Historisches rund um die Telegraphie
Seefunktechnik der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt von Hans-Georg Korth

Jahrgang 2000

1. Januar: Aus der Tabelle der Durchschnittsheuern der See-Berufsgenossenschaft kann man entnehmen, dass ein Funkoffizier 
mit dem Seefunkzeugnis 1. Klasse jetzt DM 8.035.- und ein Inhaber 
eines Seefunkzeugnisses 2. Klasse DM 7.725.- pro Monat erhält. 

Januar/Februar: Die Struktur der Funkzeugnisse wird aufgeteilt. Für die Berufsschifffahrt bleiben die Zeugnisse: Funkelektronikzeugnis 1. bzw. 2 . Klasse, das Allgemeine Betriebszeugnis und die UKW Betriebszeugnisse I und II erhalten, werden jedoch mit einer Gültigkeit von 5 Jahren versehen (Verlängerung, wenn in dieser Zeit eine Fahrzeit von 12 Monaten nachgewiesen wird). 
Für Nicht-SOLAS-Schiffe gibt es die neuen Zeugnisse
LRC (Long Range Certificate) zur Bedienung aller GMDSS Komponenten
SRC I (Short Range Certificate) zur Bedienung der UKW GMDSS Komponenten
SRC II wie SRC I, jedoch nur gültig in deutschen A1-Gebieten. 

15. Februar: Seenotfall "Zafis" / CQYK (das Rufzeichen muss im Morsefunk auffällig gewesen sein). Nach einer Kollisision mit der „Espresso Catania“ sinkt die Zafis. 13 Seeleute werden vermisst, einer kann gerettet werden. 

1.März: Große Suchaktion nach dem japanischen Tanker „Global Mars" / 3EXZ3, der seit dem letzten Funkkontakt am 23. Februar mit 6.000 tons Palmöl auf der Reise von Port Klang nach Haldia/Indien spurlos verschwunden ist. Am 14. März wird die 17-köpfige Besatzung gefunden und berichtet von einer Kaperung. 

17.März: In Berlin wird das ehemalige Reichspostmuseum als Museum für Kommunikation mit einer neuen Konzeption wiedereröffnet. Vor der Wiedervereinigung war hier das Postmuseum der DDR.

17.März: Im Bundesgesetzblatt 2000/II S 558 wird das Gesetz zu den Änderungen vom 24. April 1998 des Übereinkommens vom 3. September 1976 über die Internationale Organisation für mobile Satellitenkommunikation (INMARSAT - Übereinkommen) veröffentlicht und in Kraft gesetzt.  Darin wird u.a. für das weltweite Seenot- und Sicherheitsfunksystem (GMDSS) eine Fortführung festgeschrieben. . Die Organisation gibt sich wieder einen neuen Namen und heißt jetzt „Internationale Organisation für mobile Satellitenkommunikation“ (International Mobile Satellite Organization). Mit der Bekanntmachung über die Vorrechte und Immunitäten dieser Organisation wenig später wird auch damit begonnen, in amtlichen Verlautbarungen die Bezeichnung INMARSAT durch den neuen Namen zu ersetzen. Eine Neufassung des Übereinkommens wird später im Bundesgesetzblatt 2001/II Nr. 36 veröffentlicht. 

März: Globe Wireless gibt bekannt, dass bisher ca. 3.400 Schiffe ihren Dienst nutzen, der neben E-Mail (Globe-Email)-, Daten und Fax jetzt auch Wetterinformationen, Seasonal Broadcast und News Broadcast umfasst. Das Netz der Küstenfunkstellen umfasst KPH und KFS (San Francisco/Calif), VCT (St. Johns Neufundland), KHF (Guam), KEJ (Hawaii), ZSC (Cape Town) A9M (Bahrein), SAB (Gothenburg), WCC (East Coast USA), ZLA (Awanui, Neuseeland), VIP (Perth, Australien), WNU (Sliddell/New Orleans/USA), VCS (Nova Scotia), HEC (Switzerland), VIE (Darwin/Australien), LSD (Argentinia), LFI (Norwegen) mit Kurzwellen-Kanälen von 6 bis 26 MHz. Kosten: ¼ kbit kosten ca. 6 – 14 US-Cent. Mit dem Dienst Globe-Crew können Besatzungsmitglieder mit Kreditkarte und Passwort von einem Schiffsterminal kommunizieren. Das System arbeitet mit folgenden Schiffs-Kurzwellen-Transceivern: Anritsu RSS112A/RSS113, DEBEG 3100 und 3105, Furuno FS-1562GMDSS, FS-2550, FS-2550-GMDSS, FS-5000, FS-8000. Icom IC-M710 und IC-M710-GMDSS. JRC-JSB-176, JSS-710/JSS-720, JSS-800/JSS-825/JSS850, Raytheon Ray-152,und STR-2000, Sailor SP-2000 und 4000, Sea SEA-325/SEA-330/2351, SEA-330-GMDSS, Skanti TRP-1250, TRP-1500, TRP-7000, TRP-8000, TRP-9250 und TRP-9500. 

20.März: Seenotfall „Erika" / 9HEZ3. Das mit 15.000 Tonnen Öl beladene Schiff sinkt vor Frankreich.  

27. März: INMARSAT gibt bekannt, dass man 70 Mio. US-Dollar in ein neues e-commerce System investieren will, welches im Herbst betriebsbereit sein soll. 

27. März: Kanadische SAR Einheiten stellen die Suche nach der Besatzung des vor Nova Scotia gesunkenen „Leader L." / 3FYM6“ ein. 

7.April: In der Europäischen Gemeinschaft ist das „Inverkehrbringen“, der freie Verkehr und die Inbetriebnahme von Funkanlagen und Telekommunikationssendeeinrichtungen durch die Richtlinie 1999/5/EG  liberalisiert. Davon ausgenommen ist der u.a. der Bereich über Schiffsausrüstung

April: Der Verband der Seemannfrauen stellt sich mit der Web-Seite www.seemannsfrauen.de vor

30.Mai: Seenotfall Expeditionsschiff „World Discoverer" / ELDU3 (3.724 GT  Flagge Liberia, Inmarsat A 124 2744, 1973/77 bei Schichau Bremerhaven (Unterscheidungssignal DISC) gebaut). Das Schiff kollidiert bei den Salomon-Inseln mit einem Unterwasserriff und wird am Strand der Insel Ngella auf Grund gesetzt. Die Fahrgäste und die Besatzung werden unter teilweiser Zurücklassung ihrer Habe gerettet. Das Schiff wird während der Bergung von bewaffneten Bürgerkriegsmilizen besetzt und geplündert. 

8.Mai bis 2. Juni: World Radio Conference in Istanbul. Themen u.a.:Notfunkverkehr, Nutzung der Kurzwellen, Frequenzen des L-Bandes. 

31.Mai: Die Kollision der „Nordfrakt" / JXUT3 und „Hyundai Emperor" / 3FAE3 vor Lissabon kostet 6 Seeleuten das Leben. 

26. Juni: Mit dem Gesetz zur Neuregelung von Beschränkungen des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Bundesgesetzblatt 2001/I S 1254) werden die Befugnisse der Verfassungsschutzbehörden des Bundes und der Länder, des Militärische Abschirmdienstes und des Bundesnachrichtendienstes festgeschrieben, in bestimmten Fällen die Telekommunikation zu überwachen. Dazu sagt der § 21 u. a. „das Grundrecht des Brief-, Post- und Fernmeldegeheimnisses (Artikel 10 Grundgesetz) wird durch dieses Gesetz eingeschränkt“. 

1.November: Neuer Alarm vor Frankreichs Küsten, als die „Ievoli Sun" / IBNS mit 6.000 Tonnen giftiger Chemikalien an Bord vor der Normandie sinkt. 

November: Nach einer 160-jährigen Firmengeschichte wird die für u.a. hochwertige Peilfunkempfänger bekannte Hamburger Firma C. Plath unter dem neuen Namen Litton Marine Systems GmbH und Co. KG veräußert und gehört damit mit den britischen Firmen Decca und Sperry zum US-Konzern Litton Industries Inc. 

Dezember: Die Privatfirma „Kiel-Radio“ eröffnet ihren Pactor-2-Versuchsbetrieb (Kurzwellen-Service für die Handelsmarine und die Sportschifffahrt). Vermittlung von e-mails, Wetter- und Warnnachrichten usw. Zu Beginn arbeiten zwei 100-Watt-Stationen an zwei Vertikalantennen mit abgestimmten Radials. Ein Antennenmast mit einem Drei – Elemente - Beam für 12 MHz ist in Vorbereitung. Benutzt werden zunächst die alten Norddeichfrequenzen 8.511,9 kHz (DAL) und 12.763,5 kHz (DAM). 

11.bis 15 Dezember: Fünfte Sitzung des MSC (Maritime Safety Committee) der IMO. 

13.Dezember: Nach einer IMO Entscheidung müssen alle neuen Fahrgastschiffe und alle Neubauten über 3.000 BRZ einen Schiff-Daten-Recorder an Bord haben. 


Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Georg Korth, Bremen  (Mit freundl. Genehmigung im Mai 2012)
Zur Seefunk-Homepage
Version:16-Jun-12 / HBu

 
 
 
 
 
 
 
 

Historisches rund um die Telegraphie
Seefunktechnik der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt von Hans-Georg Korth


Jahrgang 2001

1.Januar: Letztes Jahr mit DM-Heuern in der Tabelle der See-BG. Die Durchschnittsheuern für den Jahresanfang sind: 
FO 1. Kl DM 8.283.- und 
FO 2. Kl. DM 7.962.-

11. Februar: Helmut Bellmer feiert seinen 80. Geburtstag.  Er begann seine Laufbahn als Funker im 2. Weltkrieg. Nach dem Kriege war er Rettungsmann bei der DGzRS, prüfte 10 Jahre im Auftrag der SeeBG Seefunkstellen und übernahm 1967 die Küstenfunkstelle Elbe-Weser-Radio/DAO. 

März: Seenotfall MS „Balu“. Das unter der Flagge Maltas fahrende Schiff verseucht die spanischen Gewässer mit 8.000 tons Schwefelsäure.

1.April: Singapore Radio/9VG stellt seine Seefunk-Aktivitäten auf Kurz- und Ultrakurzwellen ein und beendet damit die Abfertigung von Funkgesprächen, Funktelegrammen und Funktelex. 

1.September: Die VO über Seefunkzeugnisse des Bundesministeriums für Post und Telekommunikation vom 17. Juni 1992 tritt außer Kraft. Die am gleichen Tage in Kraft tretende Anlage 3 der Schiffssicherheitsverordnung (Bundesgesetzblatt I Nr. 46) enthält die neuen Bestimmungen über Seefunkzeugnisse. Die folgenden drei Zeugnisse für den Seefunk, den Seenot- und Sicherheitsdienst können bei den Ausbildungsstätten der Küstenländer (aber nicht mehr als Zusatzprüfung) erworben werden. Sie sind 5 Jahre gültig, können jedoch verlängert werden. 
Allgemeines Betriebszeugnis für Funker (GOC)
Beschränkt gültiges Betriebszeugnis für Funker (ROC)
UKW-Betriebszeugnis für Funker (UBZ).
Für nichtausrüstungspflichtige Schiffe gibt es zwei (unbefristet gültige) Funkbetriebszeugnisse:
Allgemeines Funkbetriebszeugnis (Long Range Certificate (LRC))
Beschränkt gültiges Funkbetriebszeugnis (Short Range Certificate (SRC)).
Prüfungsstellen für LRC/SRC werden vom Motoryacht- bzw. Seglerverband eingerichtet. Damit wird die Regelung über Funkzeugnisse erstmals in das System der Befähigungszeugnisse nach dem STCW - Abkommen integriert. 
Auf Antrag  (mit Zeugnis, Personalidentifikation und Nachweis der Fahrzeit) können Zeugnisse umgetauscht werden: Für Anerkennungs- und Gültigkeitsvermerke ist das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie zuständig. 
ABZ (Allgemeines Betriebszeugnis für Funker) in GOC (General Operator Certificate)
UKW BZ I (Beschränkt gültiges Betriebszeugnis für Funker) in ROC (Restricted Operators Certificate) und
UK BZ II (UKW Betriebszeugnis für die Region I) in BZ II/UBZ (UKW-Betriebszeugnis).
Das nur in wenigen Exemplaren ausgegebene Funkelektronikzeugnis (I und II) kommt in der neuen Verordnung nicht mehr vor. 
Für das Bedienen von Satelliten-EPIRB’s, von Radartranspondern für Suche und Rettung, für Satelliten-Funkanlagen, die ausschließlich der allgemeinen Kommunikation dienen, sowie Funkempfangseinrichtungen für den ausschließlichen Empfang seefahrtsbezogener Information ist der Besitz eines Seefunkzeugnisses nicht erforderlich. 

27. September: In London wird ein Denkmal für im Dienst tödlich verunglückte Angehörige der Handelsmarinen enthüllt. In diesem Zusammenhang wird von den Gewerkschaften daran erinnert, dass in den ersten 5 Monaten des Jahres 2001 durch Piratenüberfälle 5 Seeleute ihr Leben verloren. 

1.Oktober: Für die Berufs- und Sportschifffahrt ist der Bundesgrenzschutz-See über die Küstenfunkstellen DP 07 (Seefunk auf UKW) mit dem Anruf „German Border Guard“ erreichbar. 

5.November: Oostende/OST nimmt ab heute keine Wetterfunktelegramme (OBS) mehr an. 

20. Dezember: Im Bundesgesetzblatt I Nr. 76 findet man die Gebührentafel für Baumusterprüfungen, die am 1. Januar 2002 in Kraft treten soll. Einige Gebühren (alle Angaben in Euro (€)) für Funkanlagen: Seefunkempfänger 290, Satelliten Seenotfunkbake oder tragbares UKW Funkgerät 450, Transceiver 575, Baumusterprüfung eines AIS Transponders 10.000 bis 15.000. Für die Prüfung einer Seefunkanlage für die Seegebiete A1 bis A4 werden 490 Euro in Rechnung gestellt. 


Neue Geräte 2001
Skanti stellt seinen neuen 150 Watt GW/KW/DSC Transceiver für kleinere Einheiten vor. Produktname: Skanti TRP 1150. Das Gerät hat eine automatische Antennenabstimmung für Draht- oder Peitschenantennen von 8 bis 18 m. 

Thrane&Thrane erhält die Produkt-Zulassung von Inmarsat für das neue Mini C „e-Track“. Es handelt sich um ein Satellitenterminal der 4. Generation für den neuen Mini-C-Service, der mit der Inbetriebnahme der 3. Satellitengeneration mit Spot-Beams möglich ist. In einem kleinen Gehäuse (15 cm, 1,1 kg) ist ein Std-C-Transceiver, eine Antenne und ein 12-Kanal GPS Empfänger. 


Neu auf dem Büchertisch 2001
Bei Koehler erscheint mit der ISBN-Nummer 3-8132-0737-4 ein Buch über die deutsche Chiffriermaschine Enigma. Autor des DM 29,80 teuren Buches „Kampf um Enigma“ ist S. Harper. 

Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Georg Korth, Bremen  (Mit freundl. Genehmigung im Mai 2012)
Zur Seefunk-Homepage
Version: 16-Jun-12 / HBu

 
 
 
 
 
 
 
 

Historisches rund um die Telegraphie
Seefunktechnik der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt von Hans-Georg Korth


Jahrgang 2002

1.Januar: In der Übersicht der D-Heuern für Funkoffiziere der See-BG findet man nur unwesentliche Veränderungen gegen das Vorjahr. Neu ist die Angabe der Bezüge in Euro. Hier die Heuer für den FO 
mit dem SFZ 1. Klasse: 4.239 EUR und für den Kollegen 
mit dem SFZ 2. Klasse: 4.074 EUR. 

11. Februar: Nach einer Untersuchung des hafenärztlichen Dienstes wird bekannt, dass der Sauerstoffanteil in der Atemluft von geschlossenen Rettungsinseln und Rettungsbooten rapide abnimmt. (Standardinsel auf ca. 15 Prozent). Diese seit 1997 bekannten Probleme haben aber weder in Betriebsanleitungen noch in der Fertigungspraxis (Kostengründe) zu wirksamen Gegenmaßnahmen geführt. 

Februar: Die Seefahrtschule Grünendeich (Altes Land) schließt nach 144 Jahren Dienst in der Ausbildung seemännischen Nachwuchses. 

April: Radio Holland (Rotterdam) ist nun unter einem neuen Namen „Radio Holland Group“ aus den Firmengruppen Zenitel und Rheinmetall entlassen worden.

Mai: Capsat Fleet 77 heißt die neue Sat-Anlage von Thrane&Thrane, die von Hagenuk in Deutschland vertrieben wird.  Vorteile: ISDN (65 kbps) und MPDS Standard. (MPSD = Mobile Packed Data Service für Datenübermittlung in geschützter Form, das Gerät ist dabei ständig online, nur die tatsächliche Datenübermittlung wird abgerechnet). Das Gerät hat Anschlussmöglichkeiten für Telefon, Fax und Computernetzwerke. Im Juli berichtet Thrane&Thrane, dass schon über 100 Anlagen dieses Typs verkauft sind. 

30. Juni: Alle Telstra Kurzwellenstationen Australiens stellen um 23.59 UTC ihren Dienst ein, die UKW Stationen bleiben vorerst in Betrieb. 

Juni:  Die deutsche Abrechnungsgesellschaft DP 07 hat jetzt ca. 6.000 Schiffe unter Vertrag, für die sie die Funkverkehrsabrechnung  für die Funkdienste auf UKW, GW, KW und Satellitenfunk durchführt. 

30 Juni: Die Ankündigung, dass um Mitternacht nach 80 Jahren ununterbrochenem Dienst die australischen Küstenfunkstellen schließen, wird so veröffentlicht: 
On 30th, June 20023 at 2359 UTC, Australian Coast Stations
Brisbaneradio/VIB,  Darwinradio/VID,  Melbourneradio/VIM,  Perthradio/VIP,  Sydneyradio/VIS,  and  TownsvilleradioVIT
will officially close down. Our final broadcast will be made on frequencies 2182, 4125, 6215, 8291, 12290 and 16420 at approx 2350 UTC. Australia’s coast radio service started in February 1912 – two months before the Titanic disaster and has continued uninterrupted through two world wars but has not survived technology, business or government legislation. The guarding of the airwaves in the Australian Search and Rescue Region will now be handled over to a New Zealand Company TVNZ, who have constructed two new radio stations at Charleville in Queensland (Callsign VIC) and Wiluna in Western Australia (Callsign VIW) and will provide Digital Selective Calling (DSC) facilities with follow – on  - communications via R/T or FEC modes. 
At this time we remember and salute all the  radio officers past and present who without their dedication and skill many lives on high seas would have been lost
Regards Peter Hewitson.
In einer anderen Veröffentlichung heißt es:
1912 – 2002: The transmitters are silent now, the static from the receivers is no more. For the first time in its ninety year history, the Australian Coastal Radio Service has stopped listening for distress calls.
At 2359 UTC on 30th June 2002 the continuous monitoring of all distress and safety frequencies in the maritime mobile radio telephon service by the Telstral network  of coast radio stations came  to an end. For the men and women of the Australian Radio Service this is the end of their service to mariners which has been carried out with dedication, pride and exemplary professionalism in all respects. We wish all mariners fair winds and following seas. 

August: Die am 19. August 1952 gegründete ELNA feiert ihr 50-jähriges Bestehen und stellt auf der SMM-2002 das Sailor Inmarsat-Fleet-System vor. 

4. September: Das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen veröffentlicht (LS 23/48.30.02-2/02) die „Durchführungsrichtlinien Funkbetriebszeugnis durch den Deutsche Motoryachtverband e.V. und den Deutschen Segler Verband e.V.“. Nach diesen Richtlinien wird die Prüfung für die Sportschiffer-Funkzeugnisse:
SRC = Beschränkt gültiges Funkbetriebszeugnis (Short Range Certificate) und
LRC = Allgemeines Funkbetriebszeugnis (Long Range Certificate)
ab sofort von den zwei beauftragten Verbänden durchgeführt. 
Die Prüfung (und Nachprüfung) für die Funkzeugnisse der Berufsschifffahrt bleibt wie bisher im Bereich der Seefahrtschulen. 

19. November: Vor der galizischen Küste sinkt der Öltanker „Prestge“. Dabei gelangen ca. 80 % seiner 77.000 t Ölladung ins Meer und an die Küste. 

Dezember: Das BSH hat aufgrund der Neuregelungen im Funk-Zeugnis-Wesen im abgelaufenen Jahr ca. 5.000 alte Seefunkzeugnisse in Funknachweise und Zeugnisse der neuen Form (Gültigkeit 5 Jahre) umgeschrieben. Im Zentralrechner des Bundesamtes sind z.Zt. ca. 54.000 Befähigungszeugnisse registriert. Zu den Aufgaben des BSH gehörte im abgelaufenen Jahr auch die Kontrolle von 1.180 Seefunkstellen. Die nach Emden verlegte Seewarndienstzentrale hat unter der Fachaufsicht des BSH 2002 ca. 800 Nautische Warnnachrichten zur Aussendung über Funk herausgegeben. Diese Warnungen standen auch über die Web-Seite des BSH zur Verfügung. Nach einer Aufstellung betrug die Anzahl der dort veröffentlichten Meldungen im Jahre der Einführung dieses Dienstes (2000) 7.155, in den Folgejahren waren es 3.424 (2001) und 4.099 (2002).


Neu auf dem Büchertisch 2002
Im Verlag Books on Demand GmbH Norderstedt erscheint das Buch „Mit Punkt und Strich um die Welt“ – ein Funkoffizier erzählt. Autor ist der ehemalige DEBEG-Funkoffizier Hanns Ortlieb, der von 1935 bis 1939 als DEBEG FO auf großen Fahrgastschiffen fuhr. 
Ein neues Buch, welches sich mit der letzten Reise des Hapag-Loyd-Lash-Carrieres „München“ beschäftigt, heißt „Die letzte Fahrt der München“, Ein Schiff und sein tragisches Schicksal. Autor und Herausgeber ist Lars Schmitz-Eggen, 27711 Osterholz-Scharmbeck. ISBN 3-8311-2462-0. Das Buch kostet 15 Euro.

Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Georg Korth, Bremen  (Mit freundl. Genehmigung im Mai 2012)
Zur Seefunk-Homepage
Version: 16-Jun-12 / HBu

 
 
 
 
 
 
 
 

Historisches rund um die Telegraphie
Seefunktechnik der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt von Hans-Georg Korth


Jahrgang 2003
1.Januar: Um 01.00 Uhr MEZ beendet die norwegische Küstenfunkstelle Vardoe Radio/LGW mit einer Aussendung auf 500 kHz nach genau 83 Jahren den Funkbetrieb auf Telegrapfiefunk. 

11. bis 19. Januar: Anlässlich der 100-Jahre-Wiederkehr der Eröffnung der ersten transatlantischen Funkstrecke Cape Cod  - später Chatham Radio/WCC -  veranstalten die ehemaligen FO’s der Küstenfunkstelle in einer Marconi-Woche ein Funktreffen mit dem Rufzeichen WA1WCC.

19. Januar: Anlässlich einer Feierstunde, die an die erste drahtlose Atlantik Übertragung einer historischen Nachricht erinnern soll, führt die Tochter Guglielmo Marconis, die Prinzessin Elettra Marconi, ein Funkgespräch mit dem Kommandanten Kenneth Bowersox der Internationalen Raumstation ISS. Am 19. Januar 1903 erhielt der englische König Edward VII ein Funktelegramm von Präsident Roosevelt, welches später in der Times veröffentlicht wird. 

September: Bei der UIT erscheint die 19. Ausgabe der List of Coast Stations. Der Annex II behandelt das Thema GMDSS. 
Bremen Recue Radio ist mit seinen 14 Relaisstationen aufgeführt. Auf UKW sind aufgeführt: Elbe-Weser-, Helgoland-, Kiel- und Lübeck Radio, und für den Weltraum-Betrieb (Inmarsat A, B, C und M) steht Raisting für die Bereiche AOR-E und IOR in der Liste. 

Oktober: Stockholm Radio schließt den Grenzwellen-Betrieb

Dezember: Über 550 nautische Offiziere haben beim BSH in Hamburg ihre fachliche Eignung zur Ausübung des Seefunkdienstes nachgewiesen und ein entsprechendes Seefunkzeugnis erworben. Im gleichen Zeitraum wurden 574 nautische Warnnachrichten über Funk herausgegeben (NAVTEX und Rundfunk). Weiter teilt das BSH mit, dass unter der Nummer 2158 das Buch „Wetter und Warnfunk“ erschienen ist.

1. Dezember: Inmarsat E-Überwachung durch Inmarsat und die MRCC wird eingestellt. Den Besitzern eines nun wertlos gewordenen EPIRBs wird der kostenlose Umtausch gegen eine Cospas-Sarsat-Bake (Preisverhältnis ca. 2:1) angeboten. 

April/Mai: Die spanische Großfunkstelle Madrid Radio/EHY und die Küstenfunkstellen Tenerife Radio/EAT, Coruña Radio/EAR und die Grenzwellen Stationen Bilbao Radio, Valencia Radio und Malaga Radio beenden endgültig ihre Seefunk-Aussendungen.


Neu auf dem Büchertisch 2003
Im Verlag des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) erscheint der „Revierfunkdienst Westeuropa, Teil D“ mit der ISBN Nummer 3-89871-043-2. 

Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Georg Korth, Bremen  (Mit freundl. Genehmigung im Mai 2012)
Zur Seefunk-Homepage
Version: 16-Jun-12 / HBu