MS Hornstern / DIMG
Fotos (2): Oskar Baumgarten  - 

Die Funkstation des MS "Hornstern" / DIMG wurde 1958 eingerichtet, die Zusammenstellung entspricht dem guten Standard dieser Zeit. Ganz links unter dem Sendeantennen-Wahlschalter steckt ein 100 Watt Grenzwellensender S509 von Lorenz, er wurde ab 1953 in Seefunkstellen verbaut. Darunter auf dem Tisch steht ein seit 1957 ganz neuer Überlagerungsempfänger Siemens E 310 / E-566. Er erfasst in 12 Teilbereichen die Frequenzen 14 - 21 kHz und 85 - 30300 kHz. Über dem Rufzeichenschild "DIMG" und der Telefonablage befindet sich ein Kurzwellensender S 526 von Telefunken. Er arbeitet in den Seefunkbändern 4, 6, 8, 12, 16 und 22 MHz und leistet bei A3-Betrieb 375, bei A1 250 Watt. Rechts daneben ist der Mittelwellen-Hauptsender Telefunken S 519 untergebracht. Dieser Telegrafiesender leistete bei A1-Betrieb 115, bei A2 ca.150 W. Direkt unter diesem Sender stecken ein Stromversorgungsgerät Stg 519, das alle zum Betrieb der Sender S-516 und S-519 benötigten Spannungen liefert und ganz unten in diesem Gerätestapel: Die Schalttafel für die Haupt- und Notstromversorgung der Funkstation. Der rechte Gerätestapel ist schwer zu identifizieren: Oben rechts steckt der Notempfänger E-500 (230 - 530 kHz, A1 und A2, Hersteller: Debeg), links daneben vermutlich der Notsender S 203 (nur 500 kHz, 80 Watt, Hersteller: Telefunken) und unten das Autoalarmgerät Lorenz Lo572 "Cerberus"
MS "Hornstern" lief am 18. November 1958 bei der "Deutsche Werft AG" in Hamburg-Finkenwerder als Bau-Nr. 724 vom Stapel und wurde zu Silvester 1958 an die Hamburger Horn Linie übergeben. 
Das neue Schiff war mit 4227 BRT / 6900 dwt vermessen, 136,5 m lang und 17,35 m breit. Für den Antrieb sorgte ein 2-Takt-Dieselmotor mit 7 Zylindern (MAN K7 Z70/120A) mit einer Leistung von 5930 PS. Das Schiff lief damit 16,5 Knoten.
1962 firmierte die Horn Linie um zur Horn Linie OHG, Hamburg. Die "Hornstern" ging an diese Reederei. Im Februar 1972 wurde das Schiff nach Liberia verkauft, behielt aber seinen Namen.
Am 15. August 1975 ging es an chinesische(?) Eigner und unter die Flagge von Somalia. Das Schiff hiess jetzt "Li Shan". 1976 wechselte es unter die Flagge Panamas. Am 22. Mai 1990  übernahm die Hamburger Firma "Li Shan Eckhardt Marine GmbH" das Schiff (neues Rufzeichen: DPQT) und liess es in Alang abbrechen. Der Abbruch begann am 23. Mai 1990 und war am 7. Juni beendet.

Bildnachweis:
Alle Fotos (2) Urheber gem. §7 Urh.G.: Oskar Baumgarten  (Mit freundl. Genehmigung im Oktober 2012)

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Version: 09-Jan-13 / HBu