Im
Jahre 1976 wurde das Marisat Satellitenkommunikationssystem in Betrieb
genommen. Primär war Marisat für die amerikanische Marine vorgesehen
aber ein Transponder mit 6 Telefoniekanälen war im Bereich des Atlantik
für die internationale Handelsschiffahrt vorgesehen.
Die
Schiffsterminals für den Telefon und Telexbetrieb wurden von der Comsat
in den USA bezogen. Hersteller der Terminals für die Comsat war Scientific
Atlanta.
Das
Forschungsministerium der Bundesrepublik Deutschland förderte die
Entwicklung von in Deutschland gefertigten Satellitenterminals für
den Betrieb über das Marisat System. Zu diesem Zweck erging ein Auftrag
an folgende deutsche Firmen zur Erstellung von Prototypanlagen welche anschließend
auf den unterschiedlichsten deutschen Schiffen erprobt werden sollten,
um Erfahrungen für eine Serienfertigung zu erlangen:
Siemens:
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Signalaufbereitung
für alle Betriebsarten, Unterdeckeinheit, Telexeinheit, Telefoneinheit,
Stromversorgung |
Dornier:
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Antenneneinheit,
Antennenrechner |
Debeg:
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Installation,
technische Betreuung während der vorgesehenen drei Jahre Betriebszeit,
Training der Anwender,
Protokoll
und Berichtswesen |
Die Technik
der Anlagen war den Marisat-Anlagen sehr ähnlich. Auch die Antennensteuerung
arbeitete nach dem Prinzip des geschlossenen Regelkreises zwischen Antenneneinheit
und Antennenrechner in der Unterdeckeinheit.
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Neben
dem Telexbetrieb sowie der Telefonie wurde auch ein Interface zur späteren
Verwendung mit Daten und Faxgeräten integriert.
Als
Beispiel für die präzise Arbeit der Hersteller wird die geöffnete
Endstufe des Systems dargestellt. Diese Endstufe arbeitet mit einer Ausgangsfrequenz
von 1,6 GHz.
Eine
echte Innovation und Vorteil gegenüber den Scientific Atlanta
Anlagen war der Selbsttest, welcher integriert war. Beim Einschalten oder
auf Knopfdruck wurde eine Testroutine aufgerufen, die 50 Messwerte im Gerät
abfragte. Wenn ein Messwert nicht in der Toleranz lag wurde mit einem nume-
rischen Wert der Fehler angezeigt. Auch diverse HF-Messungen in der Unterdeck-
einheit und der Antenneneinheit wurden so erfasst. Dies Art des Selbsttest
wurde Vorbild für viele spätere Konstruktionen.
Auf
folgenden deutschen Schiffen wurden Sesacom Anlagen installiert: |
MS
"Dolomit" dann MS "Gauss" / DBBX |
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Kümo
/ Forschungsschiff |
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MS
"Europa" / DDQH |
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Passagierschiff |
MS
"Transvaal" |
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Containerschiff |
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MS
"Stuttgart" / DEOU |
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Trawler |
MS
"Rheinfels" / DEEQ |
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RoRo-Schiff |
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MS
"Meteor" / DBBH |
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Forschungsschiff |
Ein weiteres
Terminal wurde bei der Debeg in Hamburg und bei Siemens in München
als Referenz aufgebaut.
Die
erste Anlage wurde auf dem Ro-Ro-Schiff "Rheinfels"
/ DEEQ der DDG Hansa installiert:
Das
Brückenhaus MS "Rheinfels" / DEEQ mit dem markanten Radom, unter dem
sich die Satelliten-Antenne befindet
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