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Während
der Besetzung Norwegens durch Deutschland im Zweiten Weltkrieg wurde die
„Stella Polaris“ von der Kriegsmarine beschlagnahmt und diente als Wohnheim
für U-Boots-Offiziere. Nach Kriegsende 1945 brachte sie auf mehreren
Fahrten Kriegsgefangene von Norwegen nach Russland. Im Herbst 1945 wurde
das schwer beschädigte Schiff nach Göteborg in die Werft gebracht
und renoviert.
Im Herbst 1946 bis 1951 setzte die Bergen Line sie wieder als Kreuzfahrtschiff ein. Im selben Jahr kaufte sie der schwedische Verleger Einar Hansen. Er war der Besitzer des Verlages Allhem in Malmö. Er brachte das Schiff wieder in die Werft nach Göteburg und ließ sie danach unter Flagge seiner „Clipper Line“ fahren. Hansen ließ während dieser Zeit die „Stella Polaris“ dreimal umbauen und zwar in den Jahren 1954, 1965 und 1968. Die
„Stella Polaris“ nach Ende des Krieges.
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Die
Gäste an Bord des Schiffes waren hauptsächlich Amerikaner. Die
Umbauten des Schiffes gefielen den amerikanischen Behörden jedoch
nicht und das Schiff konnte keinen Profit mehr machen. Im Herbst 1969 kaufte
eine japanische Gesellschaft das Schiff und setzte es als Hotelschiff ein.
Die „Stella Polaris“ lag 30 Jahre an Pfählen vertäut im Hafen
von Kisho Nishiura, auf der Halbinsel Izu, direkt gegenüber des „Fujisan“.
In den ersten Jahren setzte man sie als „Hotel Scandinavia“ein, später
bis zum 31. März 2005 als „Restaurant Scandinavia“. Danach wurde das
Restaurant geschlossen.
Im Mai 2005 wurde sie zum Kauf angeboten. Eine schwedische Gesellschaft kaufte das Schiff zurück und plante die „Stella Polaris“ nach Stockholm zu bringen. Am 26. Februar 2005 fand eine große „Sayonara-party“ an Bord statt. 78 Jahre nach ihrer Jungfernfahrt sollte ein Schlepper das Schiff nach Schweden zurückbringen. Es war ein Abschied für immer. Der Schleppzug geriet in schlechtes Wetter. Am 1.September 17:00 UTC, (2. September 2006 02:00 Uhr Ortszeit), sank die „Stella Polaris“ wenige Kilometer vor Wakayama. Sie liegt dort in 70 Metern Tiefe. Bis zu diesem Zeitpunkt war die „Stella Polaris“ neben der „Doulos“ das dienstälteste Kreuzfahrtschiff der Welt. |
Als
Amateurfunker lernte ich bei verschiedenen Funkverbindungen nach Schweden
ehemalige Seefunker kennen, die auf der „Stella Polaris“ gefahren waren.
Zwei von ihnen stelle ich vor, sie kommen in der Reihenfolge der QSO’s:
Bengt
Plessen, SM6JSS, fuhr als 2. Funker von Mai bis August 1963 auf der
„Stella Polaris, später arbeitete er bei „Göteborg Radio“/SAG.
Bengt Plessen (li.) und Anders Bergström auf der „Stella Polaris“/SIEN |
Die
Funkstation auf der „Stella Polaris“ / SIEN
Beschreibung der Station, Angaben von Anders Bergström: In der unteren Reihe befinden sich von links nach rechts ein Eddystone 840 RX, ein Collins 51-S1, und ein Eddystone EC 10A als Notempfänger. Dieser RX war voll transistorisiert und wurde über eine Batterie betrieben. In der oberen Reihe von links nach rechts befinden sich der Notsender der Firma Svenska Radio AB (SRA), ein Langwellen-Empfänger ML-46 I und der Automatische Alarmempfänger. Darunter befindet sich ein Schaltgerät für die Lautsprecher der verschiedenen Empfänger.. Die Lautsprecher befinden sich oberhalb des Langwellen-Empfängers. Nicht sehen kann man den 600-Watt-Sender SRA MT-600. Es befand sich auch ein UKW-Transceiver von SRA in der Station. Auf dem Tisch befindet sich meine eigene Taste, die ich heute in einem Glasschrank aufbewahre. |
Bildnachweis: Bild 1, Bild 2, Bild 4 und Bild 5: Quelle / Source: Sammlung / Collection Anders Bergström, S (Courtesy of / Mit freundl. Genehmigung 2006) Bild 3 Quelle / Source: Sammlung / Collection Bengt Plessen, S (Courtesy of / Mit freundl. Genehmigung 2006) |