Tankschiff FINA Italie / FNVT
Fotos: André Cordier, F6GIN (4)  - 

Das französische Tankschiff "FINA Italie" / FNVT wurde 1975 in den Niederlanden gebaut und mit der hier abgebildeten Funkstation ausgerüstet. Abb. 1 ist anscheinend jüngeren Datums als beiden Abbildungen weiter unten, weil ganz links eine Fernschreibmaschine steht, wie sie bei den ersten im Seefunk verwendeten Satellitenfunkanlagen eingesetzt wurden. In der Bildmitte steht der Notsender der Station, ein GRK 100 von Redifon. Der Sender arbeitet auf den 8 Telegrafiefunkfrequenzen im Mittelwellenbereich des Seefunks in den Betriebsarten A1 und A2 und auf der Telefonie-Seenot- und Anruffrequenz für den Grenzwellenbereich (2182 kHz) in A3. Im gleichen Gestell steckt unterhalb des Senders ein Empfänger Eddystone 1004. Der Einfach-Super erfasst in 7 Bereichen alle Seefunkbänder zwischen 150 kHz und 30 MHz in den Betriebsarten A1, A2 und A3. Links neben dem Sendergestellt steht ein Sitor-Gerät, und links daneben die dazu gehörende Fernschreibmaschine. Rechts neben dem Sendergestell steht ein Empfänger Skanti R 5001. Dieses Gerät befindet sich in Abb. 2 (unten links) noch ganz links im Bild. Dieser SSB-Empfänger arbeitet im Bereich zwischen 10 kHz und 30 MHz.
In den Abbildungen 2 und 3 sieht man auch den Hauptsender: ein RMT 1500 von Redifon. Er arbeitet auf allen für den Seefunk reservierten Frequenzen zwischen 400 kHz und 26 Mhz in allen im Seefunk zugelassenen Betriebsarten. Auf Mittel- und Grenzwelle beträgt die Sendeleistung 400 Watt, bei Telegrafie- und SSB-Betrieb auf Kurzwelle 1500 Watt. Der Endverstärker arbeitet mit 4 Röhren vom Typ 4CX250B. Zwischen Not- und Hauptsender ist der Sendeantennen-Wahlschalter zu erkennen.
Das Tankschiff "FINA Italie" / FNVT wurde 1975 von der Werft "Rotterdamsche D.D. Maats. N.V." in Rotterdam für die Reederei Petrofina SA, Dünkirchen gebaut und im Juli 1975 in Dienst gestellt. Das neue Schiff ist mit 60504 BRT / 44004 NRT vermessen, 291,6 Meter lang, 42 Meter breit und hat eine Tragfähigkeit von 117 992 t. Der Antrieb besteht aus einem 2-Takt Dieselmotor von Sulzer. Der Motor leistet 23 000 bhp[¹] und das Schiff erreicht damit eine Geschwindigkeit von max. 15,5 Knoten. 
1976 wurde es an die französische Reederei Sté Maritime FINA SA übergeben und fuhr für diese Firma bis 1990, als es an die Compagnie Nationale de Navigation (Bahamas) verkauft wurde. 1992 ging die "FINA Italie" für 2,8 Mio. US-$ zum Abbruch nach China.
links:  MT "FINA Italie" / FNVT beim leichtern von Schiff zu Schiff

[¹]Die englische Pferdestärke hat das Einheitenzeichen bhp für "British horse power" - richtiger: "brake horse power" -  und misst die Leistung eines Antriebs ohne Nebenaggregate. Sie basiert auf den englischen Einheiten Pfund (lb) und Fuß (ft) und wird pro Minute definiert: 1 bhp = 33 000 lb·ft/min = 550 lbf·ft/s. Die Umrechnung beträgt: 1 bhp = 1,014 DIN-PS = 745,7 W (Quelle: Wikipedia)


Bildnachweis:
Toutes les photos/Alle Fotos (4) Source/Quelle: Collection/Sammlung André Cordier, F6GIN (Avec l'aimable autorisation/Mit freundl. Genehmigung  24-feb-05) 
Zur Seefunk-Homepage
Version: 04-Apr-11 / Rev.: 19-May-11 / HBu