Hammarlund  SP-600 "Super Pro 600"
Fotos (2) H. Busch, Zeichnung (1) Hersteller  -  

Oben:  Der Empfänger "Super Pro 600" SP-600 Die Firma Hammarlund wurde 1910 in New York gegründet und bestand unter diesem Namen bei wechselnden Eigentümern bis 1997. Der Empfänger SP-600 wurde von 1951 bis 1972 produziert. 
Die Grundversion deckt das Frequenzband von 540 kHz bis 54 MHz in sechs Teilbereichen ab. Zur Abstimmung wird mit dem Regler "Band Change" zunächst der gewünschte Bereich eingestellt. Dieser wird dann im kleinen Fenster zwischen den beiden Skalen angezeigt, gleichzeitig rutscht der Pfeil im linken Skalenfenster in den eingestellten Bereich. Die Feinabstimmung erfolgt nun mit dem Regler "Tuning", wobei die Bedienung des Reglers die rechte Skala bewegt, die wiederum die Grobabstimmung (linke Skala) mitzieht. Mit "Tuning Lock" kann die eingestellte Frequenz "verriegelt" werden.  Unten:  Die drei Skalenfenster des SP-600
Darüber hinaus können über 6 Quarze im gesamten Frequenzbereich 6 beliebige Frequenzen geschaltet werden. Der gewünschte Quarz wird mit dem Schalter oben rechts ausgewählt - das Ganze ist eine Art früher Frequenz-Speichertechnik. Die mit dem Quarz-Auswahl- schalter "Xtal" gewählte Frequenz kann mit "Xtal-Phasing" noch um +/- 3 kHz nachgestimmt werden. Der Regler "Selectivity" unten links am Bedienfeld schaltet 6 Bandbreiten zwischen 200 Hz und 13 kHz, die drei schmalsten davon sind durch Quarzfilter realisiert. Als Betriebsarten sind AM und CW vorgesehen, der Schalter "MOD" unten rechts am Bedienfeld steht im Foto auf "CW". 
Oben:  Blockschaltbild des SP-600  Unterhalb von 7,4 MHz (Bereiche 1 bis 3) arbeitet der Empfänger als Einfachsuper (ZF 455 kHz), ab Bereich 4 (7,4 bis 54 MHz) als Doppelsuper. Im Empfänger stecken 20 Röhren: Sieben 6BA6W, je drei 6C4 und 6AL5, zwei 6BE6, und je eine 6AC7, 12AU7, 6V6GT, 5R4GY und OA2. Der SP-600 kann an Wechselspannungen zwischen 95 und 260 Volt angeschlossen werden. Ein um +/- 3 kHz regelbarer BFO ist vorhanden, das Messinstrument zeigt wahlweise den HF- oder den NF-Pegel an. Der Kopfhörer- anschluss befindet sich links unten an der Fronseite. Ein Lautsprecher ist nicht eingebaut, den Anschluss für einen externen Lautsprecher findet man an der Rückseite des Gerätes, wo auch die Gerätesicherungen, ein ZF- und ein 600-Ohm-Ausgang angebracht sind. Die Tisch-Version wiegt knapp 40 kg, die Einbauversion ist etwa 10 kg leichter.
Der Empfänger SP-600 wurde in rund 50 Varianten produziert und dabei laufend verbessert. Das oben abgebildete Gerät passt zu keinem der bekannten Bauarten: Sein unterer Frequenzbereich liegt zwischen 100 und 200 kHz, der oberste Bereich geht bis 29,7 MHz. Nach allen Angaben dürfte ein solches Gerät keine Quarzfrequenzen haben . . .   -  hat es aber !
Die letzte offizielle Modifikation des SP-600 durch Hammarlund fand 1972 statt: Der Empfänger hat jetzt 22 Röhren und bietet zusätzlich die Betriebsarten USB und LSB.
Im Seefunk ist der SP-600 "Super Pro" wegen seines ungewöhnlichen Frequenzbereiches bis 54 MHz wohl nicht eingesetzt worden, in anderen Branchen hat er aber sicherlich manchen zusätzlichen VHF-Empfänger überflüssig gemacht. 
Bildnachweis:

Fotos (2)  Urheber gem,§7 Urh.G.: Heinrich Busch, Berne
Schaltbild  Quelle:  Handbuch des Herstellers  (Urheber dort nicht genannt)
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Version: 27-Mar-08 / Rev.: 31-May-11 / HBu