Erklärungen
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Ende
1999 wurde der Panama Kanal an Panama übergeben. Seit seiner Fertigstellung
vor 85 Jahren hat er den USA gehört. Sie unterhielten dort einen strategisch
wichtigen Militärstützpunkt. Der Bau des Kanals war die Erfüllung
der Vision, den Seeweg, der um die Spitze Südamerikas führte,
revolutionär zu verkürzen. Die Umsetzung hatte viel mit wirtschaftlichen
Interessen Europas und Nord-Amerikas zu tun. Panama wurde durch den Zufall
seiner geographischen Lage zum Schau- platz dieser Geschichte. Der Kanal
ist nur 82 Kilometer lang aber die Erfüllung eines Traums: Die Verbindung
von Pazifik und Atlantik. Schon 1513 hatte der spanische Eroberer
Vasco Nunez de Balboa die Landenge überquert und als erster Europäer
den Pazifik erreicht. 1534 ließ Kaiser Karl V die Möglichkeit
einer Wasserverbindung untersuchen. Große Denker von Benjamin Franklin
bis Goethe haben sich mit der Fiktion von der Verbindung der beiden Ozeane
beschäftigt. Alexander von Humboldt diskutierte darüber mit US-Präsident
Thomas Jefferson, er fand die Gegend zu wild und gebirgig um ein solches
Projekt durchzuführen. |
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Es
waren die Amerikaner, die 1835 Kundschafter nach Panama schickten. Sie
kamen ebenfalls zu dem Ergebnis, daß es unmöglich sei, hier
einen Kanal zu bauen. Aber die Idee wurde nicht aufgegeben. 40 Jahre später
entwarf der Franzose Ferdinand de Lesseps einen Plan für den Bau des
Kanals. Im Jahre 1881 war es soweit: Der Bau begann. Die Arbeiten gingen
nur langsam voran obwohl bis zu zwanzigtausend Menschen dort arbeiteten.
Der Bau sollte über Anleihen finanziert werden, aber das Geschäft
lief nicht. Die Franzosen mußten aufgeben. Als 10 Jahre später
die Amerikaner ein Kriegsschiff von der Westküste in die Karibik schickten
wurde die Kanalidee wieder aktuell. Die Reise dauerte 67 Tage, durch den
Kanal würden die Schiffe nur 9 Stunden brauchen. 1902 stimmt der Senat
mit knapper Mehrheit für den Kanal in Panama und gegen die Alternative
in Nicaragua.
Während
der Bauphase |
1903 erklärt
Panama mit amerikanischer Hilfe seine Unabhängigkeit von Kolumbien
und räumt den USA in einem Vertrag großzügigste Konditionen
ein. Präsident Roosevelt kaufte den Franzosen die Bauruinen, Maschinen
und Rechte für 40 Millionen Dollar ab und 1905 wurden die Bauarbeiten
wiederaufgenommen. Tausende Männer von den karibischen Inseln fanden
hier Arbeit. Sie waren das feucht-tropische Klima gewohnt, die Löhne
waren ungefähr 20 Cent die Stunde. Schlimm waren die gesundheitlichen
Bedingungen. Hunderte starben an Gelbfieber. Aedis Aegypti ist der
Name des weiblichen Moskito, der die tödliche Krankheit auf den Menschen
überträgt. Amerikanische Wissenschaftler kamen nach Panama und
konnten die Epidemie erfolgreich bekämpfen. 7 Jahre dauerte der Kanalbau
und zeitweise arbeiteten fünfzigtausend Menschen dort. Bei den Arbeiten
kam es immer wieder Erdrutschen, über 200 Millionen Kubikmeter Erde
wurden bewegt. Für die gefährlichen Arbeiten wurden ausschließlich
schwarze Arbeiter eingesetzt.
Am
15. August 1914 war der Kanal fertig, der Dampfer „Ancon“ machte die erste
offizielle Durchfahrt. Die Welt staunt über das technische Wunderwerk.
Jetzt
beginnt die politische Geschichte des Panamakanals, denn die Panameños
erlauben den Amerikanern, die Kontrolle über die Kanalzone zu behalten.
Es entsteht ein amerikanischer Stützpunkt. Die Schwarzen aber, die
mit ihren Händen und unter Einsatz ihres Lebens den Kanal gebaut hatten,
leben nun, getrennt von den Weißen, in Armenvierteln. Immer wieder
kommt es zu Unruhen in dem amerikanisch kontrollierten Gebiet. Der erste
Versuch der Panameños, in die Kanalzone einzubrechen, beginnt im
November 1959. Ideologische Unterstützung bekommen die Aufständischen
von Fidel Castro. 1961 landen kubanische Rebellen an der Küste Panamas.
Sie wollen die Bevölkerung von Panama zum Angriff auf den Kanal bewegen,
haben aber keinen Erfolg. Zu stark ist die Kontrolle und die militärische
Präsenz der Amerikaner in der Zeit des kalten Krieges.
1977
kommt es zu einer bedeutenden Wende in der Politik. Es wird vereinbart,
daß Ende 1999 der Kanal an Panama zurückgehen soll. Trotzdem
bauen die USA ihren Militärstützpunkt weiter aus, denn die größte
Gefahr sehen die Amerikaner in der Militärdiktatur Noriegas in Panama.
Am 21. Dezember 1989 wird der Panamakanal gesperrt.
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Unter
Anderem mit dem Schutz dieser wichtigen Wasserstraße begründen
die Amerikaner eine Intervention in Panama. Am Kanal stehen über zwölftausend
amerikanische Soldaten, diese Militärbasen sind die wichtigsten amerikanischen
Stützpunkte in Latein-Amerika. Am 3. Januar 1990 wird Noriega in Ketten
nach Miami gebracht, damit endet für Panama die Militärdiktatur.
Für die Amerikaner ist die Krise entschärft. In den letzten Tagen
des Jahres 1999 werden die US-Soldaten Panama verlassen und damit beginnt
eine neue Ära am Kanal.
(Zur
Kanal-Anlage)
Manuel
Noriega |
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Die
Flagge Panamas
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Version:
11-dec-99 / HBu Rev.: 11-Dec-04 / 11-Jun-11 / HBu
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