MS "Stadt Elsfleth" / DLHQ
Alle Fotos und Infos: H.-J. Berthold DL2HV  - 

Oben: Der Arbeitsplatz des Funkoffiziers  Rechts am Arbeitsplatz steht als Hauptempfänger ein SIEMENS E566. Er deckt den Frequenzbereich zwischen 80 kHz und 30 MHz und zusätzlich zwischen 14 und 21 kHz in 12 Teilbereichen ab. Direkt unter dem Fenster ist das Bedienfeld der Funkanlage angebracht. Von hier aus werden die Empfangsantennen auf die Empfänger gesteckt, die NF der Empfänger auf den Kopfhörer oder den Telefonhörer verteilt oder das Zeitzeichen auf die Brücke durchgestellt. Zwischen Bedienfeld und Hauptempfänger steht eine Morsetaste vom Typ "Bug" (Vibroplex ?) auf dem Tisch. Links am Arbeitsplatz steht der Notempfänger. Es handelt sich um einen "Sailor" 56 TDS des dänischen Herstellers S.P. Radio und deckt die Bereiche 200 - 535 kHz und 1,6 - 17,5 MHz ab. Darüber an der Wand das bei DEBEG-Stationen übliche große Schild mit dem Rufzeichen und ganz oben rechts im Foto ist gerade noch die Stationsuhr mit den farblich gekennzeichneten Seenotpausen für Telegrafie (rot) und Telefonie (grün oder blau) sichtbar.
Unten: Die Sendeanlage der Station  Links oben im linken Gestell steckt als Hauptsender ein S-519 von Telefunken. Der Sender hatte acht Festfrequenzen zwischen 410 und 512 kHz und konnte in den Betriebsarten A1 und A2 arbeiten. In der Steuerstufe (ohne Quarze) steckt eine Röhre PL81, in der Treiberstufe eine EL 152 und in der Endstufe eine RS 685. Damit leistete der S 519 bei A1-Betrieb 115 W, bei A2 ca.150 W. Eine Etage tiefer steckt der Kurzwellensender S-526, ebenfalls von Telefunken. Er arbeitet in den Seefunkbändern 4, 6, 8, 12, 16 und 22 MHz. Im mittleren Gestell befindet sich oben der Wahlschalter für die Sendeantennen (inkl. künstlicher Antenne), darunter der voll-trasistorisierte Notsender DEBEG ST85D (Hersteller: Standard Radio & Telefon AB / Schweden) und unten der Grenzwellen-Telefoniesender S 509 von Lorenz. Ausser in A3 konnte er noch in den Betriebsarten A1 und A2 betrieben werden. Im rechten Sendergestellt stecken von oben nach unten das Stromversorgungsgerät und der Modulator für den Kurzwellensender. Darunter der Autoalarmempfänger AA204 (Hersteller: Standard Radio & Telefon AB Schweden) und ganz unten das Stromversorgungsgerät StG 519 für den Hauptsender der Station.
Fotos unten: Ein Blick auf die Antennenanlage am Schornstein und am Achterschiff
Oben:  Das Motorschiff "Stadt Elsfleth" / DLHQ  wurde 1970 als Baunr.109 von der Werft Basse Sambre Corcho S.A. in Santander (Spanien) für die die Reederei H.W. Janssen in Elsfleth fertiggestellt. Das 99,6 Meter lange und 15,2 Meter breite Schiff war mit 3428 BRT / 4921 tdw vermessen. Ein 12-Zylinder-Viertaktmotor von KHD leistete 4000 PS, das Schiff lief damit 15,5 Knoten. Es hatte kein eigenes Ladegeschirr und konnte 208 TEU aufnehmen. 1973 wurde es zunächst unter die österreichische Flagge gebracht und ein Jahr später nach Singapur (Rufzeichen: 9VID) ausgeflaggt. 1976 hiess es "Cheshire Progress", 1980 "Ville d'Orient" und wurde 1981 an eine Reederei in Kingston / Jamaica verkauft. Neue Namen: "Anns Bay", 1988 "Gregory". 1992 Flaggenwechsel nach Nassau / Bahamas und Umbenennung in "Lisa Marie". Danach verliert sich die Spur des Schiffes.
Bildnachweis:

Alle Fotos (5) Urheber gem. §7 Urh.G.:  H.-J. Berthold DL2HV  (Mit freundl. Genehmigung im Dezember 2014) 
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Version: 15-Mar-15 / HBu