MS Rhône / HBDO
Fotos (6) und Bericht: © 2006 Jakob Rösti, CH

Seefunkstelle MS „Rhône" / HBDO   Der Funkoffizier hatte eine komplette Funkanlage (MW/GW/KW/UKW) der französischen Firma Le Matériel Téléfonique (LMT) zur Verfügung. Das Original dieser Funkanlage stammt von Mackay-Marine und ist identisch mit derjenigen des MS „Rhin“ / HBDS. Oben links im Sendergestell ist der Kurzwellensender (zwei Röhren 811 parallel leisten 100 Watt max.), der nur teilweise sichtbar ist, montiert, rechts daneben der MW-Hauptsender (100 Watt, ebenfalls zwei Röhren 811), und der Autoalarm-RX, ganz rechts steckt der Notsender. Im unteren Bereich befinden sich Haupt- und Notempfänger sowie Bedienungselemente der Anlage. Auf dem Tisch ist eine JUNKERS-Morsetaste wie auch eine Schlackertaste VIBROPLEX (jeweils Eigentum des Funkers) zu erkennen. In der Aussparung des Frontpanels sind zwei Originaltasten von LMT festgeschraubt. Rechts im Foto steht ein Grenzwellen-Telefon mit dem Sender Lorenz S 509 und einem Grenzwellenempfänger darüber.
MS "Rhône" im Hafen von Buenos Aires   Das Foto links zeigt die "Rhône" im Herbst 1963 bei eingestelltem Ladebetrieb während der Amtseinsetzung des neuen Staatspräsidenten Arturo Umberto Illia (HBDO über die Toppen geflaggt). Das Foto rechts zeigt das Schiff ebenfalls im Herbst 1963 bei der Übernahme von ca. 10'000 Tonnen Tiefkühlfleisch  (Schnelldienst Charter HSDG Hamburg-Süd). Zwischen Signal- bzw. Radarmast und den beiden Masten am Mittelaufbau achterseitig sind direkt über dem Schornstein schwach zwei Reusenantennen zu erkennen. Vorteil: Während der Liegezeiten standen die Antennen - ohne Demontage - immer zur Verfügung, sei es zum Empfang von tfc lists oder, wo erlaubt, auch für den Sendebetrieb. Nachteil: Die Abgase über dem Schornstein setzten den Reusen stark zu.
MS „Rhône" / HBDO wurde als Bau-Nr. B54/22 von Louis Dreyfus & Cie., Dunkerque, bei der Stocznia Gdanska im. Lenina, Gdansk, in Auftrag gegeben (Stapellauf 29.11.1960). Nach der Fertigstellung erfolgte die Übergabe am 01.09.1961 an die Bernina Hochsee-Schiffahrts A.G., Chur. Heimathafen Basel. Register-Nummer: 065. Die Bereederung erfolgte durch die Suisse-Outremer S.A. de Gérance et d' Affrètement Maritimes, Genève. Rufzeichen HBDO. Baugleiches Schwesterschiff war MS „Rhin“ / HBDS. Die Schiffsdaten: BRT/GT: 7.969, NRT/NT: 4.420, DWT: 10.157, Länge: 153,70 Meter, Breite: 19,49 Meter, Tiefgang: 8,34 Meter, Passengers: 12, Crew: 40. Maschinentyp: 6-Zyl. 6RD60 Gebr. Sulzer, Winterthur/Schweiz, Leistung: 7.800 PS, Dienstgeschwindigkeit: 14.5 kn (beim Transport von Kühlprodukten war eine höhere Geschwindigkeit möglich), Propeller:1. Das Schiff, konzipiert als Reefer, diente auch zum Transport von Stückgut. Spezielle Tanks erlaubten die Verschiffung von Süßölen. 
Für die damalige Zeit fielen MS Rhône / HBDO und MS Rhin / HBDS durch ihre bemerkenswerte Außenästhetik auf. Der Innenausbau dagegen war zweckmäßig und einfach gehalten. Hauptmaschine wie auch Hilfsmaschinen und Kühlaggregate (Schweizerprodukte) zeichneten sich durch eine besonders hohe Betriebssicherheit aus.
Oben:  Kavenzmann in der nördlichen Biscaya auf der Heimreise bnd Rotterdam / Bremen / Hamburg
Unten links:  Aufkommendes Sturmwetter in der Biscaya
Unten rechts:  Nach den Stürmen: Fahrt auf der Unterelbe bnd Hamburg hinter einem Eisbrecher
Im Januar 1967 wurde MS „Rhône" / HBDO im Schiffsregister als „Ablon" mit Heimathafen Rouen, ab 1979 als „Maritime Optimum" mit Heimathafen Panama und ab 1982 als „Maritime Optimum“ mit Heimathafen Bangkok geführt und im April 1984 verschrottet.

Bildnachweis:
Alle Fotos (6)  Urheber gem. §7 Urh.G.: Jakob Rösti, CH  (Mit freundl. Genehmigung 2006
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Version: 12-Dec-06 / Rev.: 03-Oct-09 / 22-May-11 / 14-Jul-11 / HBu