MS Stadt Emden / DCOG
Fotos: H. Gralka (3), F. Klinkhardt (1) und S&B (1)  - 

Foto links:
FT-Station MS "Stadt Emden" / DCOG

MS "Stadt Emden" / DCOG wurde 1962 von der DEBEG mit dieser Funkstation ausgerüstet. 
In der Mitte des Fotos befinden sich unter dem Rufzeichenschild links der Grenzwellensender Lorenz S 509 (1600 - 4250 kHz, 100 Watt, 
PA: 2  Röhren RS 1003) und rechts der Kurzwellensender Lorenz S 540 (4, 6, 8, 12 und 16 MHz, 150 Watt, PA: 1 Röhre RS 683). 
Links neben der Stationsuhr steckt das Stromversorgungsgerät für den Mittelwellensender Telefunken S 519 (ist im Gestell weiter links), darunter die Schalttafel für die Haupt- und Notstromversorgung. Auf dem Arbeitstisch steht eine Morsetaste von Junker.

Foto ganz links:
Blick vom Funk-Arbeitsplatz nach links 
Oben der Wahlschalter für Sendeantennen, darunter der Mittelwellensender Telefunken 
S 519. Der S 519 leistete bei A1 -Betrieb 115 W, bei A2 ca. 150 W. Röhrenbestückung: 1 x PL81, 1 x EL152 und in der Endstufe 1 x RS 685.
Ganz unten steht ein Empfänger Siemens E 566. Dieser Überlagerungsempfänger erfasst in 12 Teilbereichen die Frequenzen 14 - 21 kHz und 85 - 30300 kHz. Die Röhrenbestückung:  4 x EF93, 3 x EK90, 4 x ECC82, 2 x EAA91, 1 x EL90, 1 x EM34, 1 x 108C1, 1 x 150C2.
Deutlich zu erkennen ist die im Arbeitstisch versenkbare Schreibmaschine.
Foto oben rechts:
Blick vom Arbeitsplatz nach rechts
Oben links im Bild: Der Not-/Reservesender Telefunken S 203, mit einer EL 152 in der Endstufe leistet er 80 Watt in A2, er kann nur auf 500 KHz senden. Rechts daneben der Notempfänger Debeg E 500. Er empfängt den Bereich zwischen 230 und 530 kHz. Unterhalb dieser Geräte befinden sich das Telegrafiefunk-Alarmzeichen-Tastgerät AT 512, die Hörerablage und ein Steckfeld für Empfangsantennen. Im unteren Einschub steht das Autoalarmgerät Lorenz AA 672 (Röhrenbestückung: 7 Stck EAF 42 und 1 Stck ECC 82). Ganz rechts im Bild an der Wand hängt ein Bedienteil für das Seefunk-UKW Lorenz SEM 7.
Foto unten rechts:
Blick vom Arbeitsplatz nach rechts
Dieses Bild zeigt die gleiche Perspektive wie das Foto Mitte/rechts. Im linken Teil erkennt aber besser den Kurzwellensender Lorenz S 540 und darunter die Stationsuhr.
MS "Stadt Emden" / DCOG
Der Massengutfrachter "Stadt Emden" / DCOG wurde 1962 von der Werft Lübecker Flenderwerke AG, Lübeck gebaut und am 5. Juni 1962 an die Reederei Schulte & Bruns, Emden übergeben. Das Schiff war mit 19925 BRT / 14593 NRT / 34404 tdw vermessen, 200.15 Meter lang und 26 Meter breit. Der Tiefgang betrug max. 14.4 Meter. Für den Antrieb sorgte ein 2-Takt-Dieselmotor von MAN mit 6 Zylindern von 780 mm Kolbendurchmesser, er leistete 9000 bhp[¹] bei 115 Umdrehungen pro Minute. Um das Schiff auf seine Geschwindigkeit von 14,5 Knoten zu bringen, benötigte der Motor täglich 30 to Schweröl und 1 to Dieselöl.
Die "Stadt Emden" wurde 1974 als "Stad Gent" an West Gate Shipping, Singapur verkauft, ging 1976 als "Jorge S" an Marimar SA, Buenos Aires, 1982 als "Alexandros A" an Alexandros Shipping, Piräus und 1985 an Gulf Shipping Ltd, Malta, dann als "Deneb Star" wieder zurück an Alexandros Shipping. Dabei lag das Schiff vom 09.11.1980 bis zum 12.01.1987 in Piräus auf. Am 3. März 1987 erreichte es Kaohsiung (Taiwan) zum Abbruch, die Arbeiten begannen am 14.03.1987.
[¹]Die englische Pferdestärke hat das Einheitenzeichen bhp für "brake horse power" und misst die Leistung ohne Nebenaggregate. Sie basiert auf den englischen

    Einheiten Pfund (lbf.) und Fuß (ft.) und wird pro Minute definiert: 1 bhp = 33 000 lbf. x ft./min = 550 lbf. x ft./s. 
    Die Umrechnung beträgt: 1 bhp = 1,014 DIN-PS = 745,7 W       (Quelle: Wikipedia)
Bildnachweis:

Bild 1, Bild 2 und Bild 3  Urheber gem. § 7 Urh G:  Helmut Gralka  (Mit freundl. Genehmigung 2006)
Bild 4  Quelle  Quelle: Reederei "Schulte & Bruns", Emden in einer Schiffs-Zusammenstellung von etwa 1970, Seite 29 (Urheber dort nicht genannt) 
                                     Die Firma "Schulte & Bruns" (Emden, Ringstraße 2) ist 1978 erloschen. Rechtsnachfolger bisher unbekannt. 
Bild 5  Quelle: Sammlung Fred Klinkhardt  (Mit freundl. Genehmigung 2006)
Zur Seefunk-Homepage
Version: 20-May-06 / Rev.: 11-Jun-06 / 04-Nov-06 / 06-Oct-09 / 22-May-11 / HBu