MS "Albion Star" / DGRG ex "Rheingold" / DGRG
Alle Fotos (4): Jürgen Coprian, HL  - 

Die Funkausrüstung der "Albion Star" / DGRG stammt von HAGENUK und wurde im Jahr 1972 zusammengestellt. Im Sendergestell rechts im Bild befinden sich im rechten Teil von oben nach unten der Sendeantennen-Wahlschalter, der Notsender MS90N mit eingebautem Alarmzeichen-Tastgerät für Telegrafie, darunter die Stromversorgung für die Haupt- und Notstromanlage der Station und ganz unten die Sicherungen dazu.
Im linken Bereich des Gestells steht der Hauptsender, ein EMGKS 2000. Hersteller des Gerätes ist NERA, HAGENUK baute diesen Sender ab 1972 in Schiffs-Funkstationen ein. Die 19"-Einschübe enthalten von oben nach unten: MW-Endstufe, GW/KW-Endstufe, Auswahl- und Aufbereitung der Betriebsarten, Frequenzeinstellung, Niederspannungs- und Hochspannungsnetzteil. 
Rechts neben dem Fenster ist oben die Stationsuhr angebracht. Im Gestell rechts am Arbeitsplatz des Funkoffiziers - unter dem Rufzeichenschild -  steckt oben das Autoalarmgerät AE2M, darunter der SSB-Empfänger RX 401. Vor diesem Gestell steht auf dem Tische eine elektronische Morsetaste KATSUMI. Unter dem Fenster sind das Bedienfeld mit NF- und Empfangsantennenverteiler angebracht. Links am Arbeitsplatz - über der Hand des Funkoffiziers - steht oben der Hauptempfänger: ein HAGENUK EE 430 (Original: Eddystome EC-986), das Gerät darunter ist mir nicht bekannt. Der Funkoffizier legt gerade einen Lochstreifen in den Leser der elektronischen Fernschreibmaschine SIEMENS T 1000 ein. An der Wand über der T 1000 hängt der Wetterkartenschreiber MarinefaxIV von ALDEN, Das Gerät ganz links auf dem Tisch ist ebenfalls nicht zu erkennen. Vermutlich handelt es sich um das SITOR-Gerät des Funkfernschreibsystems und das unbekannte Gerät hinter der Hand des Funkoffiziers ist ein zusätzlicher Empfänger dafür. 
Eine auf dem Foto schön zu sehende Einrichtung ist ganz links im Bild die für den Seenotfall vorgeschriebene "spannungsunabhängige Sprechverbindung" zwischen Funkraum und Brücke. Hier in Form einer Schlauch- und Rohrverbindung. An beiden Enden dieser Leitung sind Mund-/Hörstücke angebracht. Der "Klingelton" wird durch kräftiges Pusten in das Mundstück erzeugt, wodurch eine am jeweils anderen Ende der Leitung aufgesteckte Trillerpfeiffe in Aktion tritt. Die "Kommunikation" findet anschliessend durch lautes Wechselsprechen über die Leitung statt. Diese Sprechverbindung sollte bei jedem Boots- und Feuermanöver überprüft werden.
Die spätere "Albion Star" / DGRG wurde 1972 als Baunr. 689 bei Orenstein & Koppel in Lübeck gebaut, lief am 26.6. vom Stapel und wurde am 11.11.1972 als MS "Rheingold" / DGRG der Reederei Cosima Poseidon in Hamburg übergeben. Das neue Schiff war mit 8329 BRT / 5696 NRT / 12400 tdw vermessen, 139,7 m lang und  21,57 m breit. Als Hauptmotor wurde ein bei Blohm + Voss in Hamburg hergestellter Lizenzbau eines OEW-Pielstick 4-Takters mit 18 Zylindern und einer Leistung von 9630 KW eingebaut. Das Schiff konnte 385 Standard-Container (TEU) aufnehmen und war 18 Knoten schnell. 1973 wurde es in "Columbus California" / DGRG umbenannt und ging bis 1979 bei Hamburg-Süd in Charter. Danach ging das Schiff als "Rheingold" / DGRG an die Hamburger Reederei Chr. F. Ahrenkiel.
1981 wurde es nach Panama ausgeflaggt, erhielt 1982 den Namen "Albion Star" / DGRG und kam wieder unter die deutsche Flagge. Im Dezember 1984 wurde das Schiff als "Marina Sea" nach Gibraltar verkauft, hiess 1985 "Adelaide Express" und 1990 "Marina Star". Im Mai 1990 hiess es "Lorcon Mindanao" und fuhr im Jahr 2000 unter der phillippinenischen Flagge. Im April 2008 erreichte die ehemalige "Rheingold" / DGRG Chittagong (Bangladesh) und wurde dort abgebrochen.
Bildnachweis:

Alle Fotos (4) Urheber gem. §7 Urh.G.: Jürgen Coprian (HL) - Mit freundl. Genehmigung 04-Mar-14)

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Version: 16-Mar-13 / HBu