MS Cap San Diego / DNAI
Fotos: Eike F. Pieritz (2) und Heinrich Busch (2)  - 

Urheber: Heinrich Busch, Berne (2005)
Das Foto zeigt den Ausbauzustand der Seefunkstelle "Cap San Diego" / DNAI im Oktober 2005. Das bedeutet, daß einige der hier abgebildeten Geräte während der Indienststellung des Schiffes Ende März 1962 nicht an Bord waren. Im grünen Sendergestell stecken links von oben nach unten: Ein Schiffshauptsender vom Typ Telefunken S-519 für Telegrafie auf Mittelwelle, darunter der Modulator für A2-Betrieb auf 500 kHz, in der nächsten Reihe Umschalter für Kopfhörer, Morsetaste und Zeitzeichenlautsprecher sowie ein Steckfeld für die Empfangsantennen. Unten steht die Stromversorgung der Sendeanlage mit einer kleinen Schalttafel und dem Ladegrät für die Notbatterien. Im mittleren Gestell ist oben der Kurzwellensender S-526 (Telefunken), darunter der Modulator für Telefoniebetrieb auf Kurzwelle. Im nächsten Feld befindet sich links das Telegrafiefunk-Alarmzeichen-Tastgerät AT-512 (Hersteller: DEBEG) und unten das von Mittel- und Kurzwellensender gemeinsam benutzte Netzteil. Im rechten (grünen) Gestell befindet sich ganz oben der Wahlschalter für die Sendeantennen, darunter der Notsender S-227/2 von Telefunken, dann  ein Grenzwellensender S-509 (Lorenz) und ganz unten - ebenfalls von Lorenz - das Autoalarmgerät Lo672.
Mit Ausnahme des "Regenbogen-Empfängers" Siemens E-566 rechts im Bild auf dem Tisch, sind alle Geräte die sich rechts vom grünen Sendegestell befinden neueren Datums. Da ist zunächst neben besagtem Gestell ein Kurz- und Grenzwellensender für SSB-Telefonie von Hagenuk. Diese Anlage mit Abstimmung und Endverstärker PA-401 im oberen Bereich, dem Exciter EX-401 in der Mitte und dem Empfänger Hagenuk EE-421 (Original: Drake RR-1) war eine preiswerte Installation bei der Umstellung des Seefunks von der Zwei- auf die Einseitenbandtechnik in den 70er Jahren. Auf dem Hagenuksender steht ein Tintenschreiber für Morsezeichen, der aber sichlich nicht zur Installation der Funkstation gehört. Weiter rechts an der Wand hängt im grauen Gehäuse ein Bedienteil für das Seefunk-UKW SEM-57. Auf dem bereits erwähnten E-566 (unter dem Sparschweinchen) steht ein Alarmzeichen-Tastgerät von der Firma Hans Hermann Bartel (Berlin). Die Typenbezeichnung ist TTG-87. (Siehe Abb. 4 weiter unten). Mit BCD-Schaltern wird die Position des Schiffes eingegeben, zusammen mit dem fest programmierten Rufzeichen kann das Gerät einen kompletten Notruf komponieren und aussenden.
Urheber: Eike F. Pieritz (2008)
Urheber: Eike F. Pieritz (2008)
Der Funkraum der "Cap San Diego" wird heute von den Funkamateuren der MF-Runde e.V. als Clubstation mit dem Rufzeichen DL0MFH benutzt. Der frühere Arbeitsplatz des Funkoffiziers  befindet sich links im Anschluss an das Foto ganz oben und ist grösstenteils mit Geräten der Clubstation belegt. Die beiden Empfänger Siemens E 566 stehen noch rechts und links am Arbeitsplatz (2 Fotos oben)
Oben und unten:  Die "Cap San Diego" an der Hamburger Überseebrücke  Die "Cap San Diego" wurde 1961/62 als Bau-Nr. 785 bei der Deutschen Werft AG in Hamburg für die "Hamburg Süd" gebaut und im März 1962 in Dienst gestellt. Das Schiff ist knapp 160 Meter lang, 21,47 Meter breit und mit 9998 BRT / 5728 NRT / 10017 tdw vermessen. Ein Dieselmotor für den Antrieb leistet 8569 KW, das Schiff läuft damit 19 Knoten. Ihr elegantes Erscheinungsbild verdanken die "Cap San Diego" und ihre 5 Schwesterschiffe dem Hamburger Architekten Cäsar Pinnau. 
1981 wird das Schiff nach mehr als 120 Reisen von Hamburg nach Südamerika und zurück an die Spanische Reederei Ybarra verkauft und in der Trampschiffahrt eingesetzt, 1986 erneut verkauft und in "Sangria" umbenannt. Der Hamburger Senat erwarb das Schiff kurz vor der Verschrottung. Es kehrt im Herbst 1986 in den Heimathafen zurück und wird 1987 der "Stiftung Hamburger Admiralität" übergeben. Heute liegt sie komplett überholt und fahrbereit als Museumsschiff an der Überseebrücke. Jedes Jahr macht die "Cap San Diego" eine Fahrt nach Cuxhaven und zurück.
Oben:  MS "Cap San Diego" / DNAI während der Kieler Woche 2008

Bildnachweis
Bild 2, Bild 3, Bild 7 und Bild 8  Urheber gem. §7 Urh.G: Eike F. Pieritz (Mit freundl. Genehmigung 2009) 
Bild 9  Urheber gem. §7 Urh.G.: Heiko Fath, Heppenheim (Mit freundl. Genehmigung 2008)
Bild 1, Bild 4, Bild 5 und Bild 6  Urheber gem. §7 Urh.G.: Heinrich Busch, Berne (2005) 
Zur Seefunk-Homepage
Version: 10-Dec-05 / Rev.: 04-Sep_09 / 15-May-11 / 20-Jun-11 / HBu