Rohde & Schwarz  EK 56
Fotos: Hugo Aggeler und Hans-Jürgen Körner, DK1MW  -  und Hans-Jürgen Körner, DK1MW

Der Empfänger EK 56  wurde von 1972 bis 1975 von Rhode&Schwarz in München gebaut. Das volltransistorisierte Gerät deckt den Bereich zwischen 10 kHz und 30 MHz - also den gesamten Lang- Mittel- und Kurzwellenbereich - in den Betriebsarten AM, LSB, USB und CW ab. Die Frequenzanzeige erfolgt bis zur 100 kHz-Stelle mechanisch (in Ziffern), darunter analog. Die analoge Auflösung ist umschaltbar, es kann wahlweise ein Bereich von 100 kHz oder 1 MHz durchgehend abgestimmt werden.
Die 1. ZF des EK 56 liegt mit 40,525 MHz oberhalb des Empfangsbereichs. Durch Mischung mit einem genauen 40-MHz-Oszillator entsteht die 2. ZF von 525 kHz. Auf dieser Ebene ist die ZF-Bandbreite per Schalter aus 20 Werten zwischen ± 75 Hz und ± 6 kHz wählbar. Ein regelbarer BFO (± 2000 Hz) ist vorhanden, ein abschaltbarer Lautsprecher (4 Watt NF) und Kopfhörerbuchsen sind eingebaut. Der EK 56 wird wahlweise an 115/125/220/235 V Wechselspannung oder an 24 ... 31 Volt Gleichspannung betrieben und wiegt als 19"-Einschub knapp 30 kg.

Über einen besonderen Anwendungsfall für den EK 56 berichtet Hans-Jürgen Körner DK1MW:

Der EK56 war lange Jahre nicht nur Standard-Empfänger in vielen Funkstellen, sondern auch Herzstück der ebenfalls von Rohde & Schwarz stammenden Frequenzband-Registrieranlage (MFBR), die u.a. im deutschen Funkkontrollmessdienst die bis dahin aus den Empfängern  E103 bzw. E104 sowie dem Frequenzbandschreiber FBS 56 bestehenden Einrichtungen ersetzte.
Mit der MFBR konnten mit einem Empfänger nacheinander und im fortlaufenden Wechsel bis zu vier beliebige Bereiche im Frequenzband von 10 kHz bis 30 MHz elektronisch gescannt und die Belegung über vier YT-Schreiber des Typs ZSG3 aufgezeichnet werden. Überschritt ein Signal die voreingestellte Schwelle, erhielt der synchron mit der Abstimmfrequenz laufende Schreibstift des gerade aktivierten ZSG3 einen elektrischen Impuls und brannte auf einem speziellen, elektrosensitiven Papier einen waagrechten Strich. Die Stundenmarken mit Uhrzeit wurden am Papierrand abgedruckt.
Die YT-Schreiber erhielten die sägezahnförmige Ablenkspannung vom zentralen Steuergerät, das auch den EK56 über die als wobbelbaren Osziallator arbeitende Frequenzdekade steuerte. Mit Hilfe des Frequenzzählers konnten auf einfache Weise die Start- und Stoppfrequenzen der zu registrierenden Bereiche eingestellt werden. Erweiterbar war die Anlage um einen abgesetzten, weiteren YT-Schreiber, der parallel zu einem der vier Schreiber geschaltet werden konnte, oder einen XY-Schreiber zur zusätzlichen Aufzeichnung der Amplitudenwerte der empfangenen Signale.

Das Foto oben zeigt den VLF-/HF-Registrierplatz einer Funkkontrollmessstelle der damaligen Deutschen Bundespost. Im linken Gestell befinden sich von oben nach unten der Empfangszähler FET3, das zentrale Steuergerät 1724 (Programmer), der EK 56 und schließlich die Frequenzdekade ND100M. Im mittleren Gestell sind die vier YT-Schreiber zu sehen. Im rechten Gestell steckt u. a. ein Tastgerät von Pfitzner-Teletron sowie ein weiterer EK56.
Oben:  Blockschaltbild der Frequenzband-Registrieranlage MFBR.
Quelle:  Rohde & Schwarz, Broschüre „Funkerfassung“, 973 (B)
Bildnachweis:

Bild 1  Urheber gem. §7 Urh.G.: Hugo Aggeler (Mit freundl. Genehmigung 12-Jan-10) 
Bild 2 Urheber gem. §7 Urh.G.:  Hans-Jürgen Körner, DK1MW  (Mit freundl. Genehmigung 19-Jan-10)
Bild 3 Quelle:  Rohde & Schwarz (Mit freundl. Genehmigung vom 15.01.2010) 

Vielen Dank /  73 an Hans-Jürgen Körner, DK1MW  für den ufb Bericht 
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Version: 17-Dec-09 / Rev.: 13-Jan-10 / 25-Jan-10 / 04-Jun-11 / HBu