MS Meistersinger  / DIHM
Fotos: Jürgen Coprian (1) und Oliver Knapp (1)  - 

Die Funkstation des Massengutfrachters "Meistersinger" / DIHM wurde 1973 von Hagenuk (Kiel) eingerichtet. Die Geräte schräg links am Arbeitsplatz sind nicht zu erkennen, direkt unter dem Fenster befindet sich ein Antennen- und NF-Schaltfeld. Schräg rechts unter der Stationsuhr steht oben ein Allwellenempfänger E 410 von Siemens, darunter das Autoalarmgerät AE2M von Hagenuk und ganz unten als Reserveempfänger ein Hagenuk E90. Im linken Sendergestell befindet sich der Hauptsender EMGKS 2000 von Hagenuk, er  arbeitet in den Mittel-, Grenz- und Kurzwellenbändern des Seefunks in den Sendearten A1, A2H, A3H, A3A und A3J (oberes Seitenband) und F1. Im Mittel- und Grenzwellenbereich beträgt die Leistung max. 400 W, bei Kurzwelle 2000 Watt. In allen Bereichen kann die Leistung kontinuierlich von "Null" auf "Max." geregelt werden. Die Endstufe des Senders ist mit einer Röhre 4CX1500B bestückt, ansonsten ist die Anlage durchgehend in Halbleitertechnik aufgebaut. Von oben nach unten befinden sich in den Einschüben: der Mittelwellensender, der Grenz- und Kurzwellensender, die Endstufe, Synthesizer und Exciter und ganz unten die Stromversorgung. Im rechten Sendergestell steckt oben der Antennenwahlschalter AWS 401, darunter der Notsender MS 90N (75 Watt / A1 und A2), ein 6-stufiger quarzgesteuerter und volltransistorisierter Sender. Im Sendergehäuse sind auch ein Telegrafiefunk-Alarmzeichengeber und die Ladeeinrichtung für die Notbatterie eingebaut. Im rechten Drittel des Fotos sieht man die SITOR-Funkfernschreibanlage:ganz rechts die Fernschreibmaschine Siemens T1000, links daneben das SITOR-Gerät (Baugleich mit Debeg 9701).
Foto unten:  Das Schwesterschiff von MS "Meistersinger" / DIHE  und  "Hans Sachs" / DHHS:  Die "Adriano" / DHAO
MS "Meistersinger" wurde 1973 von der Flensburger Schiffbaugesellschaft (FSG) als Bau-Nr. 636 für die Ernst Willner GmbH, Cosima Reederei KG MS "Meistersinger" - München / Hamburg gebaut und Ende November 1973 übergeben. Bereedert wurde es von der Cosima-Poseidon Reederei GmbH. Das Schiff war mit 28260 BRT / 21350 NRT / 50550 tdw vermessen, 215,5 Meter lang und 28 Meter breit. Für den Antrieb sorgte ein Bremer Vulkan / MAN-Dieselmotor, der mit 6 Zylindern 12000 PS auf einen Escher-Wyss-Verstell-Propeller lieferte. Die Höchtgeschwindigkeit der "Meistersinger" betrug 15 Knoten. Ab 1979 wurde das Schiff von Christian F. Ahrenkiel, Hamburg, bereedert, 1989 nach St. Vincent verkauft, in "Ljuta" umbenannt, ab 1991 hiess es "BL Helene". 1994 kam "Meistersinger" als "Pacific Envoy" unter die Flagge Panamas. Unter diesem Namen kam sie zum Abbruch am 1.11.1997 in Alang (Indien) an. 
Bildnachweis:

Stationsfoto (1)  Urheber gem. §7 Urh.G.: Jürgen Coprian  (Mit freundl.Genehmigung im Dezember 2009)
Schffsfoto (1)  Urheber gem. §7 Urh.G.: Oliver Knapp  (Mit freundl.Genehmigung am 24. Januar 2010)
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Version: 24-Feb-10 / Rev.: 22-May-11 / HBu