Taucherbasisschiff Seabex One / DJTK
Fotos: J. Paul (3), G. Fiebiger (1) und COMEX (3)   - 

Die Funkstation der "Seabex One" / DJTK wurde 1981 mit Geräten der Firma Debeg eingerichtet. Die Fotos vom Arbeitsplatz (obere Reihe) zeigen zwei Empfänger Typ Debeg 2000, eine Telefon-Überleiteinrichtung und das Autoalarmgerät. Links steht ein Sitor-Gerät "Microtor". Auf dem Foto oben rechts steht als zusätzlicher Empfänger noch ein Debeg 7201 (Siemens E 410) auf dem "Microtor". Das Seefunk-UKW Debeg 7606 (Sailor RT 143) hat den Platz gewechselt. Unten links ist die Sendeanlage abgebildet: Zwei Hauptsender DEBEG 7101 für MW- Telegrafie, GW-Telefonie und Telegrafie/Telefonie in allen Seefunk-KW-Bändern. Die Endstufe wird mit vier Röhren 4CX250B betrieben und leistet 1,5 KW PEP bei SSB und 1,2 KW bei KW-Telegrafiebetrieb. Der Notsender links in der Ecke ist ein Debeg 7121 (170 Watt). Das Foto in der zweiten Reihe rechts zeigt in der Mitte den Peilempfänger Debeg 7410, links daneben die Anzeige für das weiter unten beschriebene Positionierungssystem des Schiffes.
Das DSV (Diving Support Vessel = Taucherbasisschiff) "Seabex One" / DJTK wurde 1981 von der Rendsburger Werft Nobiskrug GmbH für "Seabex Industrielle Tiefseetechnik GmbH" gebaut. Das Schiff ist 104 Meter lang, 21 Meter breit und mit 8300 BRT / 2490 NRT / 2100 tdw vermessen. Es kann für Taucharbeiten, Unterwasserschweißungen, Unterwasserbauarbeiten, Brandbekämpfung, Hilfs- und Evakuierungsaufgaben in Notfällen, Vermessungsaufgaben und in der Meeresforschung eingesetzt werden. 
Wärend der Arbeitszeiten der Taucher - z.B. an Ölleitungen - muss das Schiff unter allen Bedingungen genau über dem Einsatzort gehalten werden. Dazu wurde die "Seabex One" mit folgender Antriebsanlage ausgerüstet: Zwei Schottel-Antriebsgondeln von je 1620 kW am Heck, zwei weitere von je 1100 kW unter dem Bug und zwei Querruder von je 600 kW im Vorschiff sorgen für Vortrieb und Positionierung. Die vier Schottel-Propeller werden von je einem Gleichstrommotor angetrieben und sind um 360° drehbar. Ein Doppler Sonar-System misst bis zu einer Tiefe von 200 Metern die Bewegung des Schiffes über Grund, in diesem Fall natürlich den Stillstand über Grund in jeder Achse. (Im unteren Foto ganz oben rechts ist das Anzeigegerät des Doppler Sonars neben dem Peiler zu sehen) Vom Doppler Sonar wird eine Sensorspannung an den Steuerrechner der Propeller gegeben. Auch die Sensordaten von Transpondern die am Meeresboden verankert sind werden für Steuerzwecke benutzt. Damit ist der Hauptrechner in der Lage das Schiff vollautomatisch über der Einsatzstelle zu halten.
Für die Taucher an Bord gibt es einen aus sieben Kammern - davon ist eine der Durchstieg zur Glocke - bestehenden Bereich in dem der gleiche Druck wie bei den Tauchgängen herscht. So entfallen langwierige Dekompressionszeiten. In der Taucherglocke können max. drei Taucher in Wassertiefen bis zu 450 Metern arbeiten. Die Glocke wird seitlich verschlossen und durch den sog. "Moonpool" - in der Grafik oben der blaue Bereich im Schiffsrumpf - abgesenkt. Auf dem Hauptdeck befindet sich die Taucherrettungskammer, sie kann im Notfall komplett per Hubschrauber abtransportiert werden. Ebenfalls an Deck steht ein speziell für die Taucher bereit gehaltenes und unter Überdruck stehendes Rettungsboot. Das Tauchsystem wird mit Kameras überwacht. 
Am Heck der "Seabex One" / DJTK ist ein Portal fest installiert, es ermöglicht das Heben von Lasten bis zu 100 to. am Achterschiff. Mit dem Deckskran können über dem "Moonpool" ebenfalls 100 to. gehoben werden. Auf dem Portal am Heck sind vier Feuerlöschkanonen angebracht, die zusammen stündlich bis zu 7200 m³ Wasser zielgenau versprühen. Die dafür zuständigen Pumpen werden - vom Bordnetz unabhängig - von Gasturbinen angetrieben. Die Plattform auf dem Vorschiff ermöglicht schnellen und problemlosen Helikopterbetrieb.
Die "Seabex One" wurde 1984 (?) an die französische Firma Comex verkauft und 1986 in "Dynamic Constructor" umbenannt, von 1989 bis 1994 hiess das Schiff "Essar Stena 1", 1995 "Stena Venturer". 2007 fährt es als "CSO Venturer" im australischen Raum, trägt die Flagge der Bahamas und das Rufzeichen C6MW3. Unter diesem Namen ist das Schiff im Mitte Juli 2011 an der australischen Westküste unterwegs.
Bildnachweis:

Bild 1, Bild 3 und Bild 4  Urheber gem. §7 Urh.G.: Joachim Paul  (Mit freundl. Genehmigung 2007)
Bild 2  Urheber gem. §7 Urh.G.:  Gerhard Fiebiger  (Mit freundl. Genehmigung 2004)
Bild 5 , Bild 6 und Bild7  Quelle: Prospekt der Comex Services  (1985 / Urheber dort nicht benannt)
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Version: 04-Apr-07 / Rev.: 04-Okt-09 / 22-May-11 / 19-Jul-11 / HBu