DS Heinrich Schulte / DCUW
Fotos (6): H.-J. Brandt, DJ1ZB  - 

Urheber: H.-J. Brandt, DJ1ZB
Urheber: H.-J. Brandt, DJ1ZB
Die Funkstation des Dampfschiffes "Heinrich Schulte" / DCUW wurde im Herbst 1950 von der DEBEG ausgerüstet. Das Foto oben links zeigt einen Siemens E66a (Baujahr ab 1948 / 120 kHz bis 26 MHz) als Hauptempfänger, darüber einen H2L/7 von Philips (Baujahr ab 1939 / 15 kHz bis 20 MHz in 10 Einzelbereichen) als Notempfänger. Im rechten Teil des linken Bildes erkennt man auf dem Regal den Kurzwellensender Lorenz S540 (4 - 16 MHz / Endstufe: 1 Röhre RS 683  / max. 200 Watt), darunter die Stationsuhr mit den eingezeichneten Segmenten für die Seenotpausen auf 500 kHz in den 15. bis 18. und 45. bis 48. Minuten jeder Stunde. Auf dem Tisch: Das Funktagebuch. Das rechte Foto zeigt den Blick vom Arbeitsplatz des Funkoffiziers nach rechts. Im linken Teil des Bildes wieder der S540, rechts daneben der Mittelwellensender Telefunken S356 (Baujahr ab 1936 / 316 bis 513 kHz / A1 und A2 / 200 Watt / 3 Röhren RS 237). Unter dem "Bulleye" steht das Autoalarmgerät Lo572 "Cerberus" (in "Tisch"-Ausführung). Auf dem Tisch erkennt man auch hier das Funktagebuch und ausserdem 2 Morsetasten.
Urheber: H.-J. Brandt, DJ1ZB Links:  Eine weitere Ansicht der Station
Der Funkoffizier sitzt vor dem Hauptempfänger E66a, oben auf dessen Gehäuse steht der schon erwähnte Empfänger Philips H2L/7. Beide Geräte sieht man hier nur in der Seitenansicht.
An der Wand erkennt man den Kurzwellensender S540, darüber unter der Decke den kräftigen Sendeantennen-Wahlschalter.
Links neben dem Bulleye (Fenster) hängt der Mittelwellensender der Station, ein S356 von 1936. Unter dem Bulleye, teilweise durch den Funkoffizier verdeckt, steht der Autoalarmempfänger Lo 572
Unten: Peilempfänger Telefunken E374N am Kartentisch
Urheber: H.-J. Brandt, DJ1ZB.
Das Frachtdampfschiff "Heinrich Schulte"/DCUW wurde 1950 als Baunummer 235 auf der Werft Nordseewerke Emden GmbH gebaut und nach der Probefahrt im Oktober 1950 an die Reederei Schulte & Bruns übergeben. Noch während des Baues waren alliierte Restriktionen für den deutschen Schiffbau gelockert worden. Das Schiff wurde im Bereich des Laderaumes vor der Brücke verlängert und anstelle der geplanten Kohlenfeuerung eine Ölfeuerung eingebaut. Das aber führte bei allen Schiffen dieser Bauart dazu, daß die Kessel die erhöhte Beanspruchung  durch Wärme auf die Dauer nicht aushielten und nach 6...8 Jahren neu berohrt werden mußten. Zum Zeitpunkt der Übergabe an die Reederei war das Schiff mit 2694,84 BRT / 1568,51 NRT vermessen, 96,46 m lang und 13,20 m breit. Die Einfach-Expansionsdampfmaschine mit Abdampfturbine leistete 1250 PS, damit lief das Schiff max. 11 Knoten. Später wurde die "Heinrich Schulte" / DCUW auf Motorantrieb umgebaut und in "Joachim Schulte" / DCUW umgetauft. Wohl auch um den Namen "Heinrich Schulte" für einen Neubau mit dem Rufzeichen DCMJ frei zu machen. Eine frühere "Joachim Schulte" (DHIX ??) ist in den frühen 50iger Jahren in der Ostsee auf eine Mine gelaufen und gesunken. Zu dieser Zeit gab es in der Ostsee für die Schiffahrt noch sogenannte - von Minen geräumte - Zwangswege.
unten:  Frachtdampfschiff "Heinrich Schulte" / DCUW (in Guaymas, Mexico)

Bildnachweis:
Alle Fotos (6)  Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Joachim Brandt, DJ1ZB  (Mit freundl. Genehmigung 2005)
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Version: 05-Mar-05 / Rev.: 13-Sep-09 / 21-May-11 / 03-Jul-11 / HBu