefunk
und auch im Amateurfunk, wo Sende- und Empfangsbetrieb auf der gleichen
Frequenz üblich ist, eine Selbstverständlichkeit und wurde möglicherweise
nicht einmal in Pflichtenheften über Sender erfaßt. Die älteren
Sender aus der Vorkriegszeit, auch die aus Beständen der früheren
Kriegsmarine, die bis in die 60er Jahre auf den deutschen Küstenfunkstellen
betrieben wurden, hatten nie ein Problem damit. Aber mit einer neuen Entwicklergeneration
in der Industrie und bei neuen Steuersenderkonzepten kann es schon einmal
zu einem "Abheben" von der realen Praxis kommen und solche Nacharbeiten
nötig machen.
oben rechts: Die Weihnachtszeit machte sich nicht nur hier auf der Sendestelle durch den Tannenbaum bemerkbar, auch ganz allgemein aufgrund eines ansteigenden Telegramm- und Telefonverkehrs zu den Feiertagen. |
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links: Moderner 10-kW-Grenzwellensender von Standard Elektrik
Lorenz (SEL) für Morsetelegrafie (A1, A2) und Telefonie
(A3). Die doppelte Schranktiefe wurde damals schon als ungewöhnlich
empfunden.
oben rechts: Frontansicht der Steuer- und Endstufe des 10-kW-Lorenz-Senders. Eingestellte Frequenz: 1799 kHz (zweiter Telefoniekanal von Norddeich Radio auf Grenzwelle). |
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links: Ältere Mittelwellensender für Morsetelegrafie
(A1 und A2) mit Leistungen von 3 kW und 5 kW. Bis 1959 standen
auf der Sendestelle auch noch zwei Langwellensender. Der größere
von beiden wurde gern der "Dönitzsender" genannt, weil Großadmiral
Dönitz über diesen im Mai 1945 seine Kapitulationsrede
gehalten haben soll. Die Langwelle 125 kHz wurde bis 1959 noch zur Abstrahlung
von Sammelanrufen und Wetterberichten genutzt. Seefunkfrequenzen für
Schiffe aber gab es nach dem 2. Weltkrieg auf Langwelle nicht mehr.
oben rechts: Die ungleiche Bautiefe der verschiedenen Sender mißfiel manchen Quadratmeter-Planern auf der Sendestelle. Dafür waren die Einschübe in den flachen Gestellen sicher leichter zu heben. |
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links: Grenz- und Kurzwellensender von Siemens mit 10
kW Leistung für Morsetelegrafie (A1, A2) und Telefonie (A3).
Siemens hatte bis zum Ende des 2. Weltkrieges den Bau kommerzieller Funkgeräte
der Fa. Telefunken überlassen, die ja ursprünglich eine Gründung
der AEG und Siemens zur gemeinsamen Entwicklung der Funktechnik aus dem
Jahre 1903 war. Nachdem Telefunken jedoch auf Druck der Siegermächte
ganz der AEG zugeschlagen worden war, kam auch Siemens z.B. bereits 1948
mit dem Empfänger E66a auf den Markt, ebenso später mit Sendern
für Rundfunk und kommerzielle Funkdienste.
oben rechts: Grenz- und Kurzwellensender von Siemens mit 10 kW Leistung Das Foto zeigt den Röhrenaufbau in der Endstufe. Bildnachweis: Bild bis Bild 7 Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Joachim Brandt, DJ1ZB (Mit freundl. Genehmigung 2005) Bild 8 Quelle: Siemens A.G. in Prospekt "Funksende- und Empfangsanlagen" (1954 / Urheber dort nicht genannt / Abdruck mit Quellenangabe gestattet) |