Telefunken Spez. 71s
Abb. (1):  Telefunken  - 

Dieses Gerät hat seinen Ursprung in dem 70 Watt-Sender 205F, den Telefunken 1926 für die neu gegründete "Luft Hansa" gebaut hat. 1927 wurde daraus der hier abgebildete Telegrafie- und Telefoniesender Spez. 71s für den Seefunk entwickelt. 
Der fremdgesteuerte Sender arbeitet zwischen 200 - 600 kHz in den Sendearten Telegrafie tonlos (A1), Telegrafie tönend (A2) und Telefonie (A3). Für Telefonie wird wird die Primärseite eines Sprechtransformators durch das Mikrofon erregt, die Sekundärseite steuert das Gitter der Modulationsröhre (RV 70) im Rythmus der Sprachfrequenz. 
Der Sender besteht aus dem Steuersender, dem Leistungs- und Antennenverstärker sowie dem Modulator. Der Spez.71s ist mit drei Röhren bestückt: In der Steuer- und in der Leistungsstufe stecken je eine RS231, im Modulator arbeitet eine RV70. Die Anlage leistete mit dieser Bestückung ca. 70 Watt.
Das Gerät steckt in einem Holzgehäuse, alle Bedienungselemente sind an der Frontseite angebracht. Die Endröhre ist über eine Klappe (im Foto geöffnet) von vorn zugänglich.
Nach den 1928 geltenden Vorschriften für den Seefunk durfte Funktelefonie im Nahverkehr nur im Band oberhalb von 1500 kHz, Telegrafie im Nahverkehr lediglich zwischen 375 und 500 kHz stattfinden. Daher wurde der Sender Spez.71s von der Debeg auf kleinen Schiffen oft zusammen mit dem Spez. 215 s eingesetzt, beide Geräte ergänzten sich für die angesprochenen Betriebsarten und Frequenzbänder sehr gut.

Bildnachweis
Abbildung (1)  Quelle: Handbuch von Telefunken (Sammlung Peter Volk, Rostock / Mit freundl. Genehmgung des DTM, Berlin 12-Feb-10)
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Version: 23-Feb-07 / Rev.: 06-May-10 / HBu