|
1. Januar: Die VO-Funk Genf 1958 tritt in Kraft. Neu ist u.a. linkes (-.--.) und rechtes (-.--.-) Klammerzeichen. 1. Januar: Für
Funkoffiziere gilt für dieses Jahr lt. Heueraufstellung der See-BG
für Inhaber des
3. Januar: Die „Völkerfreundschaft" / DAYP ex „Stockholm" / SEJT, (12.396 BRT, 572 Fahrgäste) wird von der Deutschen Seereederei Rostock übernommen und in Dienst gestellt. Vor 2 Tagen, am 1. Januar wird der VEB See- und Hafenbau mit Sitz in Stralsund gegründet. Er ist Rechtsnachfolger des VEB Bau-Union-Küste. 22. Januar: Aus dem Urteil des Tarifschiedsgerichtes für die deutsche Seeschifffahrt (Az. 186/58) Ein schuldhaftes und wiederholtes Nichtbeachten der Betriebsvorschriften der Bundespost (Nichtvornahme der Telegrammabrechnung für das Schiff für drei Monate) gibt Grund zur fristlosen Kündigung eines Funkers. 1. März: Der Schiffsmeldedienst eröffnet die Küstenfunkstelle Stadersand Port Radio. 1. März: Das Gesetz zu den Verträgen des Weltpostvereins (Ottawa 1957) wird im BuGBl II S 697 verkündet. März: Norddeichradio bekommt einen fünften Sprechweg auf der Grenzwelle mit dem Frequenzpaar: 3161 und 2848 kHz (Brand) 21. April: Das ehemalige Feuerschiff „Borkumriff“ (Küstenfunkstelle DCF) geht als Piratensender „Veronica“ in Betrieb. 24. April: Todestag
des Physikers Prof. Dr. Max von Laue. Er stirbt im 82. Lebensjahr in Berlin.
26. April: Die DDR tritt dem Internationalen Schiffssicherheitsvertrag (London 1948) bei und hinterlegt die Ratifikationsurkunde. April: Im Gesetzblatt der DDR (34/60) werden die „Verordnung über das Seefahrtsamt der DDR“, die „Anordnung über das Statut des Seefahrtsamtes der DDR“ und die „An- und Abmusterungsverordnung von Seeleuten“ veröffentlicht. 15. Mai: Der Schiffsmeldedienst eröffnet die Küstenfunkstelle Cuxhaven Port Radio. 17. Mai bis 17. Juni:
Vierte Schiffssicherheitskonferenz in London zum Abschluss eines neuen
Schiffssicherheitsvertrages (1960 Convention), ersetzt und ergänzt
den Vertrag von 1948. Teilnehmer: 44 Staaten und 10 Beobachter. Ergebnisse:
25. Mai: Das deutsche MS „Bernd Leonhardt" / DGAG (6.135 BRT, Bauxitladung) kollidiert südlich der Virginia Capes (Florida/USA) mit dem amerikanischen Flugzeugträger USS „Saratoga“ (75.900 BRT). Juni: Im VEB Fischkombinat Rostock erhalten die ersten weiblichen Mitarbeiter ihr Seefahrtsbuch. 11. Juni: Eine fernbedienbare Sichtfunkpeilanlage der Fa. Plath wird versuchsweise bei Norddeichradio in Betrieb genommen. 24. Juni: Der Frachter „Green Bay" / KIZF rammt und versenkt das Ambrose Feuerschiff vor New York. Die 9 Besatzungsmitglieder des Feuerschiffes werden von der Green Bay aufgenommen. Juni - September: Neue Versuchsreihe Faxsimile Wetterkarten Aussendung mit 7 Schiffen und täglich 6,5 Stunden Sendung. Ergebnis: 80 % der aufgenommenen Karten erweisen sich als brauchbar. Juni: Das MS „Courier“, ein 3.800 BRT großes Motorschiff geht wieder in See und soll von unterschiedlichen Positionen amerikanische Radioprogramme für den Ostblock ausstrahlen. Juni: Die DEBEG betreut 1.400 Schiffsstationen, 1.400 Funkpeiler, 1.000 Radargeräte, 400 Hyperbelnavigationsanlagen und 600 UKW-Anlagen. Sie stellt vor: Autoalarmgerät Lorenz Lo 672 für 500 kHz und das Grenzwellen Tastgerät DEBEG AZG 512 für das Zweiton-Alarmzeichen (2182 kHz). Neu im Programm ist auch der Redifon Radar-Simulator für nautische Ausbildungsstätten. Dazu gibt es den Funkpeiler E 616. Diese Debeg Peilfunkanlage ist für nicht peilfunkausrüstungspflichtige Schiffe kozipiert. Die Anlage besteht aus dem Empfänger E 616 und dem Yachtrahmen PR 616 (Februar). Juli: Neuer Heuertarif für die Besatzungen deutscher Handelsschiffe. Ein Funkstellenleiter auf einem Fahrgastschiff mit mehr als 3 nachgeordneten Funkoffizieren bekommt eine Festheuer von 1.160 (bisher 980) DM. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Bruttomonatseinkommen eines Angestellten in der BRD beträgt 660.- DM/Monat. Juli: Die „International Seafarers Charter, 1960 Revision“ der ITF (International Transport Workers Federation) fordert für alle Schiffe über 1.600 BRT u.a. „in Anbetracht der überaus großen Bedeutung des Sprechfunks und der Funktelegrafie für die Sicherheit des menschlichen Lebens auf See ist ein möglichst ununterbrochener Hördienst an Bord unerlässlich.“ Juli: Rogaland Radio nimmt den Kurzwellen- Dienst auf, nachdem der Standort Bergen sich für die Kurzwellenausbreitung - besonders nach Fernost - als ungünstig erweist. 19. September: Ein französisches Kriegsschiff stoppt MS „Las Palmas" / DHLM der OPDR auf ca. 36 N 009 W südlich von Cap Vincent mit einem Warnschuss. Die Funkaussendung wird gestört, das Prisenkommando besetzt sofort die Funkstation. Das Schiff muss Oran anlaufen und Teile der Ladung werden beschlagnahmt. Das ist nur einer von 17 anderen bekannten Fällen, die ähnlich ablaufen. Hintergrund: Algerien-Marokko-Krise. Die 16 anderen Fälle:
Dezember: Deutsche Küstenfunkstellen wickeln neben 400.000 Funktelegrammen noch 120 Funkgespräche ab. Dezember: Bei Norddeichradio werden vier Stahlmasten, die noch aus dem Jahre 1906 stammen und nicht mehr gebraucht werden, abgebaut. 31. Dezember: Der Rheinfunkdienst auf Grenzwellen wird endgültig eingestellt. Norddeichradio benutzt jetzt auch Sender und Frequenzen des festen Funkdienstes zur Aussendung des Einseitigen Dienstes (ED, später EV). 31.Dezember: Der Deutsche Wetterdienst hat in diesem Jahr 20.048 See-OBS Telegramme von Feuerschiffen und 32.735 See-OBS - Telegramme von Handelsschiffen, Fischereifahrzeugen usw. bekommen. Die Wetterdienstplakette wurde 12-mal verliehen. Dezember: Weltweit gibt es 33.209 Schiffsfunkstationen. Neue Geräte 1960 Grenzwellen Tastgerät DEBEG AZG 512 für das Zweiton-Alarmzeichen (2182 kHz). Neu im Programm ist auch der Redifon Radar-Simulator für nautische Ausbildungsstätten. Funkpeiler E 616. Diese Debeg Peilfunkanlage ist für nicht peilfunkausrüstungspflichtige Schiffe kozipiert. Die Anlage besteht aus dem Empfänger E 616 und dem Yachtrahmen PR 616 Weiterentwicklung des Kurzwellen-Sender KS 300, der Kurzwellen-Sender KS 101 (100 W) Grenzwellen Sender GS 101 Empfänger E 75 K Mittelwellen-Notsender MS 85 N mit 8 Festfrequenzen, einer Antennenleistung von 85 Watt und 4 Röhren der Type QE 05/40 Die RCA stellt ihr neues funktelegraphisches Gestell CRM-CIA vor. Alle Komponenten im Einheitsgestell. Nur aufstellen, anschließen und fertig! Inhalt: 1 Mittelwellensender 500 Watt, 1 Kurzwellensender 500 Watt 1 Notsender 40 Watt, 1 Haupt- und ein Notempfänger, 1 Autoalarmgerät, Uhr, Taste, Stromversorgung usw. Elektromekano hat die Senderfamilie S 649 im Programm. Es handelt sich um eine Kombination von MW7GW und KW Sender in einem Gehäuse. Plath stellt den neuen Sichtfunkpeiler SFP 700 vor. Eine Sonderausführung, der SFP 500 kann mit Einschüben für verschiedene Frequenzbereiche ausgerüstet werden. Der 25-Watt Seenotsender Salvor von Marconi Marine (der mit der eingebauten Morsetaste und dem Umformer) heißt jetzt Salvor II und erhält einen Quarzoszillator, der Alarmzeichengeber heißt Autokey 1097 B und das Gerät ist mit zwei Endröhren 807 bestückt. 03.03.60 Seefunkzeugnis
2. Klasse Leer: Klaus Marquardt, Meinhard Janssen.
26.06.1960 zum 2. Klasse
(Fu 20) bei der OPD Bremen: Hans Bamann, Helmut Bosch, Dieter
Harberts, Peter Keul,
11.12.1960 zum 2. Klasse
bei der PTT Bern: Karl Beda Allermann, Marcel Ebner.
Version: 06-Jun-12 / HBu |
Historisches
rund um die Telegraphie
Seefunktechnik
der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt
von Hans-Georg Korth
|
1. Januar: Der Internationale Fernmeldevertrag Genf 59 tritt in Kraft. 1. Januar: Für
Funkoffiziere gilt für dieses Jahr lt. Heueraufstellung der See-BG
für
13. Januar: Die See-Berufsgenossenschaft gibt Richtlinien über zulässige Lautstärke auf Seeschiffen bekannt. Für den Funkraum sind das 60 DIN Phon auf Neubauten und 70 DIN Phon auf vorhandenen Schiffen. 28. Januar: In der DDR läuft die Staatsyacht „Ostseeland“ (300 tons, 12 Gäste) vom Stapel. 19. Februar: Die DDR erkennt das Internationale Übereinkommen über staatliche Personalausweise für Seeleute der ILO (International Labor Organization) vom 13. Mai 1958 an (GBl. DDR II Nr 1) 23. Februar: Im DDR Gesetzblatt II/93 wird die Verordnung über den Beitritt der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik zum Internationalen Schiffssicherheitsvertrag (London 1948) verkündet. April: Die für ca. 3 Mio. DM gebaute Seefahrtschule in Elsfleth beginnt den Lehrbetrieb (Frage: Gleich mit Funklehrgängen??). 1. Mai: Die neue VO-Funk
Genf 59 tritt als Nachfolger der VO Funk Atlantic City 1947 in Kraft. Neu
ist u.a.:
3. Mai: In Berlin verstirbt im 82. Lebensjahr Dr. Eugen Nesper, der in der Frühzeit der Telegraphie als Ingenieur, Berater, Gutachter und Schriftsteller sowie als Herausgeber des in mehreren Auflagen erschienene Standardwerkes „Handbuch der drahtlosen Telegraphie“ bekannt war. Um die Jahrhundertwende hat er mit Prof. Slaby und Graf Arco auf dem Gebiet der drahtlosen Telegraphie gearbeitet und wechselte 1906 zur Firma Lorenz. Später arbeitete er auf dem Gebiet des 3-D-Rundfunks. Mai: In der DDR wird als zweites Fahrgastschiff die 8.111 BRT große „Fritz Heckert" / DAYO in Dienst gestellt. Fahrgastkapazität: 386 Passagiere. Juni: Das Peilfunknetz Nordsee arbeitet mit Sichtfunkpeilern der Fa. Plath. Juni: Auf der Grenzwelle
hört Norddeichradio jetzt zusätzlich zu der Wache auf 2182 kHz
von 06.00 bis 23.00 Uhr GMT
Juni: Für den UKW- und den Richtfunk bekommt die Empfangsstelle Utlandshörn jetzt einen 60 m hohen Stahlmast. 30. Juni: Im 87. Lebensjahr stirbt der Pionier des US-Radios Lee de Forest in Hollywood. Er erfand 1900 seinen „Detector“, 1907 die Audionröhre und wird in seiner Heimat „Vater des amerikanischen Rundfunks“ genannt. 1. – 9. Juli: Der Norddeutsche Lloyd unternimmt mit der "Berlin" / DEDU die erste Norwegen-Kreuzfahrt nach dem Weltkrieg. Der Mindestfahrpreis für die 1.735-sm-Reise beträgt DM 660.- Der Funkdienst war – das kann der Verfasser aus eigener Erinnerung sagen – besonders während der langen Fjord-Fahrten und bei den vielen Funkgesprächswünschen der Fahrgäste nicht ganz einfach. 10. Juli: Start des ersten Nachrichtensatelliten „Telstar“. 23. Juli: Ab heute wird der Telexdienst mit Schiffen auf See aufgenommen. Vorerst sind nur niederländische Schiffe mit Einrichtungen für den Telexverkehr über Funk ausgerüstet. Verbindungen von Land sind bei der Telexvermittlung Hamburg unter der Rufnummer 02010 anzumelden. Als Gebühr werden für 3 Minuten DM 26.- genannt. (A-Blatt 76/61) Juli: Sammelrufzeichen DAAY für alle DSR-Schiffe, welches u.a. bei neu eingeführten Funkperioden (FX) auf 425 kHz sowie auf Kurzwelle (2. Arbeitsfrequenz 12 MHz) benutzt wird. Das Sammelrufzeichen für alle DDR Schiffe ist DHZZ. 1. August: Im Amtsblatt 76/1961 werden die (einheitlichen) Gebühren für den UKW Seefunk und den Internationalen UKW-Rheinfunkdienst veröffentlicht. Die Bordgebühr (0,90 DM) gilt nur im Seefunkdienst. Als Küstengebühr werden für deutsche See- und Rheinfunkschiffe DM 1,80 pro 3 Minuten und für ausländische Einheiten 1,50 Gf/3 min festgesetzt. Die Landgebühren werden nach FGV X bzw. dem Gebührenbuch für Fernsprechauslandsdienst dazugerechnet. Im gleichen Jahr werden auch Vereinbarungen getroffen, wie im Funkarzt-Beratungsdienst verfahren werden soll. Für die Funkübermittlung übernimmt der Verkehrsminister einen Pauschbetrag von 500 DM, der für die Folgejahre auf 3.000 DM erhöht wird. Gleichzeitig zahlt das Bundesverkehrsministerium einen nicht näher spezifizierten Pauschbetrag je Beratung an das Krankenhaus in Cuxhaven (oder an den diensthabenden Arzt??). 1. August: In der DDR tritt die „Anordnung über den Flugfunkdienst (Flugfunkverordnung)“ vom 15. Mai 1961 in Kraft ((GBl. der DDR II/36). Im § 22 heißt es u.a., ...Funkstellen von Luftfahrzeugen bei Flügen über See müssen auf den Notfrequenzen 500 kHz und 2182 kHz senden und empfangen können. Für den weiteren Funkverkehr mit Funkstellen des Seefunkdienstes müssen auch die Frequenzen: 4182, 6273, 8364, 12.546, 16.728 und 22.245 kHz benutzt werden können. Im § 26 liest man, dass die tragbare Funkanlage für den Notverkehr für die Frequenzen 500 und 8364 kHz eingerichtet sein muss. 1. August: Im Gesetzblatt der DDR II Nr. 36 wird die „Anordnung Nr. 2 über den Erwerb von Funkzeugnissen (Funkzeugnisverordnung)“ und die „Anordnung über den Erwerb von Funkzeugnissen“ vom 15. Mai 61 verkündet und in Kraft gesetzt. Sie enthält Änderungen zur Verordnung vom 3. April 1959 und erscheint gleichzeitig als Neufassung. So dauert die Ausbildung zum Erwerb des Seefunkzeugnis 2. Klasse jetzt drei Studienjahre. Für den Flugfunkdienst gibt es jetzt drei Sprechfunkzeugnisse: Flugfunksprecherlaubnis, Flugfunksprechzeugnis und das Allgemeine Flugfunksprechzeugnis. Funkzeugnisse (Großfunkzeugnisse, Seefunkzeugnisse und Flugfunkzeugnisse) können nur von Bürgern der DDR erworben werden, die den Anforderungen genügen und die vorgeschriebenen Ausbildung durchlaufen haben. Die Geltungsdauer der Zeugnisse wird auf drei Jahre festgelegt und die Bedingungen für eine Verlängerung angeführt. Die Prüfungsgebühr beträgt 10 DM. An anderer Stelle ist zu lesen, dass bei der Voraussetzung von Bedürftigkeit Schülern und Studenten ein Stipendium gezahlt wird. Es beträgt z.B. 190 DM für Universitäts- und 160 DM für Fachschulstudenten. Dazu kommen Leistungsprämien (bis zu 80 DM im Monat) bei entsprechendem Notendurchschnitt. August: Das Amtsgericht Emden verurteilt den Funkoffizier Emil E. zu 80 DM Geldstrafe, ersatzweise 8 Tagen Gefängnis, weil er im vergangenen Jahr 5 Monate lang das Funktagebuch nicht führte und die Notbatterie der Seefunkstelle derart vernachlässigte, dass sie nicht mehr gebrauchsfähig war. Weil der Kapitän des Schiffes den Funker nicht genügend beaufsichtigt hatte, wurde er zu 50 DM Geldstrafe, ersatzweise 5 Tagen Gefängnis verurteilt. (OPD Hamburg) 1. September: Der Peilfunkdienst an der englischen Küste wird eingestellt. 30. September: Vom
1. Oktober 1960 bis heute wurden über deutsche Küstenfunkstellen
abgewickelt:
September: Aus Schweden wird die Gründung der MARITEX-Gesellschaft gemeldet. Oktober: Die US-Coast
Guard betreibt 13 Küstenfunkstellen und 4 Wetterschiffe (4YB - 4YE).
1. November: Bei Norddeichradio wird der 4. Sprechweg Grenzwelle umgestellt. Die Frequenz 1918 kHz bekommt jetzt Kielradio, so dass der Sprechweg 4 jetzt 2541/1911 kHz lautet. Zur gleichen Zeit werden die beiden letzten der fünf neuen Mittelwellen-Sender, welche die SEL geliefert hat, in Betrieb genommen. (Brand) 7. November: Vor dem Tarifschiedsgericht fordert ein Inhaber eines Seefunksonderzeugnisses die Heuer eines Funkoffiziers 2. Klasse, weil er mit einer Ausnahmegenehmigung dessen Dienst versehen hat. Das Tarifschiedsgericht weist (Schiedsspruch 41/61) die Klage mit folgender Begründung ab: Funkoffiziere und Funker erhalten im Gegensatz zu nautischen und technischen Offizieren ihre Heuer nach dem Patent, das sie besitzen. Der Heuertarifvertrag kennt vier Gruppen für Personen, die im Funkdienst tätig sind (Funkstellenleiter, Funkoffizier mit dem Seefunkzeugnis 1. Klasse, Funkoffizier mit dem Seefunkzeugnis 2. Klasse und Funker mit dem Seefunk-Sonderzeugnis). 8. November: Zweite
Versuchsreihe „Hellfax-Sendungen“ für die Handelsmarine, diesmal mit
dem Schwerpunkt Nordatlantik. Eine spätere Auswertung ergibt: 85 %
der Karten und 75 % der Texte erweisen sich als brauchbar.
16. November: „Liberte" / FNTT kehrt von der letzen Nordatlantikreise nach Le Havre zurück. Das Schiff, ex NDL-Schnelldampfer „Europa" / DOAI, wird für ca. 6,5 Mio. Mark nach La Spezia zum Abwracken verkauft. 1. Dezember: In der DDR wird der VEB Funkversuchswerk als juristisch selbständiger Betrieb aufgelöst und dem Rundfunk- und Fernsehtechnischen Zentralamt (RFZ9 angegliedert (GBL DD III Nr. 9 S 105). 13. Dezember: Die DGON (Deutsche Gesellschaft für Ortung und Navigation), wird gegründet. Sie geht aus dem Funkortungsausschuss hervor. Geschäftsführendes Vorstandsmitglied: General a.D. Martini. Weihnachten: Norddeichradio meldet die höchste Zahl von Funktelegrammen in einem Monat. Im Dezember laufen 63.231 Telegramme über die Küstenfunkstelle. In diesem Jahr erfolgt auch die Inbetriebnahme der fernbedienten Sichtfunkpeilanlage der Fa. Plath bei der Küstenfunkstelle. Die Sendestelle wird von zwei 20 kV-Hochspannungsanschlüssen über das Netz der „Energieversorgung Weser-Ems“ gespeist – eine umfangreiche Hochspannungsschaltanlage, eine Transformatorstation mit drei Umspannern zu je 325 kVA und eine besondere Niederspannungsanlage dienen zur Stromversorgung der Sender. Bei Stromausfall kommt eine Netzersatzanlage zum Einsatz, die für 700 kVA (Sendeanlage) und 40 kVA (Empfangsanlage) ausgelegt ist. 31. Dezember: In der
deutschen Handelsflotte haben 340 Schiffe eine UKW Anlage an Bord. Außerdem
zählt man 2.416 Funkpeiler und 1.614 Radargeräte.
Im Jahr 1961 wurden
in der Bundesrepublik 229 Telegrafiefunk - Seefunkzeugnisse ausgestellt.
Es entfielen
Neue Geräte 1961 Die Telefunken Seenot-Funkbake für 2182 kHz A3. Der 8870 A Marconi Allwellen-Empfänger 150 kHz bis 22 MHz sowie 88 bis 108 MHz. Als Funkpeiler kommt der 2464 A Lodestar. Die Marconi-Peilfunkanlage bestehend aus Peilempfänger 2464 A und Kreuzrahmen 2469 B für peilfunkausrüstungspflichtige Schiffe Die Rettungsbootstation SE 662, 5 W A2/A3 für 500 kHz, 2182 kHz und 8364 kHz mit Alarmzeichengeber für 500 kHz und 2182 kHz Der Blattschreiber BS 116 (Fabrikat Hell) für den Empfang von Wetterkarten. Ferner der Empfänger DEBEG E 651 mit 6 Frequenzbereichen zwischen 80 kHz und 23 MHz (Mai). Die Radargeräte bekommen eine Schlitzantenne. Neu ist auch die Rettungsbootanlage RMGK 65 (Hersteller ???) für 500, 2182 und 8364 kHz (sendeseitig). Die Endstufentransistoren (MW AU 103, GW 2xMM 1613 und KW BF115/MM1613) arbeiten im C-Betrieb. 18-Volt-Handkurbelgenerator, Stabantenne (7,15 m) für Rettungsinseln und Drahtantenne für Rettungsboote. Bei der HAGENUK wird das UKW-Gerät USE 182 in der neuen Version mit 28 Kanälen vom FTZ zugelassen Elektromekano bringt den Einfach/Doppel-Super M 97 auf den Markt. Das in den unteren Frequenzbereichen als Einfach-Super arbeitende Gerät hat einen Eichoszillator alle 100 kHz, die auch als Ausgangspunkt für die Feinabstimmung dient. Am 20.01.1961 zum 1. Klasse
(Fe 5) bei der OPD Bremen: Hans Brandhorst, Rudolf Buntebarth, Karl
Eggers, Heiko Gimbel,
Am 22.12.61 zum 2. Klasse bei der PTT Bern: Fred Bollinger 29.03.61 Seefunkzeugnis
2. Klasse Leer: Brigitte Dowideit.
Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Georg Korth, Bremen (Mit freundl. Genehmigung im Mai 2012) Version: 06-Jun-12 / HBu |
Historisches
rund um die Telegraphie
Seefunktechnik
der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt
von Hans-Georg Korth
|
1. Januar: Hamburg Port Radio der Fa. Schiffsmeldedienst GmbH beginnt seinen UKW Dienst (Kanal 12). 1. Januar: Der Peilfunkdienst an der niederländischen Küste soll eingestellt werden, weil es nicht kostendeckend arbeitet. 1. Januar: Die Heuern für Funkoffiziere werden in der See-BG-Statistik für heute mit den gleichen Werten wie für das Vorjahr (siehe 1. Jan. 1961) angegeben. . Januar: NS „Savannah" / KSAV, das erste mit Kernenergie angetriebene Handelsschiff (300.000 Meilen ohne Ersatz der Brennstäbe) geht in Fahrt. Das Schiff fährt die ersten Reisen mit 4 Funkoffizieren, sowie u.a. mit einem Elektroningenieur und 3 Elektronikern. 29. Januar: Ein Funkoffizier, der sich bei seiner Einstellung damit einverstanden erklärt hat, Verwaltungsaufgaben zu übernehmen, kündigt die Aufgabe dieser Nebentätigkeit, will jedoch, dass das Heuerverhältnis als Funkoffizier dadurch nicht berührt wird. Er hat vor seinem Kündigungsschreiben Eintragungen in das Funktagebuch gemacht, die aussagen, dass er seinen Funkdienst nicht ordnungsgemäß ausüben kann, weil er Verwaltungsaufgaben erledigen muss (Abschriften an den Kapitän, an die Reederei und an das Funkamt Hamburg). Die Reederei kündigt das Arbeitsverhältnis fristgerecht zum 31. Dezember 1960. Eine Anfrage an andere Funkoffiziere der Reederei ergab, dass Verwaltungsaufgaben ohne Beeinträchtigung des Funkdienstes erledigt werden können. Das Tarifschiedsgericht weist die Klage des FO’s ab (Schiedsspruch 176/60) und erklärt die Kündigung für rechtswirksam und sozial gerechtfertigt. Gründe u.a: Fruchtfahrt, wenige Häfen, wenig Telegrammverkehr, Besatzung 30-40 Mann. Die gezahlte Verwaltungszulage beträgt DM 50.- pro Monat. 27. Februar: Die Lübecker
Flender Werke liefern das Kabelleger- und Fracht MS „Neptun" / DDIV ab.
Das Schiff hat ausreichende Kapazität, um ein komplettes Transatlantikkabel
legen zu können. Die Neptun ist ca. 8.500 BRT groß und hat eine
Besatzung von 45 Mann. Dazu kommen 84 Mann für die Bedienung der Kabelanlage.
Es hat (als drittes Schiff der deutschen Handelsflotte neben TS
„Bremen“ und TS „Hanseatic“) eine Einseitenband-Telephonieanlage
an Bord. Die DEBEG-Funkstation:
1. März: Der UKW Hafenfunk „Bremen Port Radio“ geht in Betrieb. März: Ein neuer
Manteltarifvertrag sieht die Einführung der 44-Stunden-Woche für
die Seeschifffahrt vor, das bedeutet für die Reeder nach VDR-Angaben
Mehrausgaben von ca. 45 Mio. DM.
März: Einige Mitglieder der ehemaligen „Arosa-Sky“-Besatzung strengen eine 200.000.- DM-Klage gegen die Gewerkschaft ÖTV an, weil sie der Meinung sind dass sie durch Fehler der Gewerkschaft um Heueransprüche – wie sie den italienischen und schweizerischen Seeleuten gewährt wurden – betrogen worden sind. März: Der Arbeitskreis Seefunk (Vorsitzender: Peter Volk) wird in Rostock gegründet. Es handelt sich um einen Stammtisch mit fachgebundenen Vorträgen, einem Mitteilungsblatt und der See-Erprobung neuer Techniken. Der Arbeitskreis heißt später FX INTERN. 28. April bis 8. Mai: Hannover-Messe. Standard Lorenz zeigt u.a. das 100-Kanal-UKW Funksprechgerät FuG 8. 25. Mai: In Dänemark wird bei Blaavand Radio/OXB eine Peilstelle errichtet, die beim Ausfall der britischen und evtl. der holländischen Peilstellen für die Seenotpeilung in der Deutsche Bucht mit Norddeich Gonio zusammenarbeiten soll. Mai: Die VEB DSR Rostock verfügt z. Zt. über 65 Schiffe mit ca. 317 000 tdw und zwei Passagierschiffe. 28. Mai: Auf einer Seereise von den USA nach Deutschland stirbt im 77. Lebensjahr Dr. Siegmund Loewe. Am Beginn seiner Karriere erfand er mit Manfred von Ardenne im Jahre 1926 die Dreifachröhre, die unter seinem Namen bekannt geworden ist. 3. Juni: Das Fahrgastschiff
MS „Berlin" / DEDU läuft zur 100. Nordatlantikreise (Bremerhaven -
New York) aus.
10. Juli: Telstar ist der erste Fernsehsatellit für kommerzielle Nachrichtenübermittlung zwischen Amerika und Europa Oktober: Erste Versuche bei Norddeichradio für den Sprechfunkverkehr im Einseitenband-Verfahren auf Kurzwelle. 2. November: Das Seeamt Emden verhandelt den Fall „Carl Fritzen" / DCIK (8.873 BRT, Gz. 76/62). An der US Westküste wird der Kapitän erhängt aufgefunden. Der Ltd. Ing. bekommt, als er die Nachricht erfährt, einen tödlich verlaufenden Herzanfall. Der 1. Offizier, der die Leichen an Land begleiten muss, bekommt einen Nervenzusammenbruch und ist nicht dienstfähig. Das Seeamt lobt den 2. Offizier, der die Schiffsleitung übernimmt. November: Die DDR stellt das Ausbildungsschiff „J.G. Fichte" / DCZK in Dienst, auf dem auch zukünftige Funkoffiziere ausgebildet werden. 3. Dezember: Im Bundesgesetzblatt II S 2173 wird das Gesetz zum Internationalen Fernmeldevertrag (Genf 1959) vom 21. Dezember 1959 verkündet und veröffentlicht. Es wird am 28. Dezember für die Bundesrepublik Deutschland (BuGBl II S 790) in Kraft treten. Es besteht aus dem eigentlichen Fernmeldevertrag mit einer Präambel und 7 Kapiteln. Daran schließen sich 6 Anhänge, das Schlussprotokoll und die Zusatzprotokolle an. Das Fernmeldegeheimnis, die Gebühren und die Münzeinheit findet man im Kapitel IV, das Kapitel V lautet: Sondervorschriften für den Funkdienst mit den Überschriften: Rationelle Ausnutzung der Frequenzen und des Frequenzspektrums, gegenseitiger Verkehr, schädliche Störungen, Notanrufe und Notmeldungen, falsche oder irreführende Notzeichen, Sicherheitszeichen oder Kennungen und Funkanlagen für die nationale Verteidigung. 8. Dezember: Die UKW-Küstenfunkstelle Bremen Radio geht in Betrieb. Sie wird von Elbe-Weser-Radio/DAC fernbedient. 16. Dezember: Seenotfall
„Nautilus" / DDTS 15 Meilen nordwestlich Texel im NW-Sturm 9-10 (11). 24
Personen an Bord,
28. Dezember: Der
Internationale Fernmeldevertrag Genf 1959 tritt nach Verkündung im
Bundesgesetzblatt II/63 S 790) für die BRD
1962: Der deutsche Wetterdienst erhält in diesem Jahr 29.000 See-OBS-Telegramme, vornehmlich vom Nordatlantik. Im Jahr 1962 wurden
in der Bundesrepublik 239 Telegrafiefunk-Seefunkzeugnisse ausgestellt.
Es entfielen auf das
Dezember: Das amerikanische AMVER-System wird bis zum Meridian von Greenwich ausgedehnt. Neue Geräte 1962 E 690 (Siemens) UKW Meldeempfänger 156 - 174 MHz F 3. Die Siemens Bezeichnung ist Funk E 546 E 324 E 2. Die DEBEG liefert die ersten Einseitenband-Sender und Norddeichradio führt erste Einseitenband-Versuche im Sprechseefunkverkehr auf Kurzwelle durch. Nera in Oslo hat den Seefunk-Not- und Reserve-Empfänger M 200 neu im Programm. Das 7-Röhren-Gerät überdeckt den Bereich von 100 kHz bis 25 MHz in den 5 Teilbereichen 100 – 270 kHz, 390 – 1.200 kHz, 2,7 – 4,2 MHz, 4,2 MHz – 10 MHz und 10 MHz – 25 MHz. Bei Eddystone gibt es den Empfänger 840 c, der den Bereich 480 bis 30 MHz abdeckt. Als Abstimmanzeige ist eine DM 70 eingebaut. Vom Funkwerk Köpenik kommt der Betriebsempfänger FGS 401 (1340.21). In viele Einzelbereichen ist der Empfangsbereich von 14 kHz bis 30,1 MHz aufgeteilt. Der mit E-Röhren bestückte Empfänger hat ein besonderes Regelverfahren zur genauen Frequenzeinstellung und Skalenauflösung. Weiter der Schiffshauptsender für MW/GW und KW in zwei Gestellen, der RFT FGS 41. Im Mittelwellenteil gibt es 7 Frequenzen, der Grenz- und Kurzwellenteil in drei Bereiche gegliedert ( 3-6 MHz, 6-12 MHz und 12 – 24 MHz) ist. Wichtige Grenzwellenfrequenzen (2182 kHz) sind durch Rastschalter erreichbar. Seefunkzeugnisse 1962 Am 22.01.1962 zum 1. Klasse
(Fe 6) bei der OPD Bremen: Klaus Bemmerer, Jürgen Borsdorf,
Detlef Harken,
25.01.62: Sonderzeugnis
Bremerhaven:
27.02.62: Seefunkzeugnis
2. Klasse Leer: Horst Simon, Gerhard Hoffmann, Dieter Weller.
1962: In Kiel endet
ein Funklehrgang mit den Teilnehmern: Fischer, P. Moscher, v.d.
Goeben und H. Müller.
Version: 06-Jun-12 / HBu |
Historisches
rund um die Telegraphie
Seefunktechnik
der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt
von Hans-Georg Korth
|
Inhaber des Seefunkzeugnisses 1. Klasse 1.089 DM und für Inhaber des Seefunkzeugnis 2. Klasse 990 DM pro Monat. Diese Sätze schließen den Sachbezugswert mit ein und gelten auch für 1964. 6. Januar: In Düsseldorf stirbt im 72. Lebensjahr General a.D. Dr.Ing.eh. Wolfgang Martini. Er war verantwortlich für die technische Entwicklung des militärischen Nachrichtenwesens im 2.Weltkrieg und nach dem Krieg Geschäftsführendes Vorstandsmitglied der DGON. 17. Januar: Im Westausgang des Ärmelkanals gerät der deutsche Logger „Mecklenburg" / DEFP) in Seenot. Die in deutscher Sprache ausgestrahlte Sprechfunk-Notmeldung wird weder von englischen noch von französischen Küstenfunkstellen verstanden. Norddeichradio hat (auf Mittelwelle mit Landsendradio und mit Grenzwelle mit der Mecklenburg) erfolgreich Vermittlerdienst geleistet. 2. Februar: Der Frachter „Marine Sulphur Queen“ verschwindet spurlos auf der Reise von Beaumont/Texas nach Norfolk/Virg. Von der 39-köpfigen Besatzung wird nie ein Überlebenszeichen gefunden. Die Ladung war 15.000 tons geschmolzener Schwefel in Stahltanks. 4. Februar: Die Vereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Post und Fernmeldetechnik sowie dem Bundesministerium der Verteidigung über die Teilnahme der Kriegs- und Hilfsschiffe der Bundeswehr am beschränkt öffentlichen Funkverkehr tritt in Kraft und wird im Amtsblatt 17/63 veröffentlicht. 15. Februar: Seenotfall „Maasdam" / PFQR (15.024 BRT, Holland-Amerika-Linie, 232 Fahrgäste, 265 Besatzung). Das Schiff kollidiert um 07.56 Uhr mit dem Unterwasserwrack der „Kholmogory" / UYXX in der Wesermündung. 400 Personen (Fahrgäste und Teile der Besatzung gehen in die Boote und werden vom Lotsenversetzboot „Gotthilf Hagen“ an Land gebracht. Das Schiff erreicht nach der Flut aus eigener Kraft Bremerhaven zur Reparatur. An der Unglücksstelle liegen folgende Wracks: "Kholmogory" (3/59), "Harborough" / GVSR (4/59), "Maipu" (51) und "Beverwyk" / PDBX (4/62). Das holländische Seeamt „der Rad voor de Scheepvaaart“ stellt später fest, dass den Kapitän und den Wachoffizier des Schiffes keine Schuld trifft. Der deutsche Lotse hingegen hätte wissen müssen, dass die Position der Wrack-Boje (Kholmogory) nicht stimmt. Auch das Seeamt Bremerhaven (Gz 50/63) stellt ein schuldhaftes Verhalten des Lotsen fest. Beide Seeamtsberichte enthalten keinen Hinweis, ob die durch Eisgang vertriebene Tonne in den Norddeich-Navigationswarnungen enthalten war, und ob diese an Bord aufgenommen wurden und der Schiffsleitung vorlagen. 23. Februar: Bei den
Howaldswerken Hamburg läuft der Tanker TS „Esso Deutschland" / DHED
vom Stapel. Der Neubau ist mit 91.000 tdw das größte Schiff
der Handelsflotte der BRD. Besatzung 49 Mann. Das Schiff wird am 24. Juli
63 in Dienst gestellt.
25. März: Die Küstenfunkstelle Bremerhaven Port Radio geht in Betrieb. 31. März: Die zweite Ausgabe des Verzeichnisses der Ortungsfunkstellen und den Funkstellen für Sonderdienste kann bei der UIT in Genf zum Preis von 6,30 Schweizer Franken (CHF) bezogen werden. 10. April: Die Küstenfunkstelle Nordfriesland Radio in Bordelum bei Bredstedt nimmt auf UKW den Dienst auf. Die nördlich von Husum gelegene Funkstelle wird von Elbe-Weser-Radio fernbedient. April: Die DDG Hansa
in Bremen feiert die 500. Abfahrt eines eigenen Schiffes nach dem Persischen
Golf. Die Flotte besteht z. Zt. aus 50 Schiffen (321.036 BRT).
24. April: Der Selbstwählferndienst
im Seefunksprechdienst wird bei Norddeichradio eingeführt.
28. April bis 7. Mai: Auf der Hannover-Messe zeigt Standard Lorenz die UKW Geräte FuG 8, SEM 27 (100 Kanäle), KL 39 (10 Kanäle) und SEM 37 (12 Kanäle). Die Geräte sind zum Teil mit Transistoren bestückt. 22. Mai: Die von Kielradio
fernbediente Küstenfunkstelle Lübeckradio geht auf UKW in Betrieb.
1. Juni: Die Schiffspresse wird von Norddeichradio jetzt um 16.00 GMT auf zwei und in der Nacht (0118 Uhr GMT) auf einer Kurzwellen-Frequenz abgestrahlt. 6. Juni: Ein Feuer zerstört die Peilfunkstelle Elbe-Weser-Gonio. Eine behelfsmäßige Anlage auf der Holter Höhe sichert den Betrieb des Peilnetzes „Nordsee“. Am 25. Juni 09.00 Uhr sinkt das Fischereimotorschiff (Vollfroster, 941 BRT, 1.950 PS) „München" / DFNX vor der Westküste Grönlands. 27 Tote, 15 Überlebende. Seenotmeldung auf UKW K 16 und Grenzwelle. Peilzeichen auf 410 kHz. 25 Fischdampfer beginnen eine Suchaktion. Das Seeamt hebt die Bedeutung der Funktechnik hervor und lobt den Funker Geissler. Ursache war vermutlich die offene Rückschlagklappe eines Speigatts. Die Klappen sollen wegen dauernder Verstopfung meist offen gefahren worden sein. Juni: Erstes DECCA Schiffsradar D 202 für kleine Fahrzeuge in voll-transistorisierter Version. Bildschirm-Durchmesser 15 cm, Entfernung 0,5 - 24 sm, Impulsspitzenleistung 3 kW Preis ca. 10.500 DM. Sechs Monate später liegt bereits die 100. Bestellung vor. Auch Kelvin Hughes hat ein Transistor-Schiffsradar Typ 17 zum Verkaufspreis von ca. 9.900 DM auf den Markt gebracht. 21. Juni: In der DDR wird die „Anordnung des Nationalen Verteidigungsrates der DDR über das Verbot des Zutritts zu bestimmten Gebieten (Sperrgebietsverordnung)“ verkündet. (GBl. der DDR I/7/63). Hier werden auch Sperrgebiete in den Seegewässern aufgeführt. 27. Juni: Gründung des Kuratorium „Deutsche Marine Jugend“ in Hamburg. Es bestehen in 100 Orten in der BRD schon Jugendgruppen mit der Zielsetzung, Interesse an der Seefahrt zu wecken. 1. Juli: Das Überleitungsamt Bremen beendet die Weiterleitung der Funkgespräche deutscher Küstenfunkstellen. Der Dienst wird ab heute von der Überleitvermittlungsstelle (ÜLVst Sfk) beim Funkamt in Hamburg übernommen. (Brand) Juli: Die ersten 16 Absolventen verlassen mit der Berufsbezeichnung „Ingenieur für Seefunk“ und dem Seefunkzeugnis II. Klasse die Ausbildungsstätten der DDR nach einer dreijährigen Fachschulausbildung mit 694 (später 883) Stunden Funktechnikausbildung. Zugangsvoraussetzung: 10. Klasse Polytechnische Oberschule oder Sonderzeugnis mit mindestens 3 Jahren Fahrzeit. 31. Juli: Die DDR erlässt das Gesetz über zivile Luftfahrt. Der Flugfunkverkehr wird im § 34 behandelt. September: Die Seefunkkameradschaft Bremen feiert das 10-jährige Bestehen. Die Mitgliederzahl hat sich von 76 auf 404 erhöht. 10. September: Die Revierfunkkette Elbe auf Ultrakurzwellen ist jetzt geschlossen. Die Schiffsmeldedienst GmbH hat ihre alte Station Brunsbüttelkoog verlassen und ist in neue Räume in der Radarsicherungsstation umgezogen. Die Kette besteht aus den Funkstellen: Hamburg Port Radio (12), Stadersand Port Radio (11), Brunsbüttelkoog Port Radio (14) und Cuxhaven Port Radio (12). Daneben sind alle Stationen auch auf dem Kanal 16 zu erreichen. September: In der Schweiz wird die Morsetelegrafie im Flugsicherungsdienst eingestellt. Deshalb und weil modernere Geräte beschafft werden müssen, wird die Betriebszentrale von Bernradio/HEB nach Bern verlegt. 30. September: Vom 1. Oktober 1962 bis heute vermittelten die deutschen Küstenfunkstellen 428.000 Telegramme und 146.000 Gespräche. September: Auf der
Insel Sylt wird mit einem 195 m hohen Sendemast eine der Stationen der
LORAN
Norwegen-Kette ER+FFNET.
14. Oktober: Seenotfall Motorfrachter „Marianne Wehr“. Das Schiff ist nach letztem Funkkontakt 03.55 MGZ um ca. 04.00 Uhr bei Elbe 1 gesunken. Die 9-köpfige Besatzung überlebt nicht. Unfallursache: Vermutlich übergehende Landung (Hochofenschlacke). Die Seeamtsverhandlung ist am 17. Dezember 1963 (Az 239/63) 31. Oktober: Oberpostamtmann Gottfried Nanninga (Norddeichradio) scheidet nach 44-jährigem Wirken für den Seefunkdienst aus dem aktiven Dienst der Deutschen Bundespost aus. 1. November: Im Herbst finden erste Versuche des von Siemens entwickelten Mehrton-Selektivrufverfahren SSFC (Sequential Single Frequency Code) zwischen Norddeichradio und dem Schiff „Borgesch" / DGAN (Reise Hamburg Kotka und zurück) auf Kurzwelle statt. November: Als Veröffentlichung der Fa. Hell/Kiel erscheint die „Faxfibel“ von Dr. Rodewald. 6. November: Auf dem Borkumweg kollidieren der polnische Dampfer „Sniadecki" / SPSV und der spanische Kümo „Finamar"/ EAJQ. Eine Verständigung mit dem spanischen Kümo ist erst möglich, als sich ein auf einem anderen Schiff mitfahrender Lotse als Dolmetscher einschaltet. Das Englisch des spanischen Kapitäns ist für alle Beteiligten unverständlich. 1. Dezember: Als letzte Küstenfunkstelle für den öffentlichen Funkverkehr auf UKW geht Flensburg Radio (fernbedient von Kiel-Radio) in Betrieb. Damit ist der von der Deutschen Bundespost betriebene Ausbau der Gebiete Unterweser, Nord-Ostsee-Kanal, Lübecker Bucht, Nordfriesische Inseln und Flensburger Förde abgeschlossen. 1. Dezember: 680 UKW Anlagen befinden sich z. Zt. an Bord deutscher Handelsschiffe. In diesem Jahr vermittelten die deutschen Küstenfunkstellen rund 23.000 Gespräche über den öffentlichen Dienst der UKW Küstenfunkstellen 22. Dezember: Seenotfall
„Lakonia" / SVNW. (früher „Johan van Oldenbarnevelt“ als Indonesionfahrer,
20.314 BRT), Das mit 1.041 Personen besetzte Schiff brennt in der Position
35,0 N 15,2 W. (ca. 200 sm vor Madeira). Das Unglück fordert 125 (andere
Quelle 150) Tote. Um 23.43 GMT wird die Notmeldung ausgesendet, die viele
Schiffe aufnehmen. Das Wetterschiff Charlie / 4YC stellt die Verbindung
zur Coast Guard New York her. Am 23. Dezember 00.22 GMT wird die Funkstation
wegen des Feuers verlassen. Flugzeuge erscheinen als erste bei dem Havaristen
und werfen Rettungsinseln und Flöße ab. Am frühen Morgen
erscheint am Unglücksort um 04.05 GMT „Montcalm" (CGBS, FAGK oder
ZCBE ??) und nimmt 250 Überlebende auf, Um 04.29 GMT trifft „Salta"/
SFCS ein und nimmt 500 Überlebende auf. Danach nehmen „Rio Grande"/
KRPY 75 Überlebende, „Export Aide" / WGKB“ 75 Überlebende
und „Safina Barkat"/ AQTL 25 Überlebende auf. Die „Lakonia“ sinkt
beim Abschleppversuch auf 35.9 N 10 W.
Dezember: Die niederländische Verwaltung teilt mit, dass die Peilanlage zur Peilung in Seenotfällen doch vorerst nicht geschlossen werden soll. Die Peilstellen Goes, Hoogezand und Terschelling sollen weiterarbeiten. 31. Dezember: Die Schweizer Handelsflotte besteht aus 32 Schiffen (247 174 t) (andere Quelle: 34 Schiffe mit 260 000 tdw). Nach einer BVM Statistik hat die Bundesrepublik 2.662 Handelsschiffe mit 5,3 Millionen BRT (99 Tanker, 2.406 Trockenfrachter, 157 Fahrgastschiffe, darunter 4 große Einheiten). Der Personalstand: 44.854 Seeleute, darunter 720 „andere Schiffsoffiziere“ (wohl Funkoffiziere und Zahlmeister). Nach einem Bericht des BMV wird für die Zukunft die Besetzung der Schiffe mit FO’s Schwierigkeiten bereiten. Es sollen Wege gefunden werden, Sonderfunkern mit Ausnahmegenehmigung einen erleichterten Zugang zum SFZ 2. Klasse zu geben. Die Seeämter der BRD untersuchten im abgelaufenen Jahr 159 Seeunfälle deutscher Schiffe (89 Kollisionen, 42 Strandungen / Grundberührungen usw.) 37 Prozent der Unfälle waren auf menschliches Versagen zurückzuführen. Neue Geräte 1963 Sprechfunk-Alarmzeichengeber AZG 614 mit Relais-Steuerung (Sprechfunk Alarmzeichen Doppelton 1.300 Hz und 2.200 Hz). Neu ist auch ein Einseitenbandsender (Type ???) für Grenz- und Kurzwellen mit einem Mittelwellenzusatz. Empfänger 16 T (SP-Radio), Hauptempfänger für Lang- und Grenzwelle (150 bis 425 sowie 525 bis 4.000 kHz, A1/A2/A3). E 600 (Debeg) Ersatzempfänger 90 - 230 kHz, 230 - 520 kHz, 600 - 1.600 kHz, 1,6 - 4,5 MHz, 4,5 - 13 MHz. A1/A2/A3. CCU 9340-50-52 ist die Bezeichnung für eine DEBEG/SEL UKW-Anlage, die mit zwei verschiedenen Bediengeräten (50 oder 52) ausgeliefert wird. In diesem Jahr liefert die DEBEG einen neuen tragbaren Rettungsbootsender mit Batteriespeisung für die Frequenzen 500 kHz, 2182 kHz und 8364 kHz. Telegrafiefunk-Alarmzeichentastgerät AT 612 mit elektronisch gesteuertem Tastrelais. Am 23.01.1963 zum 2. Klasse
(Fu 25) bei der OPD Bremen: Harald Breter, Franz J. Graw, Hans
J. Hagen, Klaus Hansing,
14.05.63: Seefunkzeugnis
2. Klasse Leer: Karl-Heinz-Jürgen Visher, Egon Noormann.
Am 12. Juni 62: Ehrhard Nickel.
13. 07.63: Seefunksonderzeugnis
Bremerhaven:
K. Draheim, R. Gatzke, F. Mensing, F. Polaszek, W. Stern, D. Hoch.
Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Georg Korth, Bremen (Mit freundl. Genehmigung im Mai 2012) Version: 06-Jun-12 / HBu |
Historisches
rund um die Telegraphie
Seefunktechnik
der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt
von Hans-Georg Korth
|
1. Februar:Ein neuer Heuertarif sieht eine Anhebung der Heuern um 10 % vor. Das geschieht in zwei Schritten (1. Febr. 64 5 % und 1 Jan. 65 weitere 5 %). Am 13. Februar wird die Communication Satellite Corporation (COMSAT) gegründet. 15. Februar: 10 Jahre genau wird die Funkpresse täglich über Norddeichradio ausgestrahlt. Zur Zeit nehmen etwa 600 Schiffe regelmäßig diese Sendung auf. 1. März: Der
Bremer Vulkan liefert das Kühlschiff „Nienburg" / DEAN ab. Das 6.125
BRT große Schiff hat eine Besatzung von 33 Mann und eine für
die Zeit typische Funkstation der HAGENUK.:
März: Im Vieweg
Verlag erscheint das Buch „Funktechnik“ des Hamburger Funklehrers Robert
R. Kühn (444 Seiten DM 26,80).
24. März: Das Deutsche Hydrographische Institut und das Bundesministerium für Verkehr stiftet die Seewartmedaille in zwei Stufen (Bronze und Silber). Die bis heute verliehene Medaille war am 14. September 1881 gestiftet worden. Stiftungstag damals war die 112. Wiederkehr des Geburtstages von Alexander von Humbold. Es ist die einzige maritime deutsche Auszeichnung. April/Mai: Hannover Messe. Hagenuk stellt aus: Den Sicherheitsempfänger TE 2182 F transistorisiert (10 Transistoren der A und O Reihe (Beispiele AF 115, OC 44), ZF = 580 kHz, 8-Kreis-Überlagerungsempfänger, NF Filter für 1.300 und 2.200 Hz, FTZ-Zulassung Januar 1962 und den Allwellenempfänger UE 12. Ferner den Grenzwellenempfänger E 75 KQ (gequarzt), die Sendeanlage GS 104 K und den Alarmzeichengeber AAZG 4, sowie den Bojensender (transistorisiert, eine Frequenz zwischen 400 und 2500 kHz wählbar, 8 Watt) und UKW Anlagen. April: Die zweite Ausgabe des Verzeichnisses der Küstenfunkstellen enthält erstmals Angaben über Koordinierungszentren und Funkstellen, die an Rettungsmaßnahmen teilnehmen. Es kann bei der UIT für 6,30 Schweizer Franken bestellt werden. 18. Mai: Seenotfall MS „Sandanger“. Das Schiff brennt 450 sm südlich von Long Beach. MS „Bodenstein" / DLDB rettet alle 45 Schiffbrüchigen. Kapitän Hillmann und seine Besatzung erhalten eine Coast Guard Plakette. 19. Mai: Bei Norddeich Radio wird die Dienststelle „Abrechnen und Buchen von Seefunkgebühren“ eingerichtet. 26. Mai: Der Schiffssicherheitsvertrag 1960 kann völkerrechtlich am 26. Mai 1965 in Kraft treten, weil jetzt 17 Staaten mit der erforderlichen Tonnage die Ratifizierungsurkunde hinterlegt haben. Das deutsche Zustimmungsgesetz liegt z.Zt. dem Bundesrat vor. Mai: Zwölf kanadische Küstenfunkstellen treten dem amerikanischen AMVER System bei. 1. Juni: Im Gesetzblatt
der DDR (II/83) wird die „Anordnung über die Ausrüstung von Schiffen
mit Funk- und sonstigen Fernmeldeanlagen sowie über die Durchführung
des Seefunkdienstes (Seefunkordnung)“ verkündet. Hier die Liste der
Überschriften:
1. Juni: Die Sendefunkstelle Osterloog wird für die Verwendung als Sendestandort der Küstenfunkstelle Norddeichradio vom Norddeutschen Rundfunk zurückgekauft. Die Umbauarbeiten beginnen gleich nach dem Kauftermin. 30. Juni: Das Fahrgastschiff
TS „Bremen" / DDQP läuft zur100. Reise aus. Das Schiff hat bisher
168.964 Passagiere befördert.
Juni: Eine Neuauflage des „Handbuch Seefunk“ erscheint. Das wieder als Ringbuch gelieferte Werk wurde für alle Kapitel, die den Sprechfunk betreffen, neu gefasst. 1. Juli: Ab heute sind Schiffsbrieftelegramme über deutsche Küstenfunkstellen nach der Schweiz nicht mehr zugelassen (Brand) 3. Juli: Der italienische Tanker "Fabiola" / IMVT (32.124 BRT) kollidiert mit dem spanischen Tanker „Bonifaz" / EBXS (12.942 BRT) bei Cap Finisterre in dichtem Nebel. In der Folge brennt das auslaufende Öl der Fabiola, die Bonifaz sinkt nach Gasexplosion in den Tanks. 7. und 8. Juli: London: die Internationale Konferenz der Funkoffiziere (International Radio Officers Conference) wird von der Internationalen Transportarbeitergewerkschaft (International Transport Workers Federation) einberufen. Themen: bessere technische Ausbildung, elektronische Navigationshilfen, Anwendung der Funktelegrafie und Notrufsignale, zukünftiges Berufsbild des Funkoffiziers. 27. Juli: Erlass einer „Seefunkordnung“, die am 1. September in Kraft tritt. Inhalt u.a.: Für Gespräche in der Nahzone keine Unterscheidung mehr zwischen Fahrtgast- Fracht- und anderen Schiffen, Wegfall der Telegrammart SF (Abhilfe: SLT zu Festen mit Postbeförderung und Gebühr DM 4,50 für 10 Worte und gebührenpflichtigem Dienstvermerk SF), Neuordnung von 3 Seezonen für Funkgespräche. 1. Seezone jetzt bis Landsend/Ouessant. Gebühren für Gespräche: 1. Seezone DM 7,80, 2. Seezone DM 17,70 (früher DM 35.-), 3. Seezone D; 27,60 (früher DM 45.-). Neue Wortgebühr für normale Telegramme DM 1,15 pro Wort (früher DM 0,75). Der Einseitige Dienst (ED) muss jetzt vom Reeder angemeldet werden. Juli: Auf der IMCO Sitzung in London werden die Codewörter für die Aussprache von Zahlen festgelegt (0 = UNA ONE, 2 = BISSO TWO, 3 = TERRA THREE usw.) Juli: Die IMRC (International Marine Radio Company) aus England stellt ein neues volltransistorisiertes Rettungsbootfunkgerät vor. Es wiegt weniger als 14 kg, hat die 3 Frequenzen 500 kHz, 2182 kHz und 8364 kHz sende- und empfangsmäßig, beide Alarmzeichen, Kurbelgenerator oder Trockenbatterien und Peitschenantenne. Im August wird die
Satelliten Kommunikationsanlage in Raisting
(kein Seefunk) in Betrieb genommen.
1. September: Im Amtsblatt
93/1964 und im Bundesanzeiger Nr. 141 vom 4. August 1964 wird die „Seefunkordnung“
vom 27. Juli 1964 verkündet. Die Überschriften:
September: In Leer geht der Funklehrer „Joke“ Janssen in den wohlverdienten Ruhestand. Er hat seit 1936 vielen Nautiker-Funkern und Funkoffizieren das Rüstzeug für einen guten Funkdienst mitgegeben. 21. September: In Washington unterzeichnet die Delegation der Bundesrepublik das Übereinkommen zur Vorläufigen Regelung für ein Weltweites Kommerzielles Satelliten-Fernmeldesystem (Aug 64), das damit am heutigen Tage in Kraft tritt. Die Schweiz wird das Übereinkommen am 6. Mai 1965 unterzeichnen. Der Text des Übereinkommens wird im Bundesgesetzblatt II S 1498 (1965) veröffentlicht. Geplant ist eine Versuchs- und Betriebsphase mit mindestens einem Satelliten im Jahr 1965 und eine Erprobungsphase, die zu einer weltumspannenden Fernmeldeversorgung im 2. Halbjahr 1967 führen soll. Ein Ausschuss soll u.a. folgende Fragen regeln: Typ des Weltraumsektors, Normen für die Erdefunkstellen sowie die Gebühren für die Nutzung des neuen Dienstes. 30. September: In der Zeit vom 1. Oktober 1963 bis heute wurden über deutsche Küstenfunkstellen 432.00 Telegramme und 157.000 Gespräche, davon 34.000 Seefunkgespräche über UKW abgewickelt. Oktober: Ein 27.900 BRT großes Fahrgastschiff für den Lloyd Triestino erhält zu Ehren des Begründers der Funktechnik den Namen „Guglielmo Marconi" / IBBG. Das Schiff wird 1973 zum Verkauf angeboten. (andere Quelle: Das Schiff wird 1983 nach der Auflösung der Italia Crociere Internazionale (ICI) an die Italia Line zurückgegeben und steht dann zum Verkauf). 1. Dezember: An Bord
deutscher Seeschiffe sind jetzt 948 UKW Anlagen eingebaut.
8. Dezember: Die Verordnung zur Änderung der Funksicherheitsverordnung tritt nach Verkündung im Amtsblatt 3/65 und im Bundesgesetzblatt II S 1515 in Kraft. Die Änderungen betreffen im wesentlichen Peilfunkanlagen. 16. Dezember: Norddeichradio erhält das neue zusätzliche Rufzeichen DAF für die Kurzwellen-Telegrafie (4. Frequenzreihe). 20. Dezember: Seenotfall „Smith Voyager" / KCZN, 7.600 BRT auf 29.42 N 48.55 W. 38 Mann der Besatzung gehen in die Boote, 4 bleiben an Bord. „Mathilde Bolten" / DAJE rettet 34 Personen, 4 kommen bei der Rettungsaktion ums Leben. Ein Coast Guard Kutter birgt die verbliebenen 4 Seeleute vom sinkenden Schiff. Dezember: Das Vermessungsschiff „Gauss" / DBFB, die Feuerschiffe und die Kreuzer der DGzRS nehmen am Versuchsprogramm „Seenotbake auf 2182 kHz“ teil. Ergebnis: Man hört die Bake auf 50 sm und kann sie auf 35 sm peilen. Dezember: Aus dem Bericht der Seeberufsgenossenschaft: 6 Totalverluste mit 22 Toten. Im Schiffsverzeichnis sind 3.015 Seeschiffe mit 5,5 Mio. BRT eingetragen (andere Quelle: 3.915 Seeschiffe mit 5,65 Mio. BRT). Bordpersonal: 50.642 Mann, davon sind 1,3 % Frauen und mehr als 50 % sind jünger als 25 Jahre. Auf 73 ausländischen Handelsschiffen fahren 2.020 Mann mit deutscher Sozialversicherung. Auf deutschen Schiffen fahren 3.739 ausländische Seeleute (darunter 1.357 Spanier, 636 Pakistanis, 395 Portugiesen und 368 Österreicher). Zur Personalsituation: Mangel besteht weiter bei den Funkoffizieren. Die Zahl der Ausnahmegenehmigungen ist allerdings leicht zurückgegangen. Auf den Frachtschiffen der Deutschen Seereederei (DSR) fahren 121 Frauen im Mannschaftsbereich, 7 in mittleren und 4 im Offiziersdienstgrad. Auf den Fahrgastschiffen der DDR fahren 146 Frauen im Mannschaftsdienstgrad, 5 im mittleren und 2 im Offiziersdienstgrad. Die VEB DSR Rostock besitzt 110 Schiffe mit ca. 696.000 tdw. Neue Geräte 1964 Siemens E 311 Grenz- und Kurzwellen Telegrafie- und Sprechfunk-ESB-Empfänger 1,5 bis 30,1 MHz, mit dem Langwellen Vorsatz SE 350 A1-A4 bis 10 kHz. Den 311 gibt es in den Versionen a, b, d8, e1 und e2. Die Siemens Bezeichnung lautet REL 445 E 311. Skaleneichung 400 kHz und 1 kHz, 1. ZF = 1300 – 1400 kHz, 2. ZF 370 kHz und 3. ZF = 30 kHz. Funktelefone: Cruisephone 55 (Grenzwelle, 28 Watt) und Cruisephone 110 (Grenz- und Kurzwelle bis 9 MHz, 60 Watt), Hersteller: RCA. MTR 150 und MTR 150A, Hersteller SAIT, kombinierte Grenz- und Kurzwellen-Funktelefone für 1,6 - 3,8 MHz (11 Quarze) und 4, 8, 12 und 16 MHz (11 Quarze), Leistung GW: 75 und KW 110 Watt kombiniert mit dem Allwellen-Empfänger E 566 Funkpeiler: 16T/26H oder 16T/26F: Kleinpeiler für nicht Peilfunk-ausrüstungsplichtige Schiffe mit Empfänger Sailor 16T und Peilrahmen 26 F oder 26 H. Hersteller: SP Radio. T 4 heißt das neue Alarmzeichentastgerät für Telegrafiefunk (SAIT) im DEBEG-Programm. Hagenuk hat die neue UKW Anlage USW 182-2 NDS (182 – BDS) im Programm. Sie kann mit einer Frequenzweiche oder zwei Antennen betrieben werden. 26 Betriebskanäle. Kanalabstand 50 kHz, Betriebsarten Simplex oder Duplex. Leistung 18 Watt an 60 Ohm. Überlagerungsempfänger mit Dreifachumsetzung. 29 Quarze. Röhrensender, der Empfänger hat einige Transistoren wie OC30, OC40 RACAL/GB stellt den GW/KW-Empfänger RA 1217 vor, dessen Frequenzbereich (980 kHz bis 30 MHz) mit dem Adapter RA 6337 bis zum Längstwellenbereich erweiterbar ist. Der volltransistorisierte SSB Empfänger hat eine Minimalbandbreite von 200 Hz, wird vornehmlich bei kommerziellen Stationen und Küstenfunkstellen eingesetzt und später als RA 6217 in den USA gebaut. Das „Jahrbuch der Schifffahrt 1964!“ kann man über den VEB Verlag für Verkehrswesen in Berlin für DM 15.- beziehen 05.02.64 zum 1.
Klasse (Fe 8) bei der OPD Bremen: Lothar Cipa, Hans Kühl
(gut), Volker Schulz (gut), Rudolf Stögermüller,
Bei der PTT Bern zum 2. Klasse die Herren: Kurt Hebeisen, Werner Plattner. 14.03.64, SFZ 2. Klasse
Elsfleth: J. Althof, W. Altmann, J. Bischoff, H.H. Blanke, H. de Buhr,
K. Dexler, P. Fischer, K. Geiger,
8. Februar 1964 Sonderzeugnis
Bremerhaven: J. Böcker, G. Günther, S. Hansen, M, Jahnke,
N. Limbach, K. Müller,
17. März 1964 Seefunkzeugnis
2. Klasse Leer: Börries Reichert, Wolf-Henning Grabowski.
Version: 08-Jun-12 / HBu |
Historisches
rund um die Telegraphie
Seefunktechnik
der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt
von Hans-Georg Korth
|
1.Januar: Für Funkoffiziere gilt für dieses Jahr lt. Heueraufstellung der See-BG für Inhaber des Seefunkzeugnisses 1. Klasse 1.200 DM und für Inhaber des Seefunkzeugnis 2. Klasse 1.092 DM pro Monat. Diese Sätze schließen den Sachbezugswert mit ein. 1. Februar: Bei Norddeichradio wird der „einseitige Telegraphie-Funkverkehr“ neu geregelt. Ab heute gibt es nur noch die Sendegebiete „Ost“ und „West“ und die Trennlinie liegt bei 30 Grad Ost 24. März: Im Bundesgesetzblatt II S 313 erscheint die Bekanntmachung des Übereinkommens über die Zwischenstaatliche Beratende Seeschifffahrts-Organisation, die für die Bundesrepublik schon am 7. Januar 1959 in Kraft getreten ist. Nach Artikel 1 der Vereinbarung ist es u.a. Ziel der Organisation: Eine Zusammenarbeit zwischen den Regierungen bei der staatlichen Regelung und Handhabung technischer Angelegenheiten aller Art der internationalen Handelsschiffart herbeizuführen und auf die allgemeine Anerkennung möglichst hoher Normen hinsichtlich der Sicherheit auf See und der Leistungsfähigkeit der Schifffahrt hinzuwirken. Nach dem Artikel 12 besteht die Organisation aus einer Versammlung, einem Rat, einem Schiffssicherheitsausschuss und den sonstigen von der Organisation zu irgendeinem Zeitpunkt für erforderlich erachteten Hilfsorganen sowie aus einem Sekretariat. 1.April: Norddeichradio stellt die Aussendung des deutschen Wetterberichtes im Telegrafiefunk (08.50 und 20.50 GMT) und des Ozeanfunkwetters (17.50 GMT) ein. 4. Mai: Vor dem Tarifschiedsgericht (Az 160/63) wird folgender Fall verhandelt: Einem Funkoffizier (keine Verwaltertätigkeit, Monatsheuer DM 835.-) war bei der Anmusterung ausdrücklich gesagt worden, dass er in jeder Hafenliegezeit - wenn keine dringenden Reparaturen an der Funkanlage notwendig sind - seine freien Tage nach Belieben nehmen kann. Da das Schiff nicht am Blindfunk teilnimmt, sind also alle Hafentage immer freie Tage. Der FO fordert aber DM 163,15 vom Reeder, weil er auf der Reise (5 Seesonntage, 16 Tage Liegezeit in Häfen) nie an Land war. Die Klage wird abgewiesen. 6. Mai: Im Bundesgesetzblatt
wird das Gesetz zum Schiffssicherheitsvertrag (London 1960) vom 17. Juni
1960 verkündet und veröffentlicht. Es ersetzt den Vertrag von
1948. Die Regel 13 enthält Vorschriften für das tragbare Funkgerät
für Rettungsboote und –flöße. Fest eingebaute Funkgeräte
in Rettungsbooten werden in der Regel 14 beschrieben. Das Kapitel
IV (Telegraphiefunk und Sprechfunk) besteht aus 16 Regeln:
7.Mai: Seenotfall
„Cedarville" / WA 2077“. Der Massengutfrachter hat eine Kollision
in dichtem Nebel mit MS „Topdalsfjord“ im Seegebiet St. Lorenz. Nach dem
Seenotruf der Cedarville rettet die Besatzung des deutschen MS „Weissenburg"
/ DGSJ (HAPAG) 28 Besatzungsmitglieder lebend sowie zwei tote Seeleute.
Anerkennung der Rettungstat: Rettungsmedaille am Band (DGzRS), Ehrenplakette
von der Reederei des Havaristen und von der Lake Carriers Association
sowie der Stadt Cleveland, dazu ein Dankschreiben des Bundesverkehrsministers.
17. Mai: Zum einhundertjährigen Bestehen der Internationalen Fernmeldeunion (UIT) gibt die Bundespost eine Gedenkbriefmark heraus. Wert: 40 Pfennig und Auflage: 20 Mio. 24. Mai: Im Bundesgesetzblatt II S. 833 wird das Gesetz über die Aufgaben des Bundes auf dem Gebiet der Seeschifffahrt verkündet. Themen sind u.a. die Verkehrssicherheit, die Ausrüstung, die Vorsorge für den Seenotrettungsdienst, der Zeitsignaldienst. Die seemännischen Fachschulen, das DHI, die SeeBG usw. 25. Mai: Die Bundesrepublik hinterlegt die Ratifikationsurkunde zum Schiffssicherheitsvertrag von 1960 in London bei der IMCO. Damit tritt der Vertrag für die Bundesrepublik am 26. Mai 1965 in Kraft (BuGBl II S 33 / 1966). Die Schweiz wird das Gesetz am 12. April 1966 in Kraft setzen. Am Vortag (24. Mai) erlässt die BRD das Bundesaufgabengesetz mit der Durchführungsverordnung zum Schiffssicherheitsvertrag. (Veröffentlicht im Bundesgesetzblatt II Seite 33 am 5. Januar 1966). 26. Mai: Der Schiffssicherheitsvertrag
von 1960 tritt völkerrechtlich in Kraft. Wichtige Inhaltspunkte:
Mai: Die DEBEG Hauptverwaltung zieht von Berlin nach Hamburg um. Mai: Die DDR bestellt für 0,6 Mio.engl. Pfund (ca. 6,7 Mio. DM) bei DECCA Radargeräte. Grund waren wohl viele Beschwerden von DDR-Kapitänen über mangelnde Ausrüstung, so z.B. (Fast)-Seenotfall Trawler „Görlitz" / DHXV beim Eiseinschluss an der Cumberland-Küste. 29. Mai: Erstmals Bildübertragung durch Norddeichradio anlässlich des Besuches der englischen Königin Elizabeth II. (Brand) 19. Juni: Die Werft
van den Giessen liefert das MS „Koudekerk" / PFLP (8.100 BRT) ab. Das für
den Australdienst bestimmte Schiffe hat eine Funkanlage, die von Radio
Holland projektiert und eingebaut wird:
Juli: Alle Funklehrer der Bundesrepublik treffen sich in Hamburg, um über einen neue Stundentafel für die Funkausbildung zu beraten. Juli: Die Seefunkabteilung der Seefahrtschule Leer zieht in den Neubau und dort in den neu eingerichteten Funktrakt (C-Deck) um. Dort nimmt der Funklehrer Grums seinen Dienst auf. 1. Juli: Der Ministerrat der DDR erlässt eine Verordnung über die Rechte und Pflichten der Werktätigen der Seeverkehrswirtschaft. (Gesetzblatt der DDR II Nr 71, Seite 539, spätere Neufassung 25 . September 1968 (Gesetzblatt II S 908))). Der „Tag der Seeverkehrswirtschaft“ wird jährlich am 13. Oktober gefeiert. Als Verdienstmedaille werden gegründet: Medaille und Ehrentitel „Verdienter Seemann“. Die Auszeichnung gibt es Bronze, Silber und Gold. Weiter gibt es die „Verdienstmedaille der Seeverkehrswirtschaft“ und die „Für treue Dienste in der Seeverkehrswirtschaft“ (nach 15, 25 und 40 Dienstjahren mit Ehrenmedaille und Geldprämie). Dazu wird es eine leistungsabhängige Jahresprämie von 2 bis 8 Prozent des Bruttojahresverdienstes geben. 30. September: Vom
1. Oktober 1964 bis heute übermittelten die deutschen Küstenfunkstellen:
September: Über den Nachrichtensatelliten Early Bird kommt ein erstes Schiffs-Befrachtungsgeschäft zwischen einer amerikanischen Firma (New York Skaarup Shipping Co) und einer französischen Reederei zustande. September: Die Gewerkschaften der Bundesrepublik fordern die Einführung der 40-Stunden-Woche für den Bereich Seeschifffahrt. Diese soll in Etappen bis 1970 eingeführt werden. 1. Oktober: In der
DDR tritt die „Anordnung über den Erwerb von Funkzeugnissen (Funkzeugnisverordnung)
(Gesetzblatt der DDR II/107/1965 Seite 749) in Kraft. Sie löst die
Anordnungen vom 3. April 1959 und die vom 15. Mai 1961 sowie die Funkzeugnisverordnung
vom 15. Mai 1961 ab.
13. November: Seenotfall Fahrgastschiff „Yarmouth Castle" / HPJJ, 5.002 BRT, Baujahr 1927, unter Panama-Flagge. 376 Passagiere, 176 Besatzung (aus 12 Nationen). Reise Miami/Fla nach Nassau/Bahamas. Ein Feuer wird kurz nach Mitternacht entdeckt. 01.20 Uhr Order für Aussendung der Seenotmeldung. Da die Funkstation und die Rettungsbootstationen schon brennen, erfolgen Versuche mit der Morselampe. Um 01.25 Befehl „alle Mann von Bord“. Um 01.45 verlassen der Kapitän und der Staffkapitän mit einem der ersten Boote das Schiff, „um Hilfe zu holen“. MS „Finnpulp" / OFSR bemerkt das brennende Schiff, versucht vergeblich Funkkontakt aufzunehmen und unterrichtet Miamiradio. Vom Havaristen können von den 13 Booten nur 4 Boote zu Wasser gelasssen werden (Feuer, nicht bewegliche Davits usw.). In dem einen dieser Boote befanden sich der Kapitän und der Staff Kapitän der Yarmouth Castle. Sie sind, nachdem sie der Finnpulp die Katastrophe geschildert haben, zum Havaristen zurückgefahren und haben 92 Personen von Bord geholt. Gegen 02.30 Uhr stoppt die „Bahama Star" (/ELOY oder HPGZ), setzt ihre 14 Boote aus und rettet 373 Personen. 12 Verletzte werden mit Hubschraubern nach Nassau geflogen. Gegen 04.00 Uhr wird die Besatzung abgeborgen. Um 06.03 Uhr kentert und sinkt der Havarist auf 25.55 N 78.06 W. 90 (andere Quelle: 87) Tote, zahlreiche Verletzte. Die Untersuchungskommission der US Coast Guard bemängelt den „Schornsteineffekt“ des Treppenhauses, das Vorhandensein vieler brennbarer Gegenstände, die Mängel in der Alarmanlage, die schwer oder gar nicht zu öffnenenden Fenster, das Offenlassen der Feuertüren und der Seitenpforte, Koordinationsmängel in der Brandbekämpfung und das unkontrollierte Anschließen der Wasserschläuche. 12. November: In Montreux wird der Internationale Fernmeldevertrag mit dem Schlussprotokoll und den Zusatzprotokollen I bis IV Das Gesetz wird später (19. November 1968) im Bundesgesetzblatt II S 931 abgedruckt und in Kraft gesetzt (siehe dort). November: Die Ozeanwetterschiffe der US-Coast Guard stellen die versuchsweise eingeführte Hörwache auf der Frequenz 2182 kHz wieder ein. November: Die VEB Deutsche Seereederei Rostock ist mit 150 Schiffen und 668.680 BRT die größte deutsche Reederei. Darunter befindet sich auch ein „Liberty-Schiff“, die „Ernst-Moritz-Arndt" / DHZY, welche die DDR nach einer Strandung in der Ostsee ersteigern konnte. Das 1943 gebaute Schiff (7.198 BRT ex „Archon Gabriel") wird im September 1968 nach Zypern verkauft. Neuer Name: Kryptos. Das erste Handelsschiff nach dem Kriege, die 1903 gebaute „Vorwärts (1.250 tons), liegt z.Zt. am Mühlendamm in Rostock. Dezember: Nach einem Pressebericht kostet die Schaffung eines Arbeitsplatzes in der BRD Schifffahrt ca. 495.000 DM. Tatsächlich schwanken die Kosten zwischen 200.000 DM (Trampschiff) und 687.500 DM (Tankschiff). Die deutsche Industrie nennt Arbeitsplatz- Beschaffungskosten zwischen 30.000 DM (Verkehrswirtschaft) und bis zu einer Million DM (Mineral- und Energiewirtschaft). 20. Dezember: Norddeichradio nimmt drei 20 kW-Automatiksender mit Breitbandreusen in Osterloog in Betrieb. 22. Dezember: Verordnung über den Beitritt der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik zum Internationalen Schiffssicherheitsvertrag (London 1960). Gesetzblatt der DDR GBL 1966 II/9 und Sonderdruck Nr. 531 zum GBL 1967. 31. Dezember: Die Anzahl der Seefunkstellen auf deutschen Handelsschiffen beträgt 2.937, davon auf Fahrgastschiffen >= 3.000 BRT = 18 und auf Frachtschiffen >= 1.600 BRT = 694. 31. Dezember: Der Seefunk - Prüf- und Abnahmedienst der BRD hat im abgelaufenen Jahr 1.594 Funksicherheitsprüfungen und 1.204 Abnahmeprüfungen durchgeführt. 31. Dezember: Die Anzahl der Ausnahmegenehmigungen für Funkzeugnisse beträgt ca. 300 Neue Geräte 1965 Skanti stellt als erstes Seefunkgerät den Rettungsbootsender Marinetta für 500/2182 und 8364 kHz vor. Das in einem Fiberglasgehäuse gelieferte Gerät ist eine Weiterentwicklung eines US Rettungssenders aus dem 2. Weltkrieg mit dem Namen „Gibson Girl“. Im DEBEG Programm: Der Sender ST 1200 A (STANDARD RADIO; SCHWEDEN) Mittel-, Grenz- und Kurzwellensender (ESB) 100 - 1.000 Watt, 410 - 535 kHz, 1.600 - 3.800 kHz, 4-25 MHz (7 KW Bänder) Sendearten A1, A2, A3A, A3H, in den Versionen 1200 B und 1200 C auch A3J und A3 (März). Zwei neue Empfänger: 46 T (SP-Radio, dort SAILOR 46 T), Grenzwellen Sprechfunk-Empfänger 150-425 kHz, 525 - 16.05 kHz (Rundfunk) und 1595 bis 4.000 kHz, A1/A2/A3. E 601 bzw. E 601 M , Sprechfunk- und Telegrafieempfänger 230 - 520 kHz, 1,64 - 3,8 (16,7) MHz A1/A2/A3, 2 HF Vorkreise, 7 ZF Stufen Si-Transistoren, 5 Drucktasten (Mai). TC 130 G und TC 912 G heißen zwei tragbare UKW-Sprechfunkgeräte von Tokai im DEBEG-Programm. Vom Funkwerk Köpenik kommt ein neues Grenzwellen-Telefon mit der Bezeichnung RFT FGS 60. Der Sender mit 12 Quarzen im Bereich 1,6 bis 3,8 MHz und einer Leistung von 100 Watt und Alarmzeichengeber. Die Endstufe ist mit einer Röhre SRS 461 bestückt. Der Empfänger ist der FGS 406 mit 9 Quarzplätzen und durchstimmbarem Teil (3 Bereiche zwischen 250 und 3.800 kHz). Bundesrepublik (Niedersachsen) 1.320 Stunden Norwegen (Seefahrtschulen) 1.640 Stunden Niederlande (Seefahrtschulen) 2.840 p+6 Monate Vorbereitung f.d. Borddienst Niederlande (Radio Holland) 3.500 + 6 Monate Vorbereitung f.d. Borddienst Belgien (HRNS) 3.996 Stunden Großbritannien 1.440 + evt. Radar- und Pre-Training-Kurs USA 0.000 (keine Ausbildung vorgeschrieben) Nach bisher vorliegenden Informationen erwarben im Jahr 1965 in der BRD ein Seefunkzeugnis bzw. waren für die genannten Semester eingeschrieben: 26.01.1965 zum SFZ 2.
Klasse bei der OPD Bremen: Frank Clemens, Hans J. Günther,
Meinrad Hermanspann, Paul Hillenbrand,
15.03.65 zum Seefunkzeugnis
2. Klasse Leer: Jürgen Kirsch, Karl Biesok, Rolf Orthmann,
Heinrich Geiken
20.03.1965, SFZ 2. Klasse
Elsfleth: Kl.-D. Dopke, J. Halbach.
28.06.1965 Seefunksonderzeugnis Bremerhaven: U. Meyer, P. Schmidt, P. Steinmetz. Bei der PTT Bern zum 2.
Klasse: Hans Rolf BILAND, Franz STÖCKLI.
Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Georg Korth, Bremen (Mit freundl. Genehmigung im Mai 2012) Version: 07-Jun-12 / Rev.: 25-Sep-13 / HBu |
Historisches
rund um die Telegraphie
Seefunktechnik
der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt
von Hans-Georg Korth
|
1. Januar: Neuer Heuertarif für die deutsche Seeschifffahrt. Die Heuern für Schiffsoffiziere werden um 12 Prozent angehoben. Neu ist u.a. auch der Wegfall der Position „Funker mit dem Seefunksonderzeugnis“ und eine Heranführung der Heuer des Funkoffiziers an die des Elektrikers. Beispiel: FO mit dem Seefunkzeugnis 2. Klasse ab. 3. Jahr neue Heuer: DM 1.315.-. In der Liste der D-Heuern der SeeBG findet man: FO 1. Kl DM 1.455 und FO 2. Kl. DM 1.389 einschließlich Sachbezugswert. 1. Januar: Ende der Übergangsfrist, nach der B-Sender als Notsender zugelassen sind. 1. Januar: In der DDR wird die „Anordnung über die Besetzung von Seeschiffen" (Schiffsbesetzungsordnung – SBO) vom 29. Oktober 1965 in Kraft gesetzt. (Gesetzblatt der DDR II/120/1965). Danach ist ein „Funkstellenleiter“ der für eine Seefunkstelle verantwortliche Funkoffizier, der im Besitz des Seefunkzeugnisses 1. oder 2. Klasse ist. Ein „Funkoffizier“ ist ein Offizier, der ein Seefunkzeugnis 1. oder 2. Klasse bzw. ein Seefunksonderzeugnis besitzt. Die SBO gilt ausschließlich für die Besetzung der Schiffe mit nautischen und technischen Offizieren. 9. Januar: Die
vierte „Europa" / DDQH des NDL verlässt Bremerhaven zur Jungfernfahrt
nach New York. Es handelt sich um die im Vorjahr von der Svenska Amerika
Linjen übernommene Kungsholm.
13. Januar: Norddeichradio erhält uneingeschränkten Zugriff auf neun Sender der Überseesendefunkstelle Elmshorn. 20. Januar: Seenotfall „Kremsertor" / DEDB. Das Schiff sinkt auf 49.50 N 004.46,2 W nach der Seenotmeldung. Die Besatzung wird gerettet, 27 in der Rettungsinsel, 7 mit dem Hubschrauber). Unfallursache: Ladung (Eisenerzkonzentrat 17.288 tons mit 10,8 % Feuchtigkeit ist breiig geworden und übergegangen. Seeamtsspruch (24. März): Kein Verschulden der Schiffsleitung. Die Abgabe der SOS-Meldung war berechtigt. 20. Februar: Seenotfall „Anne Mildred Broevig" / JXQK. Der norwegische Tanker kollidiert in der Nordsee mit einem britischen Küstenfrachter, dabei laufen 16.000 Tonnen Rohöl aus. 1. April: Die Verordnung zur Änderung der Telegraphenordnung und der Seefunkordnung vom 25. März 1966 tritt in der BRD in Kraft. Man schließt sich im Auslandsdienst der international gültigen Mindestwortzahl (gewöhnliche Telegramme 7 Worte, Pressetelegramme 14 Worte und Brieftelegramme 22 Worte) an. Eine Ausnahme bleibt das Seefunkfesttagstelegramm = SF =. Für Funktelegramme an deutsche Schiffe über deutsche Küstenfunkstellen (keine Mindestwortzahl) kostet das Wort 1,25 DM (Wetterfunktelegramme DM 0,425/Wort). Geht das Funktelegramm an fremde Schiffe über Küstenfunkstellen der BRD (Mindestwortzahl: 7) kosten gewöhnlich Telegramme DM 1,40 pro Wort und Wetterfunktelegramme 0,70 DM/Wort. Die Telegrammart Semaphortelegramm fällt ab sofort weg. April: Fahrgastschiff „France" / FNRR fährt mit 7 Funkoffizieren. Dazu kommen noch 2 Angestellte für die Telegrammannahme und Vermittlung von Funkgesprächen. Mittel- und Kurzwellensender á 1 000 Watt. Presseempfang mit Fernschreiber. Zusätzlich Bildempfang für die Bordzeitung. Für den Neubau wurde nach einer Pressemitteilung die höchste bisher bekannte Versicherung (320 Mio neue Franc) abgeschlossen. 8. April: Seenotfall „Viking Princess“. Das Schiff brennt völlig aus. 14. April: Tarifschiedsspruch 96/65: Ein Funkoffizier, der sich gegen Zahlung einer Verwalterzulage (DM 200.-) verpflichtet hat, (u.a.) die Schiffskasse zu führen, haftet für einen Kassenbuchfehlbetrag (ca. DM 1.800.-), der darauf zurückzuführen ist, dass der FO unzureichende Kassenabrechnung erstellt hat. Nach mehreren vergeblichen Mahnungen, eine Kassenabrechnung vorzulegen, nahmen Kapitän und 1. Offizier eine Kassenbestandsaufnahme vor, die den Fehlbetrag aufdeckte. Der FO argumentierte vor dem Tarifschiedsgericht: Unzureichende Einweisung, erhebliche Belastung durch andere Verwaltungsaufgaben, er sei Techniker, nicht Zahlmeister, Andrang bei Heuerauszahlungen könnte Diebstahl ermöglicht haben usw. Der Klage des Reeders nach Schadenersatz wird stattgegeben. 16. April: Im Bundesgesetzblatt II S. 251 wird verkündet, dass die BRD das Internationale Schiffssicherheitsabkommen (1948 London) am 25. Mai 65 gekündigt hat. Das Gesetz tritt damit am 26. Mai 1966 für die BRD außer Kraft. Zahlreiche andere Staaten veröffentlichen ebenfalls die Kündigung des Londoner Abkommens. 1. bis 7. Mai: Die British Electronic Engineering Association zeigt Neuentwicklungen für die Handelsmarine. 11. Mai: Bei Norddeichradio wird die Abrechnung des Seefunk-Gebührenaufkommens auf Lochkarten umgestellt. Im September kommt die Buchung der Gebühren des Rheinfunkdienstes dazu. 5. Juli: Durch die „Verordnung zur Änderung der Verordnung über die Dienstflaggen für Schiffe und Boote der Volksmarine“ im Gesetzblatt der DDR II Nr 85 werden Flaggen mit rotem bzw. blauem Grund mit schmalem schwarz-weiß-rotem Mittelstreifen und dem Staatswappen eingeführt. Juli: Die deutsche Seefunkstelle „Olivias" / DNCR wird mit einer Funkfernschreibanlage ausgerüstet. Sie muss ihren Verkehr mit Scheveningenradio abwickeln, da bei Norddeichradio keine solche Anlage vorhanden ist. Diese ist erst im Frühjahr 1967 betriebsbereit und unternimmt Fernschreibversuche mit „Pisang" / DNGI der Reederei Laisz. 14. Juli: Im Gesetzblatt der DDR II/76 erscheint die „Anordnung über das Statut des Allgemeinen Deutschen Nachrichtendienstes" (ADN). 10. August: Das Hospitalschiff „Helgoland" / DNDD (3.001 BRT) läuft mit dem Ziel Saigon aus. An Bord sind die 36-köpfige Besatzung und ärztliches Personal. 1966 werden für das Schiff 7,5 Millionen DM im Bundeshaushalt vorgesehen und für 1967 sind 9 Millionen DM veranschlagt. 13. August: Nach Hinterlegung der Ratifikationsurkunde am 13. Mai 1966 tritt heute die „Verordnung über den Beitritt der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik zum Internationalen Schiffssicherheitsvertrag (London 1960) vom 22. Dezember 1965 im Gebiet der DDR in Kraft (Gesetzblatt der DDR II Nr 3.). 7. September: Im Hafen von New York bricht um 07.30 Uhr ein Feuer im Maschinenraum des TS „Hanseatic" / DABR 30.029 BRT (die mit den zwei Schornsteinen) aus. Zur Zeit des Feuers sind 20 Rundreisepassagiere und eine Besatzung von 431 Personen an Bord. Bei der Brandbekämpfung sind 400 Feuerwehrleute im Einsatz. Das Schiff wird mit kleiner Besatzung vom 22. September bis 10. Oktober von den Schleppern „Atlantic" / DAPQ und „Pazific" / DNCH nach Hamburg zum Abwracken geschleppt. Brandursache: Wahrscheinlich Bruch einer Brennstoffleitung. Seeamtsverhandlung (9. Februar 1967) u.a. „auf See wäre es der Besatzung wohl nicht gelungen, diesen Brand zu löschen“. 1. Oktober: Norddeichradio nimmt eine besondere Hörbereitschaft auf Kurzwellen-Sprechfunk (täglich 07.05 - 21.25 MGZ) auf. 15. Oktober: Das Fahrgastschiff MS „Berlin" / DEDU (19.100 BRT) wird nach fast 42-jähriger Fahrzeit außer Dienst gestellt. Oktober: Die Bundespost weist darauf hin, dass das Errichten und Betreiben einer Rundfunk-Empfangsanlage behördlichen Einschränkungen unterliegt. Hinweise findet man in den Amtsblättern (Reichspost und Bundespost) 493/1931, 80/1940, 225/1943, 330/1950, 770/1953, 547/1955, 666/1955, 175/1956, 687/1959. Ferner in der Schiffssicherheitsverordnung vom 9,9,1955 und im § 15 des Fernmeldeanlagengesetzes. 22. Oktober: Bei Ushant kollidieren der deutsche Bukcarrier „Anneliese" / DDPT (19.995 BRT) mit dem liberianischen Schiff „Arietta" / 6ZQR (23.626 BRT). 25. Oktober: Lt Amtsblatt
120/1966 gibt es neue Zuständigkeiten bei der Organisation des
Seefunks der BRD: Der OPD Hamburg sind auf dem Gebiet des Seefunks weitere
überbezirkliche Aufgaben übertragen worden. Die OPD ist nunmehr
zuständig für:
November: Das
Funkwerk Leipzig baut für die DDR Flotte den 2182 kHz Wachempfänger
SWE 621.
29. November: Im Bundesgesetzblatt II S 655 wird die Verordnung über Flugfunkzeugnisse veröffentlicht. Danach gibt es 5 Flugfunkzeugnisse, nämlich die Flugfunkzeugnisse 1. und 2. Klasse, das Allgemeine Sprechfunkzeugnis für den Flugfunkdienst und die beschränkt gültigen Sprechfunkzeugnisse I und II für den Flugfunkdienst. Für die Prüfung der Flugfunkzeugnisse 1. bzw. 2. Klasse sind 75 DM Prüfungsgebühr zu zahlen. Dafür zuständig ist die OPD Frankfurt/Main. Die übrigen Zeugnisse können auch bei den OPD’s Bremen, Düsseldorf, Hamburg, Hannover und Köln erworben werden. Die Verordnung wird am 1. Januar 1967 in Kraft treten. Ein Schulbesuch ist nicht vorgeschrieben. 15. Dezember: Tarifschiedsspruch Nr. 159/66: Ein Funkoffizier, der die Schiffskantine verwaltet und am Umsatz (5-10 %) beteiligt ist, hat nach Beendigung des Heuerverhältnisses Anspruch auf diesen Geldwert als Teil seines regelmäßigen Arbeits-Entgeltes. Es geht um die Zeit von 50 freien Tagen und Urlaub am Ende des Dienstverhältnisses. Das Gericht verwirft die Argumentation des Reeders, dass ein Provisionsanspruch nur während der tatsächlich an Bord verbrachten Zeit anfallen kann. Dezember: Weltweit gibt es 39.500 Schiffsfunkstationen. Während noch im Jahre 1955 73 Prozent aller deutschen Handelsschiffsneubauten ein Gleichstromnetz hatten, beträgt dieser Anteil im abgelaufenen Jahr nur noch 1 Prozent. Neue Geräte 1966 LODESTAR: Automatischer Funkpeiler mit direkter Anzeige der Richtung. CRUSADER: Marconi Einseitenbandsender 400 kHz - 26 MHZ. Ausgangsleistung Telegrafie 1 kW, Telephonie 1,4 kW, Frequenzaufbereitung aus einem 5-MHz-Mutterquarz. PENNANT: Einseitenband-Empfänger, Dreifachsuper 4-22 MHz. ATALANTA: Allwellenempfänger 15 kHz - 28 MHz in 10 Stufen, Bandspreizung auf den Seefunkfrequenzen. KESTREL: Grenzwellen Funktelefon mit 11, bzw. als Kestrel II mit 17 Festfrequenzen zwischen 1,6 und 3,8 MHz, der Kestrel II Empfänger hat 6 Bänder (190 - 13.197 kHz, Frequenzgenauigkeit auf GW +/- 0,02 %). SURVIVOR Rettungsbootsender 500 kHz und 2182 kHz oder 8364 kHz, Handkurbelgenerator. LIFESAVER, kleiner Notsender mit Teleskopantenne 1,8 m für 2182 kHz. Leistung 2 Watt aus 17,5 V Quecksilberbatterie FORECASTER Wetterkarten-Fax-Empfänger mit 51 Wetterfunkfrequenzen sowie Konverter und Schreibeinheit. SPEEDRACE: Racal Linearverstärker TA 349, 1 kW für 1,5 bis 30 MHz, Eingangsleistung 100 mW, automatische Antennenanpassung, auch Handabstimmung möglich. RACA RA 220 Kurzwellen Empfänger 1 bis 30 MHz, Frequenzabweichung +/- 10 Hz für Ein- und Zweiseitenbandbetrieb. 01./02.02.1966 SFZ 1.
Klasse (Fe 10) bei der OPD Bremen:
Rudolf BRÜNINGHAUS, Klaus FREILING, Helmut GRALKA,
21.01.1966, Seefunksonderzeugnis
Bremerhaven: A. Brill, A. Brönner, F.L. Bruhns, H. Dannhauer,
W. Gerbes,
14.03.1966 SFZ 1. Klasse Elsfleth: B. Buchau, J. Greve, J. Krentel, K. Schiller. 14./15.03.1966:, SFZ 2.
Klasse Leer: Jürgen Bahr, Viktor Ehlers, Klaus Feder, Hermann
Grasteit, Karl Jürgens,
Version: 07-Jun-12 / HBu |
Historisches
rund um die Telegraphie
Seefunktechnik
der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt
von Hans-Georg Korth
|
1. Januar: Für Funkoffiziere gilt für dieses Jahr lt. Heueraufstellung der See-BG als Durchnittswert einschließlich der Sachbezüge für Inhaber des Seefunkzeugnisses 1. Klasse 1.455 DM und für Inhaber des Seefunkzeugnisses 2. Klasse 1.380 DM pro Monat. In der DDR wird im Juli der monatliche Mindestbruttolohn von 220 MDN auf 300 MDN erhöht. 1. Januar: Bremen Port Radio (6 Watt, Reichweite ca. 70 km, Antennenhöhe ca. 59 m) ist jetzt durchgehend 24-stündig betriebsbereit (Kanäle 16, 14, 12 und 3). 24. Januar: In der israelischen Presse werden Vorwürfe gegen die Schiffsleitung des MT „St. Michaelis" / DIEP erhoben, weil das Schiff einem in Seenot befindlichen israelischen Schiff keine Hilfe geleistet hat. St. Michaelis hat um 20.50 GMT ein rotes Leuchtfeuer 2 Sekunden lang gesehen. Neapel Radio sendet um 21.54 GMT: „DDD SOS following received at 2040 gmt on 2182 kcs from israelian ship hashlosha/4XVN mayday position 4029 stop without other info please ships in vicinity keep sharp lookout usw. Am Folgetag 00.06 GMT verbreitet Rom Radio die Position: „4025 N long nil“. Der Tanker übermittelt an Rom-Radio, dass er das Leuchtfeuer gesehen, aber kein Radarziel ausmachen konnte. Eine sofortige Suche ist wohl auch unterblieben, weil das Schiff am Rande eines militärischen Schießgebietes fuhr, und für beide Tage Schieß- und Sprengübungen angekündigt waren. Der Havarist bleibt spurlos verschollen. 27. Januar: In London wird ein Übereinkommen über ein Forschungsvorhaben unterzeichnet, welches neben der Erforschung und friedlichen Nutzung des Weltraums auch die Nutzung dieses Raumes für weltweite Fernmeldeverbindungen zum Inhalt hat. Hierbei wird auch an ein Kommunikationssystem für maritime Zwecke (später INMARSAT, siehe 1979) gedacht. Die Konferenz beruht auf der Entschließung 1721 (XVI) der Generalversammlung der Vereinten Nationen. Februar: Die Firma Redifon baut in Tripolis eine neue Küstenfunkstelle für ca. 100.000 engl. Pfund. Februar: Die Wetterdienstplakette wird an verdienstvolle Besatzungsmitglieder verliehen. Unter den 18 Ausgezeichneten befinden sich 7 Funkoffiziere. 23/24. Februar: Seenotfall „Burgemeester van Kampen“ (holländischer Fischkutter) und „Adolph Bermpohl“ (DGzRS-Seenot- Rettungskreuzer) 5 sm nnö-lich von Helgoland. Nachdem die Bermpohl die Besatzung der Kampen abgeborgen hat, gerät sie selbst in Seenot. Die „Atlantic" / DAPQ findet die Bermpohl am nächsten Morgen mit laufendem Motor, aber ohne Besatzung. Am Unglücksort herrscht Westwind Stärke 11 mit schweren Sturmböen. Die Wassertemperatur beträgt 5 Grad. Die Wellenhöhe wird mit 7 m und die Periode mit 8 Sekunden angegeben. Alle vier Rettungsmänner und die drei Holländer finden den Seemannstod. 28. Februar: Seenotfall „Johannes Krüss" / DEQW (650/266 RT). An diesem Tag führt der Havarist noch Telefongespräche mit anderen Fischereifahrzeugen und gilt danach als verschollen. 22 Mann sterben den Seemannstod. Seeamtsverhandlung in Bremerhaven (60/67). 13. März: Im Bundesgesetzblatt I S 284 wird die Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über den Amateurfunk verkündet. Danach werden die Lizenzen der Klassen A, B und C vergeben, wobei unter C in der Prüfung keine ohne Morsekenntnisse durchgeführt wird. Zu den verbotenen Aussendungen gehören auch die Notzeichen SOS und MAYDAY. Die Morseprüfung (Aufnahme und Abgabe) für die Klasse A besteht aus einer drei-Minuten Sequenz (Gruppen/Text/Amateurfunkverkehr) im Tempo 60 Zeichen/Min. mit je 3 erlaubten Fehlern. 18. März: Der Supertanker „Torrey Canyon" / 5LXU (Flagge Liberia, Besatzung: 36) strandet um 09.11 Uhr bei Seven Stones Riff zwischen den Scilly Inseln und Lands End mit 117.000 tons Rohöl aus Kuwait. Er verursacht eine Ölpest gigantischen Ausmaßes und führt zu Sondersitzungen der IMCO. Das Schiff ist mit ca. 6 Mio. engl. Pfund versichert. Im April erhalten die Funkoffiziere die bei den Seenotfällen „Pamir“ 1957 (W. Siemers) und „München“ 1963 (J. Geissler) ums Leben kamen, posthum vom Verband der ehemaligen Funkoffiziere in den USA eine Ehrenurkunde. Ihre Namen sollen auf der Ehrentafel mit den Namen verdienter Funkoffiziere am Battery Park in New York eingraviert werden. April: Die amerikanische FCC führt offiziell die Bezeichnung „Hertz“ anstelle der c/s bzw. kc/s ein. April: Auf der Leipziger
Frühjahrsmesse präsentiert die DDR den Funkraum Typ X Schiff,
WW, mit folgende Geräten:
4. April: Ab heute können die SEL Grenz- und Kurzwellensender 1110,1112,1114 sowie zwei Sender der Sendefunkstelle Sahlenburg von Utlandshörn ferngesteuert werden. 7. April: Der VDFO (Verein Deutscher Funkoffiziere eV) wird in Elsfleth gegründet und gibt sich eine Satzung. April: Norddeichradio unternimmt erste Funkfernschreibversuche mit der Seefunkstelle „Pisang" / DNGI auf der Reise Hamburg - Guayquil mit wenig zufriedenstellenden Ergebnissen. 1. Mai: Norddeichradio feiert das 60-jährige Bestehen mit einem Tag der offenen Tür und fast 5.000 Besuchern. Juni: Ein Nordkonvoy mit 14 Schiffen wird im Suezkanal vom Sechstagekrieg überrascht und geht im Bittersee vor Anker. Darunter die deutschen Schiffe „Münsterland" / DAOK und „Nordwind" / DACC. Auf jedem Schiff bleibt eine Restbesatzung. Die Funkräume werden für die Dauer des unfreiwilligen Aufenthaltes versiegelt. 1. Juli: Ein neuer Tätigkeitskatalog bei deutschen Küstenfunkstellen weist Dienstposten als Beamten- sowie Angestellten-Tätigkeit aus (Anlage 2 Abschn. 2 mit Ergänzung „Angestellte im Funkdienst“, Beamtenlaufbahn im gehobenen Dienst (Cfu) wird geschlossen) Nachwuchskräfte aus der Handelsmarine mit dem Seefunkzeugnis 1. Klasse werden eingestellt und erhalten bei Einstellung die Vergütungsgruppe Vb, nach 4 Monaten Probezeit VGr IVb und nach 2-jähriger Bewährung die VGr IVa. Der erste Funkangestellte wird am 15. April 68 beim Funkamt Hamburg eingestellt. Juli: Der deutsche Motortanker „Essberger Chemist“ (ex „Wilhelmine Essberger“, Baujahr 1954) bricht nach einer schweren Explosion südlich der Azoren in zwei Teile. Die Besatzung kann gerettet werden. August: Die Heuern in der Handelsmarine der BRD werden in diesem Jahr um 3 Prozent erhöht. 18. September bis 3. November: Weltweite Funkverwaltungskonferenz für den Seefunkdienst in Genf (WARC = World Administrative Radio Conference). Teilnehmer aus 50 (andere Quelle: 70) Nationen, die deutsche Delegation zählt 15 Personen. In sieben Wochen werden ca. 160 Themen und Anträge bearbeitet. Konferenzziel ist, den Seefunk der technischen Entwicklung anzupassen. Themen und Beschlüsse u.a.: Teil-Revision der VO-Funk 1959. Pläne, anstelle der Seefunkzeugnisse 1. und 2. Klasse ein Allgemeines Seefunkzeugnis (Radiocommunication Operators General Certificate) einzuführen, werden vertagt (1973 ist die nächste Funkverwaltungskonferenz). Einführung der Einseitenbandtechnik im Seefunk. Vorgesehene Umstellung: 1. Januar 1978 Kurz- und 1. Januar 1982 Grenzwelle. Hörwache 2182 kHz für alle ausrüstungspflichtigen Schiffe. SAR Frequenz 3023,5 kHz, Verkleinerung des Schutzgebietes um die 2182 kHz und den Kanal 16, Schlüsselwörter für Buchstaben und Zahlen. Weiter: Neue Gruppeneinteilung der Seefunkstellen, Kanalraster 25 kHz (statt 50 kHz) auf UKW (Termin: 1. Januar 1983), technische Anforderungen an selektive Anrufsysteme (Siemens Tonfolgesystem ssfs mit 10 Tonfrequenzen zwischen 1124 bis 1981 Hz und DSC (welches später im GMDSS verwendet wird), neue Organisation des Kurzwellendienstes, technische und betriebliche Systemkenngrößen einer Seenotbake, Funkfernschreiben, Datenübertragung, FAX usw. . Neufassung des Internationalen Signalbuches. Die neue VO-Funk soll am 1. April 1969 in Kraft treten, Termine für die Umstellung liegen zum Teil später, z.B. 1983 Endtermin für das 25 kHz Raster auf UKW. 21. September: Seenotfall des 7986 BRT großen DSR Schiffes „Fiete Schulze" / DEVO auf 45 N 10 W. Das Schiff war mit 8.000 t Roheisen auf der Reise nach Japan. Um 23.30 Uhr gerät die Ladung ins Rutschen und um 01.35 Uhr sinkt das Schiff. Das war der erste große Seenotfall der DDR Handelsmarine mit insgesamt 14 Toten. Durch Oxydation der Walze des Seenotgebers Unklarheit über die genaue Seenotposition (Minutenangabe der Breite war verstümmelt). Da die Autoalarmgeräte der in der Nähe befindlichen Schiffe keinen Alarm auslösten, wird vermutet, dass der FO Ekke Thiessen den Hauptsender versehentlich auf A1 betrieben hat. Coruña Radio wiederholt die von Landsend/GLD aufgenommene Meldung um 00.55 GMT, jedoch ohne das Alarmzeichen zu verwenden. Damit werden viele Handelsschiffe erst um 08.00 GMT unterrichtet. Mittags meldet der US Tanker „Jasmin" / KNIP die Rettung von insgesamt 18 Personen aus Floß und Rettungsboot mit einer falschen Position. Als dies entdeckt und korrigiert wird, finden am 22. September MT „Petri“, MS „Borussia" / DNKZ und MS „Ceuta" weitere 10 Besatzungsmitglieder. Die meisten Geretteten werden an die „Völkerfreundschaft / DAYP“ übergeben, die drei von der Borussia geretteten Seeleute werden mit nach Hamburg genommen. September: Die spanischen Küstenfunstellen Cadiz Radio/EAC, Vigo Radio /EAF und Sta. Cruz de Tenerife Radio/EAT treten als vermittelnde Funkstationen dem AMVER-System bei September: Rügenradio
verarbeitet mit 165 Mitarbeitern 200.000 Telegramme und 35.000 Seefunkgespräche.
17. Oktober: Die UKW-Küstenfunkstelle Nordfriesland Radio wird von Bredstedt nach Westerland (Sylt) verlegt. Wenig später (1. November) nimmt die UKW Küstenfunkstelle Eiderstedt Radio ihren – von Elbe-Weser-Radio (DAC) fernbedienten – Dienst auf. Oktober: Die
„Queen Mary" / GBTT läuft zur letzten Atlantik-Überquerung
(eastbound) aus New York aus.
1. November: Die deutsche Handelsflotte hat einen Personalbestand von 45.961 Seeleuten, darunter 921 „andere Schiffsoffiziere“ (Funkoffiziere, Zahlmeister). 1. November: Nordfrieslandradio
(UKW) wird von Bordelum nach Westerland/Sylt verlegt. Gleichzeitig wird
Eiderstedt Radio in Tönning (K 16, 25, 64) in Betrieb genommen.
8. November: Mit der „Anordnung über das Seefahrtsamt der DDR“ (Gesetzblatt der DDR II Nr 107) wird der Aufgabenbereich des Amtes in Rostock neu definiert. Zu diesen gehört u.a. Organisation und Durchführung des Seenotrettungsdienstes, An- und Abmusterung, Seefahrtsbücher und Führung der zentralen Seemannskartei. 16. Dezember: Die neue „Hanseatic" / DABR“ (ex „Shalom" / 4XTT) 25.300 BRT, 1.012 Fahrgäste, wird in Dienst gestellt. Das Schiff konnte gebraucht für ca. 62 Mio. DM erworben werden. Der Baupreis betrug noch kürzlich (1964) DM 80 Mio DM. Alle Kabinen verfügen über eine Telefonanschluß mit Verbindung zur Funkstation sowie über einen TV-Anschluss. Dezember: Nach einer Aufstellung in der Zeitschrift „Hansa“ stieg die Heuer eines 1. Klasse Funkoffiziers von DM 540.- im Jahre 1952 über DM 910.- im Jahre 1960 auf jetzt DM 1.444.- Dezember: Die USA erproben erstmals Satellitenverbindungen von und zu Schiffen (US-Navy??). Im gleichen Jahr wird das Satelliten-Navigations-System Transit (NNSS) für den Gebrauch durch die Handelsmarinen freigegeben. Eine Bordanlage kostet zwischen 100.000 und 300.000 DM. Dezember: Das Jahr 1967 gilt in der Handelsmarine als das Jahr mit den bisher höchsten Schiffsverlusten, die je in Friedenszeiten registriert wurden, Mit 832.803 BRT war der Verlust dreimal so hoch wie im Jahr 1959. Neue Geräte 1967 Sender ST 1400 A 100 bis 1.000 Watt Mittel-, Grenz- und Kurzwellensender für ESB-Betrieb (scherzhaft „Quarzgrab“ genannt, weil über 100 Steckplätze zur Verfügung stehen). Empfänger Pennant (Marconi), ein Kurzwellen ESB Sprechfunk-Empfänger 4 bis 22 MHz (Februar). 66 T (SP-Radio) ist ein Grenzwellen Sprechfunk Empfänger, 150-425 kHz, 525 - 4.200 kHz A1/A2/A3. E 2182 ist die Bezeichnung für den 2182-kHz-Sicherheitsempfänger. Es ist ein 8 Kreis/7Transistoren Gerät mit Tonfilter und automatischer Regelung. Die Empfindlichkeit wird mit 30 ?V angegeben. Der 66T/26F Kleinpeiler für Zielfahrt ist von SP-Radio. Die Anlage besteht aus dem Empfänger Sailor 66T oder 66T/96D und dem Peilrahmen 26 F oder 26 H für nicht peilfunkausrüstungspflichtige Schiffe. E 716 Debeg Peilfunkanlage für peilfunkausrüstungspflichtige Schiffe, bestehend aus: Empfänger E 716, und Peilrahmen PR 310 Telegon V. Goniometer Peilfunkanlage von AEG/Telefunken für peilfunkausrüstungspflichtige Schiffe. Bestehend aus dem Peilfunkempfänger 1026 für automatische Nachlaufpeilung (die blaue Seite des Zeigers ist sie „richtige“ Richtung), Frequenzbereich: 230-528 und 1600-4200 kHz A1/A2/A3 und Kreuzrahmen mit Stabantenne. Fernantrieb für Kreiselkompasse. Herstellerbezeichnung: ST 1026. UKW-Anlage STR 20 A ist eine für die DEBEG zugelassene UKW-Anlage von SEA/ITT mit zwei Antennen und 16 Kanälen, davon 8 Simplex und 8 Duplex, Phasenmodulation, Leistung 10 Watt ZF 10,7 und 470 kHz. STR 60 A ist die Bezeichnung für eine 20-Watt UKW Anlage von SEA, die für die DEBEG im Oktober zugelassen wird. Ab April gibt es die gleiche Anlage mit 25-kHz Raster. Erste Funk-Fernschreib-Anlagen werden an Bord installiert und erprobt, Als Wetterkartenschreiber wird der TR 1 angeboten (Thermodruck, Zeit- und Frequenzprogramm computergesteuert usw.). Bei Hagenuk wird der Hauptempfänger E 408 R (gefertigt von Redifon und als R 408 vertrieben) eingesetzt. Der Empfangsbereich reicht von 13 kHz bis 28 MHz und einem Sonderbereich für die Seenotfrequenz 500 kHz. Betriebarten A1, A2, A3 und SSB und kleinste Bandbreite 80 Hz. Die englische Firma Plessey hat einen neuen Einseitenband-Empfänger im Programm, der die Bezeichnung PR 155 trägt. Das gleiche Gerät wird auch von der Firma SAIT unter der Bezeichnung MR 1402 vertrieben. Besonderheiten: In diesem Dreifach-Superhet wird der Bereich 15 kHz bis 30 MHz nach Mega- und Kilohertz getrennt abgestimmt, die Betriebsarten heißen hier AM, LSB, USB, CW und die kleinste Bandbreite ist 150 Hz. Im Funkwerk Köpenik (RFT VEB Köpenik) entsteht eine Empfänger-Familie im Baukastensystem, welche die Bezeichnung EKV trägt. Die Abkürzung steht für Einseitenband-Kurzwellen-Verkehrsempfänger. Frequenzbereich 1,6 – 30 MHz (MHz und 100-kHz sowie xx,x kHz gesondert einstellbar. Je nach Ausführung wird die Bezeichnung EKV durch Ziffern ergänzt Neu auf dem Büchertisch 1967 30.01.1967 zum SFZ 1.
Klasse (Fe 11) bei der OPD Bremen: Hans
Jürgen Frebel, Wolfgang Hellriegel, Hartmut Kahnert (gut),
31.01.1967
SFZ 2.Klasse Lübeck: R. Becker, H. Berg, R. Bockstaller,
W. Diehl, Kl. Hempel, J. Hockerup, A. Horn, M. Jahnke,
28.02.1967: SFZ 2. Klasse
Leer: Hans-Dieter Alfing, Werner Schäfer, H. Borchers.
03.03.1967: Seefunksonderzeugnis
Bremerhaven: Ruth Brettschneider, W. Grimm, K.M. Köber, H. Kohlhauser,
14.03.1967:
SFZ 2. Klasse Elsfleth: U.
Buß, S. Eichhorn, E. Frerichs, J. v. Häfen, Chr. Hesselbarth,
M. Königsberger,
Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Georg Korth, Bremen (Mit freundl. Genehmigung im Mai 2012) Version: 08-Jun-12 / HBu |
Historisches
rund um die Telegraphie
Seefunktechnik
der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt
von Hans-Georg Korth
|
1. Januar: Für Funkoffiziere gilt für dieses Jahr lt. Heueraufstellung der See-BG als Durchschnittswert einschließlich der Sachbezüge für Inhaber des Seefunkzeugnisses 1. Klasse 1.533 DM und für Inhaber des Seefunkzeugnisses 2. Klasse 1.533 DM pro Monat. Das durchschnittliche Monatgehalt eines Angestellten in der BRD beträgt in diesem Jahr DM 1.143.- pro Monat. 12. Januar: Die Schlichting-Werft liefert das erste deutsche Vollcontainerschiff, die 999 BRT große „Bärbel Bolten“ ab. Januar: Aus Amerika wird berichtet, dass US-Handelsschiffe schon sehr bald mit einem Empfangsgerät ausgerüstet werden können, das mit Hilfe der US-Navy-Satelliten die Position auf ca. 180 m genau angeben kann. Diese RCA-Geräte sollen pro Stück ca. 50.000 US-Dollar kosten. 1. Februar: Das von den Howaldswerken Deutsche Werft AG Kiel gebaute Kernenergie-Forschungsschiff „Otto Hahn" / DAOH wird abgeliefert. Baukosten ca. 55 Millionen DM, 16 Brennelemente für ca. 500 Vollast-Tage an Bord. Anfang 1980 wird das Schiff für geschätzte 1,1 Mio. DM zum konventionellen Massengutschiff umgebaut und fährt später als „Trophy“ und „Norasia Susan“. . 9. April: Seenotfall der Autofähre „Wahine“ vor Wellington/Neuseeland (8.900 BRT, Besatzung: 123, Fahrgäste: 611) in einem tropischen Orkan. Das Schiff kollidiert bei starkem Regen, ausgefallener Radar- und Hauptmaschinenanlage mit dem Barrott-Riff. Bei der Abbergung der Fahrgäste und Besatzung gibt es 51 Tote. Das Seeamt bemängelt u.a., dass auf dem Schiff zwischen 23.30 und 05.00 Uhr keine Funkwache gegangen wird und die Schiffsleitung dadurch keine Kenntnis von wichtigen Wetterinformationen hatte. Weiter wird bemängelt, dass die Funkstelle Beacon Hill die Meldung über eine Wetterverschlechterung nicht ausgestrahlt hat. 15. April: Das Bundespostministerium
setzt die Gebühr für 3 Minuten Funkfernschreiben mit DM 16,50
fest.
14. Mai: Die Seefahrtschule Bremen wird Seefahrtakademie. Das hat aber keine Auswirkung auf die Funkausbildung, die immer noch als „angegliederter Lehrgang“ ohne schulischen Abschluss durchgeführt wird. Mai: Die Sowjetunion beschuldigt China, auf der Seenotwelle - auch während der Seenotpausen - Zitate aus den Werken von Mao Tse Tung mit großer Sendeleistung abzustrahlen (Shanghai, Tsintao, Tientsin und Dairen). Mai: Die UIT in Genf bereitet ein neues Handbuch „Manuel a l’usage du service mobile maritime“ vor, welches in Zukunft bei allen Telegrafie-Seefunkstellen mitgeführt werden muss. Es enthält die Bestimmungen der VO-Funk und der Z-VO-Funk, des Internationalen Fernmeldevertrages und der VO-Telegrafie. Als Preis werden ca. 11 Schweizer Franken genannt. Juni: Der Verband Deutscher Reeder (VDR) legt einen Vorschlag für eine neue Schiffsbesetzungsordnung vor. Damit soll ein Strukturwandel in der Handelsschifffahrt eingeleitet werden. Es werden Vorschläge für die Ausbildung und die Besatzung (Mindestbesatzung) gemacht. Im Punkt 6 wird gefordert, dass der Funkoffizier in die neue Schiffsbesetzungsordnung aufgenommen wird. Neu ist, dass Funkern der Bundesmarine nach einer Funkprüfung, die den Anforderungen des Seefunkzeugnisses 2. Klasse entspricht, dieses Patent auch ausgehändigt werden sollte, ohne noch einmal einen Schulbesuch zu fordern. Die Grundbesatzung eines 4.000 BRT großen Schiffes sollte nach dieser Studie 17 Mann betragen, das kann mit Allzweckbesatzungen leicht bewerkstelligt werden. 3. Juli: In Rostock wird das Schifffahrtsmuseum wieder eröffnet, zu dem im Folgejahr auch das Museumsschiff Dresden gehören wird. 25. August: In Bremerhaven stirbt Rudolf Grötsch. Er hat im Jahre 1908 das erste Seefunkzeugnis Deutschlands erworben, nachdem er schon 1904 eine Marconi-Ausbildung erhalten hatte und auf Schiffen mit Marconi-Anlagen fuhr (Kaiser Wilhelm II). Vor dem 2. Weltkrieg war er Leiter der DEBEG-Funkschule in Berlin. September: Die größte Schiffseinheit in der DDR ist der von Norwegen gekaufte Tanker „Wolfen“ mit 45.000 BRT. 11. Oktober: Probefahrt des Kernenergieforschungsschiffes „Otto Hahn" / DAOH in die Ostsee. Erste Funkfernschreibversuche mit Norddeichradio im Siemens ARQ Verfahren, das später zugunsten des Philips-SITOR Verfahrens aufgegeben wird. 1. November: Mit der 6. Durchführungsbestimmung zum Passgesetz der DDR (Gesetzblatt DDR II Nr 110) wird u.a. bestimmt, „Seefahrtsbücher (jeder Nation) berechtigen während der Liegezeit des Schiffes zum Aufenthalt im Gebiet des angelaufenen Hafenortes“. 19. November: Das
„Gesetz zu dem Internationalen Fernmeldevertrag vom 12. November 1965 (Montreux
1965) wird im Bundesgesetzblatt II S 931 veröffentlicht, nachdem der
Bundestag zugestimmt hat. Der Vertrag besteht aus:
9. Dezember: Unter Vorsitz des Schlichters Prof. H. Krüger legen die Verhandlungspartner einen neuen Heuer- und Manteltarifvertrag für die deutsche Seeschifffahrt vor. Danach werden die Heuern ab 1. Jan. 1969 um 5 Prozent erhöht. Weiter wird die Hälfte der freien Tage mit dem Urlaub verbunden. Der VDR weist in seiner Stellungnahme darauf hin, dass den Mehrbelastungen der Vorteil entgegenstehen möge, dass sich die Personalsituation in der Handelsmarine sehr bald ändern möge. Stehe doch den Seeleuten jetzt nach den 22 %-Heuererhöhungen im Jahre 1966 und der Einführung der 40-Stunden-Woche im Jahre 1968 jetzt eine fast dreimonatige Anwesenheitszeit in der Heimat bevor. 16. Dezember: Die BRD gibt im BuGBL II S. 585 von 1969 bekannt, dass der Internationale Fernmeldevertrag mit den Zusatzprotokollen I – IV ab 23. Januar 1969 auch für Österreich gilt. Die Schweiz hat den Vertrag schon am 5. Juni 1967 ratifiziert. Dezember: In einer Zeitschrift wird über die Tätigkeiten der auf englischen Schiffen neuerdings eingesetzten „Purseretten“ berichtet. Sie sollen sich neben der Zahlmeistertätigkeit auch um Fahrgäste bei Parties und sonstigen Veranstaltungen kümmern. Eine der originellsten Fragen war nach dem Bericht die eines 1. Klasse – Fahrgastes, der wissen wollte, ob auch die Passagiere der Touristenklasse Stabilisatoren in ihrem Schiffsteil haben. Dezember: Das Bundesverkehrsministerium, Abtlg. Seeverkehr teilt mit, dass im abgelaufenen Jahr 935 Seefunkzeugnisse ausgestellt wurden. Im einzelnen waren das 32 Seefunkzeugnisse 1. Klasse, 89 Seefunkzeugnisse 2. Klasse, 67 Seefunksonderzeugnisse und 757 Allgemeine Sprechfunkzeugnisse. Zum Vergleich: In diesem Jahr 1968 wurden 466 A6 und 385 A5 Zeugnisse sowie 206 C6 und 375 C5-Zeugnisse ausgestellt. Dezember: Über
Norddeichradio wurden im abgelaufenen Jahr
Neue Geräte 1968 Skanti liefert die ersten Geräte einer Funktelephonie-Serie für die Fischerei aus. Eine Anlage besteht aus dem 50 Watt Telephonie - Sender E 15 (1605 - 3800 kHz mit 25 Quarzplätzen) und dem dazugehörigen Empfänger D 55 (Bereich 1605 bis 3800 kHz). Neu auf dem Büchertisch 1968 A. Watts: Wolken und Wetter, Delius Verlag, Bielefeld, DM 10,80 H. Blöss: Bürger der Ozeane und Meere, Schmidt u. Klaunig, Kiel, DM 39,60 C.A. Borden: Weltmeere unter dem Kiel, Delius u. Klasing, Bielefeld, DM 24.- E. Newby: Das letzte Weizenrennen, Delius u. Klasing, Bielefeld, DM 18.- F.E. Giese: Kleine Geschichte der deutschen Flotte, Haude u. Spener, Berlin, DM 19,80 F.E. Giese: Kleine Geschichte der deutschen Handelsschifffart, Haude u. Spener, Berlin G. Hümmelchen: Handelsstörer, JF Lehmann, München, DM 33.- P. Schmalenbach: Die Geschichte der deutschen Schiffsartillerie, Koehler, DM 28.- J. Brennecke: Windjammer, Koehler, Herford, DM 34.- L. Dunn: Schiffe – gestern und heute, Klasing, Bielefeld, DM 9,80 MW Kriegsschiff-Typenblätter, C. Schmidt, München, 24 Blätter DM 36.- G.A. Wolter See und Seefahrt, Koehler, Herford, DM 19,80 E. Rössler: U-Boottyp XXIII, Lehmann, München, DM 12,80 H. Techel: Der Bau von Unterseebooten auf der Germaniawerft, Lehmann/München, DM 24.- Ritter-Abraham: Das Recht der Seeversicherung, Cram/de Guyter HH Band 1 u. 2, DM 420.- Die „Faxfibel“, die 1964 erstmals erschien und seit einiger Zeit vergriffen ist, erscheint als Neuauflage im neuen Format (DIN A 5) und kostet DM 9,80 Januar/Februar 1968 Seefunksonderzeugnis
Bremerhaven: F. Albrecht, H. Bastian, L. Bohrmann, R. Exner,
HD Fricke,
14.02.1968 zum SFZ 2.
Klasse bei der OPD Bremen: Johann Butz (gut), Hans G. Eschein,
Karl H. Iborg, Bernd Julich,
13.03.1968 Seefunkzeugnis
2. Klasse in Leer: Peter Asmus, Michael Bruch, Hermann Pommer,
Klaus Schubert, Harald Wehlers.
14.03.1968 SFZ 2. Klasse
Elsfleth: A. Cludius, D. Derichs, K. Distelhorst, S. Obersat,
M. Parmentier, E. Poguntke.
Urheber gem. §7 Urh.G.: Hans-Georg Korth, Bremen (Mit freundl. Genehmigung im Mai 2012) Version: 08-Jun-12 / HBu |
Historisches
rund um die Telegraphie
Seefunktechnik
der deutschen Handelsmarine
Zusammenstellt
von Hans-Georg Korth
|
1. Januar: Die Durchschnittswerte der Heuern der Funkoffiziere sind lt. D-Heuer-Tabelle der See-BG leicht gestiegen: Ein FO 1. Kl. wird da mit DM 1.533 und ein FO 2. Kl. Mit DM 1.455 verzeichnet. 24. bis 28. Februar:
In London XIX Tagung des Schiffssicherheitsausschusses der IMCO. Im Unterausschuss
Seefunk werden Vorschläge für die kommende Vollversammlung ausgearbeitet.
Themen: Funkausrüstung, Funkpeiler, Signalbuch, maritime Satelliten
(Betriebsanforderungen, Vorbereitung der Weltraumkonferenz der ITU), Befreiung
bezüglich Funkanlagen usw.
2. März: Neuer Sendeplan für die Schiffspresse: Sie wird täglich zweimal auf jeweils zwei Frequenzen ausgestrahlt. 28. März: Jungfernfahrt
der „Hamburg" / DABC Cuxhaven – Südamerika. (652 Fahrgäste,
Besatzung: 403).
31.März: In den ersten drei Monaten dieses Jahres gingen nach Angaben von Lloyds Register 78 Schiffe weltweit verloren, die höchsten Verluste erlitt dabei die Flotte Liberias. 31. März: Der Bundestag beschließt das Gesetz über die Deutsche Bibliothek mit dem Sitz in Frankfurt/Main. Sie soll u.a. alle nach dem 2. Weltkrieg verlegten bzw. hergestellten Druck-, Ton- und Bildwerke sammeln. Die Bestände stehen dann der Allgemeinheit zur Verfügung. 1. April: Die neue Vollzugsordnung für den Funkdienst (VO-Funk) tritt in Kraft. Nach dem Beschluss der Funkverwaltungskonferenz (siehe September 1967 Genf) muss jedes ausrüstungspflichtige Schiff ein Handbuch für den Seefunkdienst (Manual) mitführen. Am gleichen Tag tritt das neue Internationale Signalbuch in Kraft. Auch einige Q-Gruppen sind neu: QOA/B/C, QOD mit Ziffer, QOK usw. Weiter werden Schlüsselwörter für Zahlen eingeführt, z.B. unaone terrathree usw. 21. – 23. April: Jahrestagung der Radio Technical Commission for Marine Services (RTCM) in Cleveland/Ohio. Themen u.a.: Kostenfaktor und Betriebszuverlässigkeit der Funkanlage, Einführung der Einseitenbandtechnik im Grenzwellen-Bereich, Satellitenverbindungen. Der Vortrag von W.E. Steidle, Hamburg zu diesem Thema: Basic Considerations for a Planning Study dealing with a Satellite System for Radiocommunication and Radiodetermination in the Maritime Mobile Services. Ferner wird über die Versuche mit den Satelliten ATS 1 und ATS 3 mit dem SS “Santa Lucia” berichtet. Im Vortrag über den Sprechfunk auf den Großen Seen wird darauf hingewiesen dass bereits seit 1936 die 2182 kHz benutzt wird. Ab 1950 wird dazu zusätzlich die 156,8/156,3 MHz verwendet. 2. Mai: Jungfernfahrt der „Queen Elizabeth II" / GBTT von Southhampton nach New York. Das Schiff ist für eine neue Rekordsumme von 25,5 Mio Pfund Sterling versichert. Der bisherige Rekord lag bei 24 Mio Pfund (France/FNRR). Die alten „Queen’s“ waren 1936 bzw. 1939 mit nur 9 Mio Pfund versichert. 4. Juni: Die Bundesregierung schließt mit der niederländischen Regierung einen Vertrag, in dem in 28 Artikeln genau festgelegt wird, unter welchen Bedingungen die „Otto Hahn“ / DAOH holländische Küstengewässer befahren darf. (BundesgesetzblattII, S. 1121). Weitere Verträge werden danach mit Liberia (15.07.1971), Portugal (22.02.1972) und Argentinien (03.11.1972) abgeschlossen. Juni: In der Fachpresse wird wiederholt von Piratenüberfällen auf Fischereifahrzeuge in der Malakkastraße berichtet. 24. Juli: Funk-Fernschreibversuche Norddeichradio MS "Palabora" mit dem Siemens ARQ System während der Rundreise Hamburg Mombassa und zurück mit zufrieden stellenden Ergebnissen (Brand) 1 August: Die „Verordnung
über die Besetzung der Kauffahrteischiffe mit Seefunkern für
Zwecke des öffentlichen Seefunkdienstes vom 19. Juli 1969“ tritt in
der BRD in Kraft. (Bundesgesetzblatt I S 922, Amtsblatt BPM Nr 97) Inhalt
u.a.:
15. August: Die Seemannsordnung (SO), „Verordnung über die Arbeit und das Verhalten an Bord von Seeschiffen“ , GBl. II, Nr 58, S.381) wird in der DDR in Kraft gesetzt. Aus dem Inhalt u.a. ...zur Befähigung zum Schiffsdienst gehören u.a. hohe politische und fachliche Kenntnisse. Seeleute sollen dem Arbeiter- und Bauernstaat treu ergeben sein. Die SO enthält Bestimmungen über Schiffsrat, Bordkonfliktkommission und Bordversammlung, Stellung des Politoffiziers und der Konfliktkommission. Ferner Bestimmungen über Belobigung von Seeleuten wie die Verleihung von Medaillen für treue Dienste bzw. Ehrentitel „Verdienter Seemann“. Aber auch disziplinarische Verantwortlichkeit (Verweis, strenger Verweis, fristlose Entlassung) wird behandelt. In § 8 heißt es u.a. „Personen, die nicht zur Schiffsbesatzung gehören, dürfen sich nur mit der Erlaubnis des Kapitäns oder seines Stellvertreters an Bord aufhalten“. 1. September: Die Ingenieurhochschule für Seefahrt Warnemünde/Wustrow (IHS) entsteht durch Zusammenschluss der Seefahrtschule Wustrow und der Ingenieurhochschule Warnemünde. Einjähriges Grundstudium in Wustrow und 2 ½ Jahre Fachstudium in Warnemünde. Gesamtstudiendauer 54 Monate. Aus dem „Ingenieur für Seefunk“ wird (nach Praxis und Anfertigung einer Diplomarbeit) ein „Diplomingenieur für Schiffselektronik/Nachrichtendienst“ mit dem Seefunkzeugnis II. Klasse. Das Seefunkzeugnis I. Klasse erhält der Absolvent nach dreijähriger Fahrzeit und erfolgreicher Verteidigung von Abschlussarbeiten. Eine Promotion ist (nach zusätzlichem Forschungsstudium) möglich. September: Der Internationale Beratende Ausschuss für den Funkdienst (CCIR) in Genf tagt mit dem Generalthema: Nachrichtenverbindungen mit Schiffen über Satelliten. Er legt Frequenzen um 1.600 MHz für den Satellitenfunk mit Handelsschiffen fest. 30. September: Die Bremer Funkstudenten streiken und bringen bei einem Protestmarsch ihre Forderungen nach Ende der Ausnahmegenehmigungen und Neuordnung der Seefunkausbildung an die Öffentlichkeit. 23. Oktober: In der DDR tritt die „Anordnung über das Internationale Signalbuch“ (ISB) 1965 in Kraft, das für Schiffe mit Telegrafiefunk mitzuführen ist. 28. – 30. Oktober: DGON-Tagung in Hamburg mit ca. 500 Teilnehmern. Themen u.a.: Bereitstellung von Frequenzen um 1.600 MHz für den maritimen Satellitenfunk. Bisher liegen nur Erfahrungen mit Frequenzen im VHF-Bereich mit den ATS-Satelliten vor. Der Vortrag von G. Zickwolff behandelt den Themenbereich Seenotbake auf 2.182 kHz sowie Ausbreitungsverhalten und Peilbarkeit dieser Frequenz. Oktober: Die UIT in Genf bereitet die 4. Ausgabe des Verzeichnisses der Küstenfunkstellen vor. Das Werk soll in Zukunft alle zwei Jahre neu erscheinen und ca. 13 Schweizer Franken kosten. In jährlichen Abständen wird das Verzeichnis der Seefunkstellen erscheinen und ca. 10 Schweizer Franken kosten. November: Zwei neue
Funkbaken aus Großbritannien werden vorgestellt. Sie können
gleichzeitig auf 121,5 und 243 MHz senden:
1. Dezember: Inbetriebnahme der Selektivrufeinrichtung ssfs bei Norddeichradio auf 500 kHz, 2182 kHz und Kanal 16 auf. Wegen technischer Schwierigkeiten wird dieser Dienst erst im März 1970 - nun auch auf Kurzwellen - aufgenommen. Dezember: In den TR-Meldungen des VDFO Elsfleth wird von einem Rund-QSO in der Sendart Funkfernschreiben berichtet. Teilnehmer waren die Seefahrtschulstationen Hamburg, Elsfleth und Bremen sowie vom DHI Hamburg Dr. G. Zickwolff (DL1TV). Dezember: Die CIRM feiert das 30-jährige Jubiläum in Rom. Die Gesellschaft, die sich der ärztlichen Beratung von Schiffen auf See verschrieben hat, ist seit 1957 eine Stiftung, die Finanzierung erfolgt durch den italienischen Staat, die Kriegsmarine und durch freiwillige Abgaben italienischer Handelsschiffsangehöriger. Die Funkstation mit dem 15 kW-Sender befindet sich im Ministerium für Handelsschifffahrt in Rom. Die Anzahl der Funksprüche stieg von 7.055 (1959) auf jetzt 11.350 (1969). Hervorgehoben wird die enge Verzahnung mit der US-Coast Guard und AMVER. Im asiatischen Raum ist die CIRM über Manilaradio (RCA) zu erreichen, die Sender in Buenos Aires und in Montevideo werden von Rom ferngetastet. Dezember: Der erste nach dem Krieg in der DDR gebaute 10.000-Tonnen-Frachter, die MS „Dresden" / DAVK wird in der Warnowmündung bei Schmarl als Museumsschiff seinen letzten Liegeplatz erhalten. Es handelt sich um eine Typschiff IV / „Frieden“, das für 12 Fahrgäste und 49 Besatzungsmitglieder 1957 ursprünglich für den Export bestimmt war. Da dies nicht gelang, kam es im Juli 1958 für die DSR in Fahrt. Dezember: Die VI. Vollversammlung der IMCO beschließt Änderungen und Ergänzungen zum Schiffssicherheitsvertrag von 1960, u.a: Die Berufsbezeichnung „Funkoffizier“ gilt auch für Inhaber des Allgemeinen Zeugnis für Funker des beweglichen Seefunkdienstes. Außerdem die Erweiterung der Bezeichnungen für die Modulationsart z.B. A3H, A3A, A3J usw. In dieser Konferenz werden die ersten Betriebsanforderungen an ein maritimes Satelliten-Kommunikations-System festgelegt. Dezember: Das Bundesverkehrsministerium, Abtlg. Seeverkehr teilt mit, dass im abgelaufenen Jahr 678 Seefunkzeugnisse ausgestellt wurden. Im einzelnen waren das 33 Seefunkzeugnisse 1. Klasse, 74 Seefunkzeugnisse 2. Klasse, 58 Seefunksonderzeugnisse und 513 Allgemeine Sprechfunkzeugnisse. Dezember: Das Seewetteramt erhielt im abgelaufenen Jahr 24.921 Funkwettermeldungen (im Vorjahr waren es 26.731) von Handelsschiffen über Norddeichradio. Dezember: Der Handelsmarine fehlen 275 Funkoffiziere 2. Klasse. Für 806 Schiffe über 1600 BRT wären (einschließlich Reserve für Krankheit, Urlaub, freie Tage usw.) 1073 Inhaber eines Seefunkzeugnisses 1. oder 2. Klasse notwendig. Vorhanden sind aber lediglich 798, somit fehlen 275 Funkoffiziere. Diese Stellen werden mit Inhabern des Seefunksonderzeugnisses mit einer Ausnahmegenehmigung abgedeckt. Dezember: Seenotfall des 207.000 tdw-Tankers „Marpessa". Der Shell-Tanker sinkt nach einer Explosion beim Tankreinigen vor Westafrika. Er ist mit ca. 4,4 Mio engl. Pfund ein herber Verlust für den Londoner Versicherungsmarkt. Die beiden anderen Supertanker, die in diesem Monat von Explosionen berichten („Mactra", Shell, 209.000 tdw in der Straße von Mocambique und „Kong Haakon VII", 219.000 tdw, 180 sm vor Monrovia), bleiben schwimmfähig. Auf beiden Schiffen, die von der Besatzung verlassen und dann wieder besetzt werden, sind zwei Besatzungsmitglieder zu Tode gekommen. Damit sind von den 75 in Fahrt befindlichen Supertankern schon fünf durch schwere Unfälle beschädigt oder verloren. Dezember: Im abgelaufenen Jahr wurden 678 (935) Seefunkzeugnisse ausgestellt, davon 33 (23) Funkzeugnisse 1. Klasse, 58 (67) 2. Klasse und 513 (757) Sonderzeugnisse und Allgemeine Sprechfunkzeugnisse (Zahlen in Klammern: Vorjahr, die Differenz resultiert wohl aus Zweitschriften bzw. Ersatzzeugnissen). Dezember: Nach einer Mitteilung waren im abgelaufenen Jahr 1969 147 Schiffsverluste zu beklagen. Davon sind 49 gestrandet, 30 durch Feuer bzw. Explosionen gesunken und 21 nach Zusammenstößen verloren gegangen. Neue Geräte 1969 Als Sender: 76 D Grenzwellen-Telephoniesender 35 Watt A3 (Mai). ST 1400 B (STANDARD RADIO; Schweden), 100-1.000 Watt Mittel, -Grenz- und Kurzwellensender für Einseitenband-Betrieb.. ST 86 D (STANDARD RADIO; Schweden) Mittelwellen Telegrafiefunksender 50/60 Watt (September), später (1972) als DEBEG 7120 bzw. ST 85 D im Programm . Der 56 T (SP Radio) ist ein Grenzwellen Sprechfunk-Empfänger 1.600 - 9.000 kHz A1/A2/A3 , später (Dez. 1974) mit Mittelwellen Empfänger 200 - 535 kHz. G 701 (G 700) ist die Bezeichnung für den DEBEG Kleinpeiler (nicht peilfunkausrüstungspflichtige Schiffe) für Zielfahrt für die SAILOR-Empfänger 16T, 46T, 46T/96D, 56T, 66T oder 66T/96D. Der Goniometervorsatz heißt G 701 und der Yachtkreuzrahmen PR 710. STR 60-T ist die Bezeichnung für eine UKW-Anlage der SEA, die im August zugelassen wird. Ab 4/1972 mit 25-kHz Raster. Bei der HAGENUK wird der
neue Grenzwellensender EGS 400 (400 Watt pep, Einseitenband) und ein Einschubgerät
mit der Typenbezeichnung EGS 1000 DZ, der vorhandene Grenzwellensender
auf die neue Betriebsart umrüsten soll, zugelassen.
Norddeichradio: Neue Versuchsreihe Funkfernschreiben nach dem Siemens ARQ Verfahren mit der Seefunkstelle „Palabora“ (Reise Hamburg - Mombassa) mit zufriedenstellenden Ergebnissen. Mackay Marine Division ITT bringt den neuen Allwellen-Empfänger 3010 C als Nachfolger des 3010 B auf den Markt. Der ESB-taugliche Empfänger (oberes und unteres Seitenband) deckt den Bereich von 10 kHz bis 30 MHz in 7 Bereichen ab. Mit einem mechanischen Filter lässt sich eine Bandbreite von 500 Hz einstellen. Der Empfänger ist mit 17-Röhren bestückt. Eddystone (GB) stellt den neuen Allwellen-Empfänger 830/12 vor. Der Frequenzbereich ist 120 kHz bis 30 MHz in 9 Teilbereichen und man kann die eingestellte Frequenz in 100- oder 500-kHz-Schritten eichen. Für die Feineinstellung ist eine separate Skale vorhanden, für den Telegrafieempfang ist ein Schmalbandfilter von 50 Hz. Ab ca. 1970 wird das Gerät auch von Hagenuk als E 81 vertrieben. Von Amritsu/Tokio gibt es einen Seefunk-Empfänger mit der Bezeichnung Amritsu RG 52 A. Der Frequenzbereich ist 100 kHz bis 35 MHz, die Bandbreite 500 Hz bis 6 kHz und die Betriebsarten CW – AM – SSB und FAX. DDR Entwicklung: Allwellen Sender FGS 201 vom VEB Funkwerk Köpenik (Berlin) und Allwellen Empfänger Familie EKD 100, 111, EKD 300 und EKD 500. Neu auf dem Büchertisch 1969 Das Buch „Augen durch Nacht und Nebel“, die Radar-Story von Cajus Bekker erscheint in der zweiten Auflage und kostet DM 20.- Februar 1969 zum SFZ 1.
Klasse (Fe 13) Heiner Blanke, Ulrich Gumpert (gut), Helmut
Haasenstein,
17.02.1969: Seefunkzeugnis
2. Klasse in Leer: Alfons Braun
Version: 08-Jun-12 / HBu |