"Emsstrom" / DFQO  ex  "Frithjof" / DBFJ
Fotos: Sammlung U. Frankhäuser (1), H. Busch (2), J. Amelung (1) und Dr.Hellmut Busse (1) - 

Das Foto zeigt die Funkstation der späteren "Emsstrom" / DFQO in seiner Zeit als Fischereischutzschiff "Frithjof" / DBFJ. Möglicherweise ist das Schiff mit der hier abgebildeten eher konservativen Station 1968 in Dienst gestellt worden. Davon, daß die SSB-Technik 1968 im Seefunk bereits etabliert war, ist auf dem Foto - ausser einem E 311 für den Empfang - nichts zu sehen . . . 
Im Sendergestell ganz rechts stecken oben die Wahlschalter für die Sendeantennen, darunter der Mittelwellen-Hauptsender Telefunken 
S  519  (Jahrgang 1954), darunter ein Kurzwellensender Telefunken S 526 und ganz unten die Schalttafel für die Haupt- und Notstromversorgung der Funkstation. Im Gerätestapel links daneben befindet sich ganz oben ein Sprechfunksender für Grenzwelle (Lorenz S 509), darunter stehen zwei Allwellenempfänger Siemens E 566, davor auf dem Tisch eine Morsetaste Typ Junker. Rechts neben dem Fenster ist unter dem Feuerlöscher (CO2) die Signalanlage für den Funkpeilbetrieb angebracht (Antenne freischalten). Unter dem Fenster und dem Rufzeichenschild befindet sich ein Pult mit Antennensteckfeld, NF- und Tastleitungsverteiler sowie Hörerablage.
Links vom Arbeitsplatz steht unten ein SSB-Kurzwellenempfänger E 311 von Siemens, darüber als Notempfänger der Station ein E 601 von DEBEG. Darüber hängt die Stationsuhr mit den roten und grünen Sektoren für die Seenotpausen auf 500 kHz und 2182 kHz. 
Das Schiff wurde 1968 als Fischereischutzschiff auf der Schlichting-Werft in Lübeck-Travemünde gebaut und Anfang September 1968 an das damalige Bundesamt für Ernährung und Forstwirtschaft übergeben. Das neue Schiff war mit 1637 BRT / 475 NRT vermessen, verdrängte 2310 to, war knapp 77 Meter lang und 11,80 Meter breit. Der mit Gasöl betriebene diesel-elektrische Antrieb brachte 1707 KW auf einen Propeller, die "Frithjof" lief damit max. 16,2 Knoten. Heimathafen des neuen Schiffes wurde Cuxhaven. 
29 Jahre lang wurde die "Frithjof" / DBFJ  zur Überwachung der Fischerei auf der Nordsee und dem Nordatlantik eingesetzt und 1997 ausser Dienst gestellt. Eine von deutschen Reedern gegründete Ausbildungsgemeinschaft kauft das Schiff, nannte es in "Emsstrom" / DFQO um und positionierte es im Hafen von Leer. Fortan wurden an Bord ausländische nautische und technische Schiffsoffiziere in 3-jährigen Lehrgängen ausgebildet, ausserdem gab es Lehrgänge für Küchenpersonal und Sicherheitslehrgänge nach STCW 95.
Dieser Ausbildungsbetrieb wurde zum 31. Dezember 2012 eingestellt, die "Emsstrom" / DFQO im Januar 2013 in die Niederlande verkauft und mit dem endgültigen Ziel Türkei zunächst von Leer nach Emden geschleppt. Schon bei dieser Reise hatte das antriebslose Schiff leichte Schlagseite. Am 14. Januar 2013 hatte die ehemalige "Frithjof" in der Lyme Bay am Ausgang zum Ärmelkanal eine Havarie mit ihrem Hochseeschlepper "Christos XXII". Sie machte sehr schnell Wasser und sank am frühen Nachmittag auf 23 Meter Tiefe. 

Bildnachweis
Abb. 1 Quelle: Sammlung Ullrich Frankhäuser  (Mit freundl.Genehmigung 2001)
Abb. 2 und Abb. 3  Urheber gem.§7 Urh.G.: Heinrich Busch, Berne
Abb. 4  Urheber gem.§7 Urh.G.: Dr. Hellmut Busse  (Mit freundl. Genehmigung des Rechteinhabers P. Busse im März 2012)
Abb. 5  Urheber gem.§7 Urh.G.: Joachim Amelung  (Mit freundl. Genehmigung 2010) 

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Version: 05-Feb-13 / HBu