Trawler Carlo di Fazio / IRJS
Photos (3) and Infos: Courtesy of Alfredo De Cristofaro, IK6IJF - 

Quelle: Alfredo De Cristofaro, IK6IJF Das Foto links zeigt einen Teil der Funkausrüstung des italienischen Fischtrawlers "Carlo di Fazio" / IRJS.
Der Operator bedient einen Seefunkempfänger vom Typ Redifon R 408R. Dieses Gerät hat einen in 14 Teilbereiche unterteilten Empfangsbereich von 13 kHz bis 28 MHz und einen Sonderbereich für die Seenot- und Anruffrequenz 500 kHz. Er kann in den Betriebsarten A1, A2 und A3 sowie alle SSB-Arten mit umschaltbarem Seitenband betrieben werden. Die Bandbreite ist kontinuierlich zwischen 800 Hz und 8 kHz einstellbar, mit Quarzeinstellung beträgt sie 80 Hz. In Deutschland wurde das Gerät von Hagenuk als E 408R eingesetzt.
Über dem Empfänger befindet sich der Wahlschalter für die Sende- antennen. Schalter dieser Bauart findet man in den Funkstationen vieler Hersteller, auch bei Debeg war er im Einsatz.
Links neben dem Funkoffizier erkennt man den Hauptsender der Station: Es ist ein "CRUSADER", den Marconi Marine ab 1969 herstellte. Der Sender ist quarzgesteuert und arbeitet in den Seefunkbereichen auf Mittel-, Grenz- und Kurzwelle. Er leistet 400 Watt bei A1-Betrieb auf Mittelwelle, 100 Watt bei A3-Betrieb auf Grenzwelle und - in Abhängigkeit vom benutzten Band - bis zu 1400 Watt bei SSB-Betrieb auf der Kurzwelle.
Bekannt ist, dass sich zusätzlich zu den links abgebildeteten Geräten ein Grenzwellen-Transceiver "Lince" von IRME (INDUSTRIE RADIO MECCANICHE ELETTRICHE in Rom), ein Funkpeiler "Lodestar" von Marconi Marine, ein Empfänger/Blattschreiber für Wetter-Fax und ein Seefunk-UKW von Furuno an Bord befanden.
 

Links: Teilansicht der Funkstation des italienischen Trawlers 
"Carlo di Fazio" / IRJS

Quelle: Alfredo De Cristofaro, IK6IJF
Oben:  Der Trawler "Carlo di Fazio" / IRJS im Hafen von Kapstadt.  Rechts der markante "Signal Hill" (auch: "Lions Head") von dem aus im 19. Jahrhundert den Geschäftsleuten und Kneipern der Stadt per Kanonenschuß angekündigt wurde, daß sich ein Handelsschiff der Stadt nähert. Noch heute wird hier täglich um 12 Uhr - gesteuert von einer "Atomuhr" - eine Kanone abgefeuert um den Einwohnern die genaue Zeit zu vermitteln. Links oben ist das östliche Ende des Tafelberges, an dem sich auch die Drahtseilbahn befindet, zu sehen. 
Quelle: Alfredo De Cristofaro, IK6IJF Der Fischtrawler "Carlo di Fazio" wurde 1971 von der Werft SEC in Viareggio (Livorno) für die Reederei "Di Fazio Archimede & Sons" in Anzio (Rom) gebaut. Das Schiff war mit 900 GRT vermessen, 75 Meter lang und 9 Meter breit. Ein Deutz-Diesel sorgte mit 2000 PS für den Antrieb, 3 Dieselgeneratoren - ebenfalls von Deutz - mit jeweils 750 PSA für die Energieversorgung. 
Der Trawler wurde  in West- und Südafrika, im Indischen Ozean und vor den Küsten Nordamerikas und Kanadas eingesetzt. 1985 wurde die "Carlo di Fazio" / IRJS an die italienische Reederei ITTMAR verkauft und Ende der 80er Jahre in Neapel abgewrackt. 

Links:  Die "Carlo di Fazio" mit "Black Frost" beim winterlichen Fischfang in kanadischen Gewässern
"Black Frost" wird das Eis genannt, das sich vom Gemisch aus Seerauch, Nebel und Nieselregen am Schiff bildet und durch sein tonnenschweres Gewicht die Stabilität ernsthaft gefährdet.


Bildnachweis:
Alle Fotos (3) Quelle: Alfredo De Cristofaro, IK6IJF (Courtesy of / Mit freundl. Genehmigung 2007: Alfredo De Cristofaro, IK6IJF)
Zur Seefunk-Homepage
Version: 17-Nov-07 / Rev.: 16-Mai-11 / HBu