„WILHELM GUSTLOFF“ funkt SOS und keiner hat’s gehört
Ein Bericht von © 2007: Peter Volk, Rostock († 2011)

Eigentlich ist es müßig, nach 60 Jahren zu versuchen, die Ursachen des tragischen Unglücks der Wilhelm Gustloff/DJVZ  zu ergründen, aufgrund der größten Schiffskatastrophe aller Zeiten in der Geschichte der Seefahrt und dem geplanten ZDF-Film im Herbst 2008 sollten trotzdem einige Gedanken zu den bisherigen, teilweise widersprüchlichen Veröffentlichungen nicht unausgesprochen bleiben.
Die nachfolgenden Überlegungen beschränken sich in erster Linie auf logistische, nautische und funkspezifische Aspekte sowie zu widersprüchlichen Angaben in der Literatur. 

Verhängnisvolle Entscheidung

Obwohl für sämtliche Transporte von Gotenhafen nach Westen und deren Sicherung durch Geleitschiffe die 9. Sicherungsdivision in Gotenhafen – Oxhöft, Korvettenkapitän Leonhardt, verantwortlich war, entschied der Kommandeur der 2. U-Boot-Lehrdivision (2.ULD), Kapitän zur See Neitzel, das Auslaufen der Gustloff am 30. Januar 1945 ohne ausreichenden Geleitschutz. Trotz genereller U-Bootwarnungen für die Pommersche Bucht (5) war die U-Boot-Waffe der Meinung, keinen Tag versäumen zu dürfen, den Befehl über die schnellstmögliche Rückführung der 1281 Marineangehörigen der 2. ULD auf der Gustloff nach Kiel zu realisieren, obwohl vom Oberkommando der Kriegsmarine (KM) kein konkreter Rückführungstermin vorgegeben war (3). Militärischer Transportbegleiter war Korvettenkapitän Zahn, ehemaliger Kommandant des Wohnschiffes der 2. ULD Wilhelm Gustloff. Er war sich seiner Rolle als ranghöchster Marineoffizier an Bord sehr wohl bewusst (4). Kommandant der Gustloff  war jedoch ein 63-jähriger Kapitän der Handelsmarine, Petersen, den die Engländer aus der Gefangenschaft entlassen hatten (4). Unter normalen Umständen hätte man wahrscheinlich Kapitän Petersen niemals mit dem Kommando der Gustloff  betraut, aber Schiffskapitäne waren rar in dieser Zeit. Zahn gefiel es allerdings nicht, von einem Zivilisten Befehle entgegennehmen zu müssen.  Dies führte natürlich generell zu Spannungen zwischen den älteren Offizieren der Handelsmarine und den U-Boot-Offizieren, die sich zu den Eliten der Marine zählten (4).

Unterschiedliche Erfahrungen in Krisensituationen und Kompetenzgerangel der beteiligten Militärs über die diesbezüglichen Verantwortlichkeiten  sowie differenzierte Auffassungen von der damaligen Lage haben nicht nur zu dieser verhängnisvolle Entscheidung über das Auslaufen der Gustloff ohne ausreichenden Geleitschutz geführt, sondern auch über die ungenügenden Festlegungen der Verantwortlichkeiten der Wachoffiziere auf der Brücke vor Auslaufen des Schiffes in Gotenhafen (1) (4)

Als Schutz begleiteten die Gustloff lediglich zwei eigene Boote der U-Boot-Waffe, das kleine Torpedoboot  Löwe und das Torpedofangboot TF 19, das allerdings die maximale Geschwindigkeit der Gustloff von 12 Knoten nicht halten konnte, leck geschlagen war und vorzeitig entlassen werden musste.

In dem herrschenden Chaos konnten sich die verantwortlichen Behörden auch nicht über den Status des Schiffes einig werden. Die Nachrüstung der Gustloff mit Flakgeschützen sowie der Transport von Angehörigen der Wehrmacht haben den Status des Schiffes allerdings zum Truppentransporter und nicht zum Flüchtlingsschiff erhoben (4).
Dies sollte im Zusammenhang mit der Torpedierung nicht unerwähnt bleiben.

Fehlende Koordination innerhalb der Marine-Funknetze

Die Gustloff war drei Tage vor dem Auslaufen auf der Werft in Gotenhafen mit entsprechenden Marinefunkgeräten sowie zwei Chiffriermaschinen zum Codieren und Decodieren der Funksprüche ausgerüstet worden. Die Überwachung durch das Funkpersonal der 2.ULD unter Leitung eines Oberfunkmeisters erfolgte auf insgesamt drei Wellenlängen (Frequenzen), der U-Boot-Sicherungswelle, der Flugsicherungs-Welle und einer Welle mit dem Decknamen <Orange> (Rückführung West) zur Aufrechterhaltung der Verbindung mit der Leitstelle in Oxhöft (2)
Die Übermittlung von Telegrammen der Gustloff von Reede Gotenhafen mit der Leitstelle über Auslauftermin und Anzahl der Passagiere bestätigte eigentlich die ordnungsgemäße Funktion dieser Funkanlagen (2) (3). Außerdem befand sich sowohl auf der Brücke der Gustloff als auch von T Löwe noch eine tragbare UKW-Anlage mit Batteriebetrieb (2) (5). Zwischen der Gustloff und T Löwe war auf UKW eine Funkverbindung zu jeder vollen Stunde vereinbart worden (5)
Damit existierten praktisch bei der Kriegsmarine im Seegebiet der Pommerschen Bucht  vier unterschiedliche Funksicherungs-Netze, die untereinander keine Verbindung pflegten. Darüber hinaus verfügte die Kriegsmarine über keine koordinierende Oberleitfunkstelle, die in der Lage gewesen wäre, kurzfristig entsprechende Entscheidungen über die Operationen der im Einsatz befindlichen Marineverbände in der Ostsee zu treffen.  Dadurch war eine organisierte Aktion zur Rettung der Schiffbrüchigen der Gustloff praktisch nicht möglich, sondern mehr oder weniger dem Zufall überlassen.
Die diesbezügliche Einschätzung im Nachwort von Heinz Schön (3) zur Rettungsaktion widerspricht eindeutig den Schilderungen im Text und weiteren Veröffentlichungen von anderen Autoren zu dieser Problematik.
Auf See herrschte in diesem Seegebiet absolutes Funkverbot für alle Schiffe (5). Dies galt selbstverständlich auch für die Gustloff, die ihren Standort nicht durch Funkverkehr verraten durfte. Es wurden deshalb nur einseitig Funksprüche empfangen aber nicht gesendet. Die Notsituation der Gustloff beendete allerdings dieses Funkverbot (5).

Akute U-Boot-Warnungen für die Pommersche Bucht

Aufgrund atmosphärischer Störungen durch starkes Schneetreiben hatte die Gustloff die U-Boot-Warnungen nicht empfangen, obwohl diese von der Leitstelle in Oxhöft bereits seit etwa 20.00 Uhr für den betreffenden Seeraum mehrfach ausgestrahlt worden waren. Auch das begleitende T Löwe hatte von dieser Warnmeldung keine Kenntnis, da im Funkraum nur die U-Boot-Welle, nicht aber die der 9. Sicherungsdivision in Oxhöft überwacht wurde (2) (3).
Der schwere Kreuzer „Admiral Hipper“, der wenige Stunden nach der Gustloff aus Gotenhafen ausgelaufen war, hatte diese U-Boot-Warnung von der Leitstelle in Oxhöft bereits etwa eine Stunde vor der Torpedierung der Gustloff empfangen und auf die Brücke weitergeleitet (3). Warum die U-Boot-Warnungen nicht auch auf der Welle der U-Boot-Waffe ausgestrahlt wurde, bleibt rätselhaft.

Unzureichende Koordinierungen  der einzelnen Funknetze, selbst innerhalb der Kriegsmarine, dürften ursächlich für derartige Pannen im damaligen Marine-Funk-System sein. Dadurch konnten einheitlich abgestimmte Operationen der Flottenverbände der Kriegs- und Handelsmarine zur Rückführung der Angehörigen der Wehrmacht und der Flüchtlinge aus Ostpreußen nicht wirklich optimal durchgeführt werden.
Diese Bemerkungen sollen die großartigen Leistungen aller Angehörigen der Kriegs- und Handelsmarine im Rahmen der Rückführung von über zwei Millionen Menschen über See im Frühjahr 1945 keinesfalls schmälern (1).
Die aufgezeigten Ursachen mangelhafter Koordination für die Lenkung und Leitung von Flottenverbänden sind wohl in den damals noch nicht so ausgeprägten Erkenntnissen zur Bedeutung der Informations- und Kommunikationssysteme für derartige Operationen durch die Admiralität des Oberkommandos der Kriegsmarine zurückzuführen. 

Streit um Lichterführung

Der gegen 20.35 Uhr auf der Gustloff angebliche empfangene Funkspruch über einen entgegenkommenden Minensuchverband von sechs Booten soll zwischen den Offizieren der Handels- und Kriegsmarine, nach dem Disput über die Festlegung des nördlichen Tiefwasserweges durch Kapitän Petersen, erneut heftige Diskussionen wegen der nun eventuell notwendigen Lichterführung des Schiffes ausgelöst haben.
Kapitän Petersen ließ dann zwar nach heftiger Diskussion die bereits gesetzten Toplaternen löschen, die Positionslaternen aber zunächst brennen. Dies fand auch die Zustimmung von Korvettenkapitän Zahn (2).
Der oft angezweifelte und nie belegte Funkspruch von einem entgegenkommenden Konvoi von sechs Minensuchbooten bietet natürlich nach wie vor Raum für Spekulationen (6). Die Leitstelle in Oxhöft war durch Kontakte mit den anderen beiden Geleitstellen in Swinemünde und Windau auch über den gesamten Gegenverkehr umfassend informiert (1).
Wenn überhaupt,  kann die Meldung eigentlich nur von der Leitzentrale in Oxhöft ausgesendet worden sein, da ja direkter Funkverkehr zwischen den einzelnen Schiffen auf den Notfall beschränkt war (5). Da sich das Torpedoboot T 36 der U-Boot-Waffe an den Rettungsaktionen beteiligte, und umgehend nach der Information über Funk von dem Kreuzer Admiral Hipper durch Funk den Chef der Leitstelle Oxhöft in Gotenhafen über das Anlaufen der Untergangsstelle der Gustloff informierte, dürfte eigentlich auch die Ausstrahlung der Meldung über entgegenkommende Fahrzeuge auf dem Zwangsweg 58 durch die Leitstelle Oxhöft nicht unbedingt in Frage gestellt werden. Fraglich allerdings, ob die Meldung für alle Schiffe, nur für die Gustloff oder sogar für ein ganz anderes Schiff bestimmt war.
Ein fingiertes Telegramm der Funkstelle der Gustloff an den Kapitän Petersen, mit der Spekulation, ihn damit zum Setzen der Positionslaternen zu veranlassen, ist unlogisch und scheint wenig glaubhaft zu sein. Da ein Läufer den Funkspruch aus der Funkstation zunächst dem militärischen Transportbegleiter, Korvettenkapitän Zahn, ausgehändigt haben soll (2), war damit zunächst Zahn für die Überprüfung der Korrektheit dieser Meldung der Funker der 2. ULD aus der Funkstation der Gustloff verantwortlich. Scheinbar hat aber eine Rückfrage mit dem  Oberfunkmaat der Funkstation der Gustloff durch Zahn nicht stattgefunden. 

Unabhängig davon, dürfte wohl allen Offizieren auf der Brücke der Gustloff  klar gewesen sein, dass bei der voraussichtlich etwa 15-stündigen Nachtfahrt von etwa 200 Seemeilen auf dem Zwangsweg 58 mit Gegenverkehr von eigenen Booten gerechnet werden musste. Darüber hinaus dürfte den Offizieren auf der Brücke bekannt gewesen sein, dass sämtliche Begleitschiffe und kleinere Einheiten zu dieser Zeit und in dieser Situation ohne Lichterführung bzw. stark abgedunkelt operierten (5). Alle Schiffe auf dem Tiefwasserweg mussten in beiden Richtungen mit unbeleuchteten Schiffseinheiten rechnen.

Inwieweit sich der Kapitän der Gustloff, Petersen, bei Vorliegen einer akuten U-Boot-Warnung und trotz des Gegenverkehrs über die Lichterführung vielleicht anders entschieden hätte, bleibt ebenfalls offen.
Das Sichten der Positionslaternen der Gustloff durch das sowjetische U-Boot der S-13-Klasse führte jedoch letztendlich zur Torpedierung und zum Untergang des Schiffes mit über 9000 Opfern und lediglich 1239 Geretteten. 

Blackout führte zum Chaos 

Nach dem Stromausfall durch den Torpedotreffer im Hilfsmaschinenraum war das gesamte Schiff zunächst in totale Dunkelheit gehüllt. Lediglich einige batteriegespeiste Lampen der Notbeleuchtung spendeten einen spärlichen bläulichen Lichtschein zur groben Orientierung innerhalb des Schiffes.
Der diensthabende Obermaschinist, Johann Smrczek, der für die Inbetriebnahme des Notgenerators im Notfall verantwortlich war, musste, nur mit einer Taschenlampe ausgerüstet, etwa 30 Meter eine eiserne Steigleiter vom Maschinenraum bis zum Promenadendeck benutzen. Erst nach dem Aufbrechen des Vorhängeschlosses gelang es ihm dann, in den Aufbauten hinter dem Schornstein das Notaggregat zu starten, so dass auf dem Schiff bis zum Untergang die reguläre Notbeleuchtung zur Verfügung stand (3) (5). Dass diese Aktion insgesamt einige Zeit gedauert haben dürfte, wahrscheinlich auch der Notgenerator mehrmals gestartet werden musste, ehe er rund lief und den Notstrom liefern konnte, steht wohl außer Frage.
Das Zuschalten der einzelnen Stromkreise kann dann durchaus zur Überlastung und wiederum zu kurzzeitigen Ausfällen der Beleuchtung geführt haben. Dieser Umstand ist technisch bedingt und bietet eigentlich ebenfalls keinen Raum für Spekulationen. Diesbezüglich Schlussfolgerungen von Sabotage ziehen zu wollen, ist absurd und wenig überzeugend (6). Für die Dramatik in einem Film scheint dieser Vorgang jedoch besonders gut geeignet zu sein. Man sollte sich aber im Interesse der Überlebenden und im Gedenken an die Opfer und ihre Angehörigen an Fakten orientieren.

SOS SOS SOS 

Sofort nach der Torpedierung wurde u.a. von Kapitän Petersen der Befehl zum Absetzen einer SOS-Meldung erteilt. Dieser Befehl konnte jedoch von dem Funkpersonal der 2. ULD auf der Gustloff nicht realisiert werden.
Nach Angaben des diensthabenden Funkmaates, Theo Mross, waren nach dem Stromausfall schlagartig alle Funkgeräte verstummt. Darüber hinaus waren durch die Erschütterungen der Torpedotreffer die Röhren in den Geräten zu Bruch gegangen (2) (3) (7)
Der Befehl zum Aussenden einer Notmeldung „SOS“ hätte vom Funkpersonal in der Funkstelle der Gustloff, auch bei einer eventuellen Notreparatur eines Gerätes, nicht realisiert werden können, da in der Hektik vor dem Auslaufen vergessen worden war, die Notbatterien aufzuladen bzw. dieselben überaltert waren und keinen Strom mehr abgeben konnten. Deshalb dürfte auch die jetzt nach 60 Jahren erstmals aufgestellte Behauptung über den Ausfall der Funkanlagen durch „Vereisung der Antennen“ nicht überzeugen (6)

Wegen des totalen Stromausfalls erübrigt sich auch die wiederholt gestellte Frage, ob nicht die Möglichkeit bestanden hätte, mit den fest installierten Funkanlagen der Handelsmarine, eine Seenotmeldung abzusetzen. Diese Funkanlagen waren nur noch teilweise vorhanden und auch nicht mehr voll einsetzbar. Darüber hinaus waren die Funkmaate der 2. USD mit der Bedienung dieser Anlagen der Handelsmarine nicht vertraut (5)

Funkgefreiter funkt SOS, und keiner hat’s gehört

Ein 20-jähriger Funkgefreiter der Marine, Rudi Lange, der nicht zum Personal des Oberfunkmeisters der Funkstation gehörte, sendete mit der batteriebetriebenen UKW-Anlage auf der Brücke der Gustloff nach der Torpedierung ununterbrochen einen mündlichen Notruf aus. Ihm war bekannt, dass der UKW-Sender nur eine Reichweite von etwa 2000 Metern hatte, und er damit nur das Begleitschiff T Löwe erreichen konnte. Dieser Notruf der Gustloff war allerdings vom Funker mit der UKW-Anlage auf der Brücke vom T  Löwe, dem Marine Gefreiten Huber, erst wahrgenommen worden, nachdem die Gustloff  bereits rote Leuchtsignale geschossen hatte. Zwar war zwischen den beiden Schiffen Funkkontakt auf UKW zu jeder vollen Stunde vereinbart worden, die Torpedierung erfolgte jedoch kurze Zeit nach dem Abschluss der Verbindungsaufnahme um 21.00 Uhr (5)
Der Funker in der Funkstation von T Löwe, Oberfunkmaat Heinz Richter,  wiederholte dann die auf UKW erhaltene Seenotmeldung der Gustloff erstmals etwa gegen 21.30 Uhr.

Entgegen den Vorschriften erfolgte die Kriegsnotmeldung jedoch offen im Klartext wie folgt:

„Kr Kr Wilhelm Gustloff, wir sinken, Position 55° 7,5’ N, 17° 42’ O, Torpedotreffer.“(8)

Die Notmeldung wurde jedoch auf der Welle der U-Boot-Waffe und nicht auf der Welle der 9. Sicherungsdivision in Oxhöft ausgestrahlt, da T Löwe zur U-Boot-Waffe gehörte (2) (3). Daher erfuhren sowohl die Leitstelle in Oxhöft und deren im Einsatz befindlichen Geleitschiffe erst auf Umwegen durch T 36 sehr viel später vom Seenotfall der Gustloff. Die Boote, die in der Lage gewesen wären, am schnellsten Hilfe leisten zu können, konnten deshalb erst mit beträchtlicher Verspätung von der Katastrophe der Gustloff durch die Leitstelle in Oxhöft informiert werden. Aber es war bereits zu spät, um noch gezielte Rettungsmaßnahmen einleiten zu können (3).
Die diesbezüglichen Angaben von G. Knopp (7) über das Absetzen der Funksprüche von T Löwe „auf allen Frequenzen“ dürften damit wohl auf  gezielt falschen Informationen beruhen. 
Selbst der schwere Kreuzer „Admiral Hipper“, der einige Stunden nach der Gustloff in Gotenhafen ausgelaufen war, wurde erst durch die roten Leuchtraketen auf das Ereignis aufmerksam und nicht durch die Wiederholungen der  SOS-Meldungen von der Gustloff durch T Löwe (2) (3).

Schlussbetrachtungen

Niemand kann mit Sicherheit sagen, ob die Katastrophe des Unterganges der Wilhelm Gustloff hätte vermieden werden können. Fest steht jedoch, dass der wenig später zusammengestellte Konvoi mit drei Passagierschiffen und insgesamt 30 000 Menschen an Bord unbeschadet die Fahrt nach Westen überstanden hat. Allerdings unter dem Geleitschutz von kampferprobten Minensuchbooten (1)

Die Rückführung von mehr als Millionen Menschen im Frühjahr 1945 über See und die Rettung von etwa 10 000 Schiffbrüchigen aus den eisigen Fluten der Ostsee wird trotz der etwa 20 000 Opfer als eine der größten Leistungen in der Geschichte der Seefahrt ewig in Erinnerung bleiben.
 ©Peter Volk, Rostock


Quellenangaben
Bekker, Cajus:  Flucht übers Meer, München, 1964  (1)
Schön, Heinz:   Ostsee ´45 – Menschen, Schiffe, Schicksale, Stuttgart 1998  (2)
Schön, Heinz:   SOS – Wilhelm Gustloff, Stuttgart 1998  (3)
Dobsen, Miller/Payne:  Die Versenkung der >>Wilhelm Gustloff<<, Wien/Hamburg 1979  (4)
Schön, Horst :  persönliche Gespräche mit dem  Funkmaat, 2007  (5)
Ostseezeitung:  www.ostsee-zeitung.de  vom 13.03.2007, Seite 3 (6)
Knopp, Guido:  Der Untergang der Wilhelm Gustloff, München 2002 (7) 
Müller, Wolfgang: Untergang der „Wilhelm Gustloff“, Martenshagen 2005 (8)
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Version: 16-Oct-07 / Rev.: 22-May-11 / HBu