Satellitenfunkanlage Sesacom auf MS Rheinfels / DEEQ
Fotos: Marianne Busch (3) und DDG Hansa (1)  -  

Satellitenfunkanlage "Sesacom" auf der "Rheinfels"/DEEQ
(Alle Fotos © 1979: Marianne Busch)
Die hier abgebildete Sat-Com wurde im Januar 1979 in der Funkstation des MS "RHEINFELS"/DEEQ installiert. Hersteller der Anlage war Siemens, die Antenne samt Steuerung dafür wurde von Dornier gefertigt. Der Name der Anlage war: "Sesacom". Das Gerät arbeitete über das MARISAT-System (heute: INMARSAT). Der Telexbetrieb lief automatisch, für selbstgewählte Telefongespräche musste erst ein Operator ins Telefonnetz durchschalten, für FAX musste vom Operator (es gab nur die beiden LES Southbury und Tokyo KDD) mündlich ein Kanal angefordert werden. 3 Minuten Telefonie via Southbury nach Deutschland kosteten 115 DM. Fünf weitere gleiche Anlagen standen auf der "TRANSVAAL"  von DAL, auf der damaligen "EUROPA"/DDQH, in der Hochseefischerei auf dem Trawler "Stuttgart"/DEOU, und auf den Forschungsschiffen "Meteor"/DBBH und "Gauss"/DBBX. Der Bau der Geräte wurde vom Staat subventioniert.Im Antennen-Radom konnten wir zu dritt - zusammen mit einem Kasten Bier - aufrecht stehen !
MS "Rheinfels" / DEEQ
Das RoRo-Schiff "Rheinfels" wurde 1977 bei HDW in Kiel für die DDG Hansa (Bremen) gebaut. Das Schiff war mit 14187 BRT vermessen, 185 Meter lang und 27 Meter breit. An Deck der "Rheinfels" befand sich eine verfahrbare Containerbrücke - im Foto oben ist sie gut sichtbar. Wahlweise 400 Container oder Trailer konnten an Deck untergebracht werden. Unter Deck hatte das Schiff einen Laderaum von 40000 cbm und 3000 laufende Meter Stellfläche. Über die Heckrampe (Mc Gregor) konnte Ladung mit bis zu 150 to Gewicht transportiert werden. Zwei Hauptmaschinen von zusammen 18990 PS wirkten auf 2 Verstellpropeller und gaben dem Schiff eine Geschwindigkeit von 20,5 kn. Die "Rheinfels" und ihre drei Schwesterschiffe "Reichenfels" / DEEM (ebenfalls HDW Kiel), "Rauenfels" / DEEF (gebaut in Sasebo / Japan) und "Rabenfels" / DEDA (ebenfalls in Japan gebaut) erwiesen sich als Fehlplanung und trugen erheblich zum Zusammenbruch der DDG Hansa im Sommer 1980 bei. Die "Rheinfels" wurde von den neuen Eignern (Hamburger Landesbank) an die Firma Ahrenkiel zur Bereederung übergeben und als "Norefjord" an die Norsk Amerika Linie verchartert. Im Juni 1981 wurde sie an die Reederei HaJo Janssen in Bad Zwischenahn verkauft und erhielt dort den neuen Namen "Radbod". 
Bildnachweis

Stationsfotos (3) Urheber gem. §7 Urh.G.: Marianne Busch  (Mit freundl. Genehmigung 1999)
Schiffsfoto Quelle: Werksfoto DDG Hansa (Firma erloschen, Urheber unbekannt)
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Version:  21-dec-99 / 22-May-11 / HBu