Plath Sichtfunkpeiler
Foto: H. Busch (1)  -  Bericht © 2000: Hans Wölbing, Langen

Oben:   Plath Sichtfunkpeiler  OM Hans Wölbing schreibt über dieses Gerät: Soweit ich mich erinnern kann, ist mir dieser Plath-Peiler erstmalig im Jahr 1954 begegnet. Wann er auf den Markt gekommen ist weiß ich aber nicht. Die Besonderheit dieses Peilers bestand darin, daß hier nicht zum Peilen ins Minimum, sondern ins Maximum gegangen wurde. Die Signale waren gleichzeitig zu hören und auf der Braunschen Röhre sichtbar. Gegenüber den Minimumpeilern hatte das den Vorteil, daß auch gleichzeitig die zu peilende Sendung mitgehört werden konnte. Das war vor allem in der Hochseefischerei wichtig, wo doch die Information genau so interessant war wie die Richtung, in der sich der zu peilende befand. Wenn kein Signal empfangen wurde, zeigte sich auf der Röhrenoberfläche ein Kreis. Eintreffende Signale lenkten die Anzeige  nach innen aus. Bei der Peilung entstand so eine lazettförmige Figur mit Einschnürung in der Mitte, wobei die Spitzen die beiden möglichen Peilrichtungen angaben.
Bei Zuschaltung der Hilfsantenne zur Seitenbestimmung wurde nun anstelle der Kardioide eine keulenförmige Figur von außen nach innen angezeigt, deren Fußpunkt den richtigen Peilwert anzeigte. Eine weitere Hilfe war, daß eine Kreiselkompaßtochter als äußerer Ring um die Schiffsseitenskala lief. Die Peilung konnte also direkt als rechtweisende Kompaßpeilung abgelesen werden. Als Nachteil ist zu werten, daß  ein mit größerer Feldstärke auf der gleichen Frequenz arbeitender Sender eine Sichtpeilung unmöglich machte. Dann war wieder das selektierende Ohr des Funkers gefragt!!!
Bildnachweis:

Foto (1)  Urheber gem.§7 Urh.G.: Heinrich Busch, Berne
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Version: 26-Oct-00 / Rev.: 07-Jun-11 /  HBu